01.06.2019

Damit unsere Ehe und Liebe gelingt

Experten betonen, dass glückliche Ehen äußerst selten aus „perfekten“ Verbindungen oder „perfekten“ Menschen bestehen. Im Gegenteil; Paare, die miteinander zufrieden sind, sind oft sogar unterschiedlich in Temperament, Interessen und Vorstellungen. Natürlich braucht es auch Gemeinsamkeiten in der Partnerschaft. Das Geheimnis des Eheglücks besteht aber in erster Linie darin, wie sicher die Partner mit alltäglichen Herausforderungen umgehen, und wie stabil sie ihre Ehe halten. Die Kunst besteht darin, die verschiedenen Bedürfnisse und Erwartungen aufeinander abzustimmen. Hilfreich dafür ist eine liebevolle Wertschätzung füreinander.

Wertschätzung

Wertschätzung ist eine der wichtigsten Regeln für das zwischenmenschliche Zusammenleben. Jeder von uns ist anders, insbesondere Mann und Frau sind in vieler Hinsicht unterschiedlich. Deshalb gilt es zu allererst, den Partner, die Partnerin zu respektieren. Wer einen anderen Menschen so annimmt, sieht ihn als Geschenk aus Gottes Hand und begegnet ihm mit Respekt.

Gemeinsamer Glaube

Eine weitere gute Ausgangssituation für Glück und Harmonie in einer Ehe ist ein gemeinsamer Glaube. Er stellt jede Beziehung auf eine solide Basis. Mann und Frau mögen verschieden sein, doch wenn beide eine gemeinsame Glaubensüberzeugung und Wertvorstellungen teilen, ist auch das eine gute Voraussetzung, um Vertrauen und Geborgenheit zu stärken. Ein gemeinsamer Glaube an Gott ist deshalb von großer Bedeutung. Mehr noch: Er kann einer der zentralen Dreh- und Angelpunkte sein, die einer Ehe Stabilität und Halt geben. Es hilft, Probleme zu lösen, wenn beide Partner miteinander beten und einander vergeben können, so wie Gott ihnen vergeben hat. Diese Hilfe steht jedem Paar offen, dass Gott die Chance gibt, ein Teil ihrer Ehe zu sein.

„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muß man es vorwärts.“
Søren Kierkegaard (1813-1855), dänischer Philosoph, Theologe, Autor

Verbringen Sie Zeit miteinander

Frischverliebte verbringen viel Zeit miteinander, haben Spaß und genießen das Leben. Dabei lernen sie sich kennen und finden innerlich zueinander. Ein Ehepaar sollte aus den gleichen Gründen immer wieder Zeit zu zweit verbringen. Sonst besteht die Gefahr, sich trotz räumlicher Nähe innerlich zu entfremden. Wer nicht will, dass jemand anders interessanter als der eigene Partner oder die eigene Partnerin wird, muss Zeit mit ihr bzw. ihm verbringen. In diesem Bereich gilt es, kreativ zu werden und seinen Partner immer wieder aufs Neue für die gemeinsame Zeit zu gewinnen.

Halten Sie Ihre Liebe fit

Gemeinsame Aktivitäten bringen Abwechslung in Ihren Alltag. Sport, Kino, Theater, Spaziergänge, Hobbys oder ein gemeinsames Bad; alles kann dazu beitragen, Ihre Liebe fit zu halten. Wenn Sie am Sonntag in den Gottesdienst gehen, denken Sie auch daran, aufzutanken, den Sonntag zu genießen, sich zu erholen. Und nutzen Sie diese Zeit für Ihre Ehe! Wenn es Ihnen möglich ist, gönnen Sie sich auch immer wieder mal eine kurze Auszeit und fahren Sie mit Ihrem Partner in den Urlaub, um für eine gewisse Zeit alles hinter sich zu lassen oder auch einfach nur Spaß zu haben. Die Bibel sagt: „Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der einzige Lohn für deine Mühen“ (Pred. 9,9).

„Die Liebe ist der einzige Schlüssel, der wirklich aufzuschließen vermag.“
Otto Betz (1917-2005), deutscher Theologe, Autor vieler Bücher

Bleiben Sie realistisch

Wer mit einer unrealistischen Grundeinstellung in seine Ehe geht, wird damit nicht sehr weit kommen. Denn jede Ehe ist davon abhängig, dass wir in sie investieren, ohne es dem anderen aufzurechnen. Jeder muss auch die Verantwortung für seine eigenen Defizite übernehmen, um seinen Teil dazu beizutragen, dass seine Ehe gelingt. Eine gute Ehe besteht nun mal nicht nur aus romantischen Erlebnissen und Glücksgefühlen, sondern auch aus Alltagsaufgaben wie Hausarbeit, Terminen, Erziehungssorgen, Arbeitsplatzproblemen und vielem anderen. Wer also mit zu hohen Glückserwartungen in seine Ehe geht, wird scheitern und enttäuscht werden. Vielleicht sehnt er sich dann nach einem nächsten Partner, der den träumerischen Ansprüchen genügen könnte. Doch das ist Illusion. Machen Sie den Selbstcheck! Fragen Sie sich: Wie weit bin ich von überzogenen Leitbildern geprägt worden? Hege ich vielleicht unerfüllbare Ansprüche an meinen Partner? Vielleicht im Blick auf sein Aussehen, seinen Verdienst, seine Fähigkeiten? Oder: Was erwarte ich mir von meiner Frau? Ist es realistisch? Was sind ihre Erwartungen? Habe ich eigentlich jemals danach gefragt? Habe ich ihnen entsprochen?

„Liebe ist das größte Abenteuer des menschlichen Herzens. Sie verändert alles, dein Denken und dein Tun, dein Fühlen und dein Sprechen. Dein ganzes Leben.“
Phil Bosmans (1922-2012), belgischer Verfasser vieler Schriften

Bleiben Sie auf alle Fälle offen für die Persönlichkeit Ihres Partners. Ihr Mann oder Ihre Frau ist viel mehr als das Bild, das Sie augenblicklich von ihm oder ihr haben. Prüfen Sie, ob Sie die Verantwortung für mögliche Defizite in Ihrer Persönlichkeit selber tragen! Die Liebe des Ehepartners kann diese seelischen Wunden nicht unbegrenzt auffangen oder heilen. Vielleicht braucht es fachliche Hilfe oder ein immer wiederkehrendes Gebet zu dem, der ein erlöstes Leben möglich macht: Jesus Christus. Die Bibel sagt: „Es ist segensreicher zu geben, als zu nehmen.“ (Apg 20,35) Allerdings muss dieses Geben auch einen festen Grund haben. Diesen Grundboden kann uns das Gebet schaffen.

„Lasst alles bei euch in Liebe geschehen.“
Die BIBEL, 1. Korinther 16,14

Lesen Sie auch


Was bedeutet es, ein Realist zu sein?

Die meisten Kinder sind Optimisten, auch wenn vielleicht alles dagegen spricht. Kaum …


Bauen Sie eine tiefe Freundschaft zu Ihrem Partner auf

Glückliche Ehen sind häufig auf einer tiefen, vertrauensvollen Freundschaft aufgebaut und gründen auch darin. Warum? Freundschaft schweißt zusammen. Freunde können sich aufeinander verlassen, sie helfen einander und bemühen sich, den anderen zu verstehen. Sie opfern Zeit, Kraft und Geld und halten die Treue. Das bedeutet Respekt und Achtung füreinander. Wenn Probleme und Nöte, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder der Tod eines Familienangehörigen kommen, halten in Freundschaft gegründete Ehen zusammen. Sie leben dieses „Wir“-Gefühl aber nicht nur in so besonderen Zeiten, sondern auch in den kleinen Dingen des Alltags. Auf die Dauer gesehen ist die Pflege dieser Freundschaft von sehr großer Bedeutung für eine glückliche Ehe.

Sagen Sie Ihrem Mann oder Ihrer Frau zum Beispiel immer wieder einmal: „Ich habe mich gefreut, dass du ...“ oder „Ich schätze an dir, dass du ...“. Komplimente lenken den Blick auf die schönen Seiten der Partnerschaft. Fragen Sie ihn oder sie, wo Sie ihm oder ihr eine Last abnehmen können. Die Bibel sagt: „Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder [oder eine Schwester]“ (Spr 17,17).

Akzeptieren Sie, dass Ihr Partner anders ist

Eine gelungene Balance zwischen Nähe und Distanz hält die Liebe lebendig. Paare sollten sich einander einerseits „zum Fressen gern haben“ und sich andererseits Raum geben für eigene Entwicklungen. Mann und Frau sollten einander in der persönlichen Entfaltung und Entwicklung bestärken und helfen. Schließlich hat Gott jeden von uns unterschiedlich geschaffen und individuell begabt. Ein falsches Verständnis von Einheit blockiert die Entwicklung und die Gaben eines Partners und macht auf Dauer beide unzufrieden. Mit dem Ehepartner zu leben, bedeutet nicht, ihn zu vereinnahmen, sondern ihn zu fördern, seine Interessen und Begabungen zu entdecken und vielleicht auch mit ihm gemeinsam zu überlegen, wie Sie sich gegenseitig darin helfen und fördern können. Die Bibel sagt: „Gott hat jedem von euch Gaben geschenkt, mit denen ihr einander dienen sollt. Setzt sie gut ein, damit sichtbar wird, wie vielfältig Gottes Gnade ist“ (1Petr 4,10).

Guter Sex

Ja, auch das ist wichtig. Sex ist Ausdruck von Liebe, Nähe und Leidenschaft. Lust ist ein Geschenk des Schöpfers. Deshalb muss Sex wie ein gemeinsames „Projekt“ angesehen werden, das es zu entdecken gilt, zu entfalten und zu gestalten. Sexualität gehört zum Eins werden in der Partnerschaft. Werden Sex und Erotik vernachlässigt, steigt die Versuchung, Befriedigung außerhalb der Ehe zu suchen und sei es auch nur in der Phantasie. Deshalb; sprechen Sie offen und ehrlich über Ihre Bedürfnisse und Vorlieben. Organisieren Sie einen außergewöhnlichen Rahmen für erotische Zweisamkeit. Die Bibel sagt: „Der Ehemann soll sich seiner Frau nicht entziehen; dasselbe gilt für die Ehefrau ihrem Mann gegenüber. Die Ehefrau gibt ihrem Mann das Recht über ihren Körper, und ebenso gibt der Ehemann seiner Frau das Recht über seinen Körper“ (1Kor 7,3-4).


 

Das könnte Sie auch interessieren