01.02.2014

Zu Gott finden bedeutet auch, zu sich selbst zu finden

Die Bibel sagt, dass Gott die „Ewigkeit in unsere Herzen“ gelegt hat (vgl. Pred. 3,11). Durch die Erlösung, die mit Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, können wir zu neuen Menschen werden. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, siehe, Neues hat begonnen.“ (2. Kor. 5,17) Wir können unsere wahre Identität wieder entdecken, wenn wir durch Jesus Christus zu Gott finden. Augustinus, der große Philosoph, hatte durch die Begegnung mit Gott eine völlige Lebenserneue­rung erfahren. In seinem Buch „Bekenntnisse“ schreibt er dazu: „Zu dir hin, Gott, hast du uns erschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

„Wenn Gott lange schweigt, dann will er reden.“
Gertrud von Le Fort (1876 - 1971), dt. Dichterin des 20. Jahrhunderts

Es gehört zu unserer menschlichen Freiheit, dass wir selbst mitentscheiden, wer wir sein möchten. Deshalb entscheiden wir auch, wo die Mitte in unserem Leben ist. Wer die falsche Mitte wählt, der verliert sich. Denn wir gewinnen unser wahres ICH nicht, indem wir selbstsüchtig danach streben. Ganz im Gegenteil; wir verlieren es. Wenn ich mich hingegen Jesus anvertraue, dadurch zu Gott finde und nach seinen Geboten zu leben beginne, werde ich die Person, die ich von meiner Bestimmung her wirklich bin. Das geschieht dadurch, dass mein Geist mit Gott verbunden wird. Dadurch bekommt mein Leben die ihm gemäße Mitte. Hinzu kommt, dass ich auch dadurch geprägt werde, wenn ich Jesus folge. Dadurch werden wir unabhängiger von dem, was andere wollen und denken. Wir müssen uns nicht mehr ständig anpassen, um geliebt zu werden. Denn wer in Christus ist, der ist geborgen. Selbst wenn einer von uns gar nichts zu bringen hätte, so wäre er trotzdem geliebt. Der Wert unserer  Person hängt für Christen nämlich nicht mehr von unserer Leistung ab, sondern von Gott. Christus schenkt uns seine Liebe. Er gibt uns den Wert. Wir müssen es nicht machen, wir sind es durch ihn. Wenn ich einen Fehler mache, höre ich die Stimme, die mir sagt: „Mach dir keine Sorgen. Du hast einen Fehler gemacht. Aber stell dich dadurch nicht in Frage. Du bist ein geliebter Mensch. Du darfst auch mal Fehler machen. Jesus ist mit dir. Geh den guten Weg weiter.“
Manchmal braucht es Zeit, um diese innere Mitte in Jesus zu finden. Doch wenn sie gefunden ist, weiß jeder, der mit Jesus Christus lebt: Ich bin in Sicherheit. Ich bin auf einem guten Weg. Ich habe festen Halt. Ich gewinne neu innere Stärke. Christus ist in mir. Er hat seine Liebe in mein Leben hineingegeben. Er hat den neuen Menschen in mir geschaffen.

„Gott kommt nicht immer, wenn wir es möchten, aber er kommt rechtzeitig.“
Tennessee Williams (1914 - 1983), bedeutender amerikanischer Dramatiker

Wer zu Jesus gehört, muss sich auch nicht mehr von den alten Mustern seines Lebens bestimmen lassen. Denn sein altes ICH ist zu einem neuen ICH geworden. Dieses neue ICH muss allerdings auch eine Chance bekommen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns nicht vom Alten festhalten lassen, sondern dafür sorgen, dass das Neue wachsen kann. Das geschieht, wenn wir die Bibel lesen, einen christlichen Gottesdienst besuchen und uns mit anderen Christen treffen. Dann können wir sagen: „Christus ist in mir, das macht mich gelassen. Denn er hat mein Leben in der Hand.“

Wenn ein Christ aus dem Geist lebt, ist das Seelisch-Körperliche dann unwichtig?

Das ist ein altes Missverständnis, das seinen Ursprung in der griechischen Philosophie hat. Es heißt: „Wichtig ist nur das Geistige, das Seelisch-Körperliche behindert die Persönlichkeitsentwicklung.“ Die christliche Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein! Denn Gott hat uns mit Körper, Seele und Geist geschaffen. Wenn die Mitte meines Lebens nicht Gott ist, kann es zu solchen Fragen kommen. Dann läuft mein Leben aber auch nicht mehr rund. Wenn z. B. die Seele die höchste Autorität bekommt und sagt: „Hör auf deinen Bauch!“, während dein Verstand dir sagt, was richtig ist, und dein Wille das letzte Wort behält, überfordert das in der Regel jeden von uns. Als Christen haben wir die Möglichkeit, von dieser Übermacht der Gefühle, des Verstandes und auch des Willens unabhängiger zu werden. Das geschieht dadurch, dass bei einem wirklich geistlichen Christen die seelischen Kräfte wieder so hergestellt werden, wie es von der Schöpfung hergedacht ist.

„Der Herr denkt an uns und segnet uns.“
Die BIBEL, Psalm 115,12

Wenn ich z. B. eine wichtige Entscheidung zu treffen habe, bete ich und frage Gott, was ich in der Bibel als Willen Gottes erkennen kann. Ich denke darüber nach und treffe dann eine Entscheidung. Die nimmt Gott mir nicht ab, weil er will, dass wir entscheidungsfähig werden. Wenn ein Mann sich in eine Frau verliebt und sie sich näher kennenlernen, stellt sich vielleicht bald darauf die Frage, wie es weitergehen soll. Wenn sie dann nach Gottes Willen fragen, hilft Gott ihnen durch seinen Heiligen Geist. Die Entscheidung müssen wir alle letztlich selbst treffen, aber Gott hilft uns, indem er durch den Heiligen Geist zu uns spricht, uns vielleicht auch davor warnt oder uns bestätigt, auch wenn er uns die Entscheidung letztlich nicht abnimmt.

Wie finde ich als Frau meine Bestimmung?

Genauso findet auch jede Frau ihre Bestimmung, wenn sie zuerst ihre Mitte in Gott, ihrem Schöpfer sucht und findet. Wodurch die Verbindung zu ihrem Schöpfer wieder hergestellt werden kann, die anschließend gepflegt werden muss. Wenn eine Frau dann Gott fragt und in seinem Wort, der Bibel, nach einer Antwort sucht, was ihre Bestimmung im Leben  sein könnte, wird sie Antwort finden. Eine Antwort, die ein erfülltes Leben garantiert und weit über dieses irdische Leben hinaus Glück und Zufriedenheit bringt.

 

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