01.04.2018

Wo Christen überall verfolgt werden

Vielleicht ist es gut, wenn wir zu allererst festhalten, dass Christen zu allen Zeiten verfolgt und gedemütigt wurden, vor allem in islamischen Ländern. Nur hat diese Verfolgung in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass wir heute von der größten Christenverfolgung aller Zeiten sprechen. Das mag vielen seltsam erscheinen, doch Christsein war - weltweit gesehen - noch nie so gefährlich wie in unserer Zeit. Christen werden heute in immer mehr Ländern diskriminiert, bedroht, verfolgt und sogar umgebracht oder vertrieben. Davon betroffen sind weltweit bis zu 200 Millionen, Tendenz steigend. In rund 50 Staaten der Erde werden Menschen in ihrer Religionsausübung behindert - und fast immer sind es Christen. In Ländern wie Nordkorea, Saudi-Arabien, Irak, Iran, Pakistan, Eritrea, Sudan, Nigeria, Ägypten, Indien, Laos, Vietnam, China, Türkei u. v. a. m.; überall werden Christen diskriminiert, verfolgt und nicht selten in ihrem Leben bedroht. Viele Gebiete haben sich deshalb bereits so verändert, dass es in ihnen gar keine Christen mehr gibt. Das ist so in einigen Gebieten des Irak oder Syriens. Aus anderen Ländern, wie z. B. dem Sudan, Eritrea oder Ägypten, sind Christen gezwungen zu fliehen. Auf dieses himmelschreiende Unrecht kann nicht oft genug aufmerksam gemacht werden. Doch was macht die europäische Politik? Die Staaten sind an so vielen wirtschaftlichen und politischen Interessen gekettet, dass sie praktisch nichts daran ändern. Am ehesten sind es noch die Kirchen oder kirchennahen Institutionen, die sich für die verfolgten Christen einsetzen. Vor allem einzelne Christen können manchmal tatsächlich sehr viel bewirken. Das zeigt sich immer wieder. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir darüber informiert sind und mehr über die Verfolgung der Christen in aller Welt wissen.

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„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit.“
Die BIBEL, 1. Korinther 12,26

Wie das Hilfswerk Open Doors in seinem jährlichen Bericht über die Lage der Christenverfolgung berichtet, leben derzeit mehr als 600 Millionen Christen in Ländern mit starker Christenverfolgung. 200 Millionen davon sind einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Über einige dieser Länder, in denen Christen den härtesten Verfolgungen ausgesetzt sind, wollen wir nun etwas genauer informieren. Nordkorea - dieses Land steht seit vielen Jahren auf Platz eins des Weltverfolgungsindexes von Open Doors. Im kommunistischen Staat des Kim Jong Un sind aktuell bis zu 80.000 Christen in Straflagern eingesperrt und härtester Zwangsarbeit ausgesetzt. Hier geht die Verfolgung direkt vom Staat aus. Christen werden als feindselige Elemente der Gesellschaft angesehen, die eliminiert werden müssen. Das gesamte Land durchdringt eine permanente Propagandamaschinerie. Deshalb sind Nachbarn und Familienmitglieder stets wachsam und melden alles Verdächtige den Behörden. Insbesondere Kinder werden so stark beeinflusst, dass sie oftmals ihre eigenen Eltern verraten. Eltern müssen deshalb ihren christlichen Glauben teilweise sogar vor ihren eigenen Kindern geheim halten. Afghanistan - in diesem Land ist die Stammesgemeinschaft heute noch so stark und wichtig, dass jemand, der den christlichen Glauben annimmt, als Verräter und Abtrünniger angesehen wird, der eine große Schande für die gesamte Familie darstellt. Familienmitglieder werden deshalb alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihn oder sie wieder zum Islam zurückzubringen oder für die Schande büßen zu lassen, was oft genug den Tod bedeutet. Islamistische Gruppierungen wie die Taliban und der „Islamische Staat“ kontrollieren mehr als 40 Prozent des Landes. Das sagt eigentlich bereits alles.

„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Die BIBEL, Worte Jesu, Matthäus 5,10

Somalia - hier können Christen ihren Glauben nur heimlich leben. Die Verfolgung in Somalia geht hauptsächlich von der extremistisch-militanten Gruppe Al Shabaab und dem im Land vorherrschenden Stammessystem aus. Somalias islamisch geprägtes Clansystem hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Regierung. Die Al Shabaab stützt sich auf diese Stammesstrukturen und sammelt Informationen, um daraus ihre Mitglieder zu rekrutieren und ihre Ideologie zu verbreiten. Scheichs und Imame werden gezwungen, den Dschihad zu lehren, sonst droht ihnen Vertreibung oder Tod. Die Gesellschaft erwartet, dass jeder Somalier ein Muslim ist. Imame in Moscheen erklären öffentlich, dass in Somalia kein Platz für Christen und Kirchen ist. Sudan - auch hier geht die Verfolgung direkt von der Regierung selbst aus. Der Islam ist tief in der sudanesischen Gesellschaft verankert. Seit der Südsudan 2011 seine Unabhängigkeit erklärte, sind tausende Christen in den Südsudan gezogen - die es nicht taten, werden schikaniert, verfolgt und nicht selten mit dem Tod bedroht. Pakistan - das Land ist voller Gewalt gegen Christen. Extremistische islamische Gruppen hetzen Bürger des Landes auf, gegen Christen vorzugehen. Besonders prekär ist die Lage für Christen mit muslimischem Hintergrund. Jeder Abfall eines Familienmitgliedes vom Islam wird von der Familie geahndet und mit teils brutalen Methoden beantwortet. Eritrea - in diesem Land sind Verhaftungen und Gewalt gegen Christen an der Tagesordnung. Christen befinden sich hier in einer besonders schwierigen Lage. Wie in vielen anderen Ländern, gilt eine Hinwendung zum christlichen Glauben auch hier als Verrat an der Gemeinschaft, der Familie und des islamischen Glaubens und muss verhindert oder bestraft werden.

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Die BIBEL, Johannes 14,1

Libyen - gewaltbereite islamistische Gruppen gehen bereits seit Jahren gegen Christen vor. Seit dem Sturz des Gaddafi-Regimes im Jahr 2011 haben diese Gruppen sich stark ausgebreitet und verbreiten Anarchie und Bürgerkrieg. Gewalttätige Übergriffe dieser extremistischen Muslime gegen Christen werden vom Staat nicht einmal verfolgt. Irak - nachdem der Islamische Staat weitgehend besiegt zu sein scheint, herrschen dennoch viele radikalisierte Muslime im Land. Christen werden von diesen fanatisierten Menschen als „Ungläubige“ und als „unrein“ betrachtet, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden müssen. Die Auswanderung von Christen aus dem Irak geht also weiter. Vieles geht von islamischen Geistlichen aus, die in ihren Hassreden in Moscheen die Bewohner des Landes aufstacheln. Regierungsbeamte bedrohen Christen und „ermutigen“ sie auszuwandern. Auf Christen muslimischer Herkunft üben Clanführer Druck aus. Vom Islam „Abgefallene“ müssen entweder wieder zum Islam zurückkehren oder sie werden entführt und nicht selten auch getötet. Diese Entführungen von Christen geschehen oft in Form von organisierter Kriminalität, bei der häufig finanzielle und religiöse Motive zusammentreffen. Jemen - Regierungsbeamte stützen und erhalten in diesem Staat ein streng islamisches System, das alle Einwohner grundsätzlich als Muslime behandelt. Die Folge dieser Politik: Es kommt zu Entführungen von Christen und auch zu Ermordungen. Christen, die vom Islam zum Christentum wechseln, leiden am allermeisten unter dieser Gewalt. Wobei islamische Geistliche dabei eine besonders wichtige Rolle spielen, indem sie als Anstifter zu Angriffen auf Christen handeln.

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Die BIBEL, Worte Jesu, Johannes 14,6

Iran - die islamische Regierung geht bereits seit Jahren aggressiv gegen Christen vor. Im Gegensatz zu den benachbarten arabischen Staaten am Persischen Golf geht im Iran die größte Bedrohung für Christen von der Regierung selbst aus. Christen werden als ernsthafte Bedrohung für den Staat angesehen, dessen Ziel es ist, den schiitischen Islam auf der Welt zu verbreiten. Alle diese Länder zeigen, wie sehr die Hauptursache für die Christenverfolgung in unserer Zeit vor allem vom Islam ausgeht. Denn in den vom Islam geprägten Ländern leben Christen am gefährlichsten. Eine Ausnahme davon bilden die Länder Vietnam, Laos, China und Nordkorea, in denen ein ideologisch geprägter Nationalismus auf Basis des Kommunismus herrscht. Besonders Nordkorea mit seinem Personenkult um die „Kim-Dynastie“ steht seit Jahren auf Platz eins der schlimmsten Christenverfolger. Allein in diesem Land leben etwa 300.000 Christen ihren Glauben versteckt und in ständiger Angst im Untergrund.

 

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