25.10.2023

Christsein oder Religion?

Mit geschätzten 2,1 Milliarden Anhängern ist das Christentum die größte Religionsgemeinschaft der Welt. Das ist erfreulich, wirft aber auch Fragen auf. Denn was Jesus Christus in die Welt gebracht hat, war nicht eine neue Religion, sondern eine Rettungsaktion. Was haben wir darunter zu verstehen? Und warum wird das Christentum dennoch als Religion bezeichnet? Darauf wollen wir im Folgenden kurz eingehen.

Es ist eine Tatsache, dass Jesus von Nazareth mit den religiösen Führern seiner Zeit immer wieder Probleme hatte. Das hatte mehrere Gründe. Wie wir wissen, bekannte sich Jesus zum Judentum und zur Thora, reklamierte als Sohn Gottes für sich aber besondere Ansprüche. Was bei den religiösen Führern seiner Zeit immer wieder zu Koflikten führte. Indem er Kranke heilte und sogar Verstorbene vom Tod auferweckte, bewies er jedoch Autorität, die auch religiöse Führer anerkennen mussten.

Trotz all dieser Zeichen und Wunder kam es immer wieder zu Angriffen aus den Reihen der Pharisäer und Sadduzäer, die letztlich auch dazu führten, dass Jesus gefangen genommen, verhört, angeklagt, verurteilt und – durch die römische Besatzungsmacht und ein aufgehetztes Volk – gekreuzigt wurde. Doch obwohl man glaubte, damit dem Wirken Jesu ein Ende gesetzt zu haben, kam es zu der weltweiten Bewegung des Christentums, die sich bis heute fortsetzt und deren Einfluss auf die Geschichte der Menschheit bis heute entscheidend ist. Das begann bereits kurz nach der Kreuzigung und Auferstehung Jesu, als tausende Menschen in Jerusalem aufstanden und sich zu Jesus als dem Messias, dem Sohn Gottes, bekannten, der auf diese Erde gekommen ist, um uns Menschen durch seinen Tod am Kreuz zu erlösen.

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Die weltweite Bewegung des Christentums ist auf dem Glauben der Menschen an Jesus …


Bald darauf entstanden die ersten christlichen Gemeinden, in denen sich Menschen, die sich zu Jesus Christus bekannten, zusammenschlossen. Die Bewegung breitete sich aus und erfasste schließlich den gesamten damals bekannten Erdkreis. Seither geht es wie ein Weckruf durch die ganze Welt. Auf allen Kontinenten wird die Gute Nachricht von der Errettung durch Jesus Christus verkündet, heute mehr als je zuvor. In Radio- und Fernsehsendungen, über das Internet, bei großen Veranstaltungen und nicht zuletzt durch Christen, die als Missionare in die ganze Welt gehen, wird den Menschen die Nachricht von der durch Jesus Christus gestarteten Rettungsaktion verkündet. Viele hören die Botschaft und nehmen sie an – und das bis heute – überall auf der Welt.

Christenverfolgung

Menschen, die an Jesus Christus glauben, verändern die Welt. Das war so in der Zeit der ersten Christen wie auch in der Geschichte der Länder Europas und das ist bis heute so, vor allem in Afrika, Asien, Südamerika, auf den Philippinen und überall, wo Menschen sich zum christlichen Glauben bekennen. Gleichzeitig sehen wir aber auch, wie sich immer mehr Gewalt gegen Christen breit macht. Allein im Jahr 2022 wurden weltweit mehr als 360 Millionen Christen verfolgt und mindestens 5.261 wegen ihres christlichen Glaubens ermordet. Das sind 80 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Deshalb sprechen wir heute von der größten Christenverfolgung aller Zeiten. Wer aber glaubt, dass der christliche Glaube dadruch an Anziehungskraft verlieren würde, der irrt. Denn trotz dieser schrecklichen Zahlen schließen sich noch immer Menschen überall auf der Welt christlichen Gemeinden an, helfen sich gegenseitig, bekennen ihren Glauben, beten zu Jesus Christus und feiern das Abendmahl.

Wahrscheinlich vergeht kein Tag ohne dass Menschen zum Glauben kommen – und das auch oder gerade in jenen Ländern, in denen Christen unterdrückt und verfolgt werden. In China, wo trotz Unterdrückung durch die kommunistische Diktatur Millionen von Menschen zu Christen wurden, und ebenso in Indien, wo sich durch die konservative Regierung von Narendra Modi die Situation der Christen gerade in den letzten Jahren wieder sehr verschlechtert hat. Aber auch in den vom Islam beherrschten Ländern in Afrika, dem arabischen Raum oder Indonesien. Wo immer den Menschen die Frohe Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus entweder persönlich oder über Radio und Fernsehen, durch das Internet oder durch die Verbreitung der Bibel weitergegeben wird, kommen Menschen zum Glauben, nehmen die Botschaft von der Errettung aus der Finsternis an und bekennen sich zu Jesus Christus. Und das trotz fürchterlicher Verfolgung, Diskriminierung, Folter, Mord und Todesdrohungen.

Was ist der Grund?

Ausgangspunkt dieser weltweiten Bewegung ist der Glaube an Jesus Christus, dessen Angebot der Vergebung und die Hoffnung auf ein ewiges Leben nach dem Tod. Das war bereits bei den ersten Christen so. Als dann die religiöse und politische Verfolgung der ersten Christen einsetzte, konnte man eigentlich davon ausgehen, dass sich viele wieder davon distanzieren, doch genau das Gegenteil geschah. Es kamen immer mehr Menschen dazu. Bis heute tragen Verfolgung und der Tod von Märtyrern dazu bei, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen und christliche Gemeinden entstehen.
Als Kaiser Konstantin das Christentum im 4. Jahrhundert n. Chr. zur Staatsreligion erklärte, endete diese erste Welle der Verfolgung, weil sich plötzlich viele hunderttausend Menschen zum Christentum bekannten. Doch so erfreulich das war, es brachte leider auch mit sich, dass von nun an viele Menschen zum Christentum gezählt wurden, die gar nicht wirklich an Jesus Christus glaubten. Das war zur Zeit der ersten Christen naturgemäß anders. Da traf jeder Christ eine ganz bewusste Entscheidung für Jesus Christus und hielt dann auch daran fest. Durch die Entstehung der Volkskirche veränderte sich das allerdings.

Christentum als Volkskirche

Deshalb zeigt uns die Kirchengeschichte der folgenden Jahrhunderte manchmal auch ein Wechselspiel von Licht und Schatten, das für so manchen nur schwer einzuordnen ist. Einerseits wurde die Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus im großen Stil in alle Länder der Erde getragen, andererseits geschah das leider nicht immer unter den von Jesus vorgegebenen Prinzipien der Gewaltlosigkeit und Liebe. Ein weiteres Dilemma der Kirche war die Aufspaltung in Konfessionen, was mitunter zu schweren Konflikten und einer erschreckenden Lieblosigkeit führte. In der Zeit der Reformation war es sogar so, dass vom jeweiligen Landesfürsten entschieden wurde, welcher Kirche das Volk anzugehören hatte. Was natürlich wiederum zur Folge hatte, dass Menschen einer bestimmten Konfession zugerechnet wurden, die eigentlich gar nicht so recht verstanden, worum es ging. Ihre Kirchenzugehörigkeit war manchmal nur noch Formsache – und das ist sie bei einigen leider heute noch. Das ist sehr schade, weil es der Kirche so viel von ihrer ursprünglichen Kraft nimmt und sie oft auch unglaubwürdig macht. Doch wo immer die Kraft der Kirche schwindet, kommt es gleichzeitig auch zu neuen Aufbrüchen.

Der Glaube an Jesus als Quelle der Kraft

Heute ist Gott vielen Menschen nicht mehr die moralische Instanz, vor der sie sich spätestens nach ihrem Tod verantworten müssen. Deshalb treten auch jedes Jahr Tausende aus den Kirchen aus. In deutschen Städten besucht nur noch ein kleiner Prozentsatz am Sonntag einen Gottesdienst. Insbesondere junge Menschen wollen vom christlichen Glauben oft kaum noch etwas hören. Gleichzeitig schlittert die Gesellschaft immer mehr in einen Zustand der Verwahrlosung. Ehen brechen auseinander oder werden erst gar nicht geschlossen. Millionen Scheidungskinder leiden und wiederholen, was ihnen selbst angetan wurde. „Der Wind des Zeitgeistes“, so sagte der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (1930–2017), „weht heute da und morgen da. Wer sich danach richtet, der wird vom Winde verweht!“

Doch in diese fatale Situation unserer europäischen Gesellschaften hinein spricht die Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus. So wie damals, als Jesus vor die Menschenmenge trat und den Menschen zurief: „Die Zeit ist erfüllt!“, hören wir die Stimme Gottes auch heute wieder. Denn das Angebot der Errettung durch Jesus Christus steht noch immer – und es schenkt Kraft und neues Leben. Wir müssen nur „Ja“ zu diesem Angebot der Errettung sagen und es annehmen. Wir haben heute so viele Möglichkeiten, die Botschaft von der Errettung zu hören. Das gab es noch nie zuvor in der Geschichte. Wer über einen Internetzugang verfügt, kann einfach www.erfsued.com oder eine andere christliche Internetadresse eingeben und schon erfährt er viel über die große Rettungsaktion Jesu – und das überall auf der Welt, auch in Ihrer Region, Ihrem Land, Ihrem Staat. Nur reicht es nicht, dass wir die Botschaft nur hören, jeder Einzelne von uns muss sie auch ganz persönlich annehmen und darauf eingehen. Das kann niemand anderes an Ihrer Stelle tun.

Damit schließt sich der Kreis. Es ist eben nicht die formale Zugehörigkeit sondern die persönliche Entscheidung, die zählt. So wie bei den ersten Christen, die in einer persönlichen Entscheidung „Ja“ zu Gottes Angebot sagten und dadurch gerettet wurden. Sie bekannten sich zu Jesus Christus und richteten ihr Leben nach seinen Grundsätzen aus. Dadurch veränderte sich ihr Leben und gewann an Kraft. Aus dieser Kraft heraus wirkten sie in die gesellschaftlichen Prozesse hinein und veränderten allmählich die ganze damalige Welt.

Wer möchte, dass auch sein Leben wieder an Kraft gewinnt, kommt zu Jesus. Gott will, dass unser Leben gelingt; er will, dass uns geholfen wird und wir ans Ziel kommen. Dazu müssen wir aber an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen. Es gibt immer nur zwei Gruppen von Menschen – die an Jesus glauben und die nicht an Jesus glauben. Doch so wie zur Zeit der großen Sintflut die eine Gruppe in die rettende Arche ging und die andere in der Flut umkam, so ist es auch heute. Eine Flut wird es nicht geben, aber was auf uns wartet, ist der Tod. Die Rettungsaktion Jesus wurde gestartet, um uns vor diesem ewigen, entgültigen Tod zu erretten.

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