21.12.2022

Wissenschaft und Glauben

Widersprüche sind im Alltag der Wissenschaft nichts Besonderes. Die sind eigentlich normal. Wenn also zu Beginn der Pandemie alle täglich auf die teils verschieden kommunizierten Zahlen von Infizierten und Verstorbenen gewartet haben, so war das lange Zeit nichts Außergewöhnliches. Erst als uns einige Wissenschaftler darauf aufmerksam machten, dass es eine unbekannte Anzahl an Infizierten gibt, die in den genannten Zahlen gar nicht erfasst sein können, wurden einige von uns skeptisch. Dann wurde uns gesagt, dass selbst die Zahl der Verstorbenen nicht eindeutig sei, weil niemand sagen könne, ob der Tod direkt durch Covid oder durch irgendeine andere Erkrankung oder sogar altersbedingt eingetreten sei. Inzwischen gibt es sogar sehr unterschiedliche Einschätzungen der Gefährlichkeit des Virus. Selbst die so oft erwähnte Übersterblichkeit scheint es gar nicht gegeben zu haben. Immerhin ist die tägliche Sterberate in Deutschland inzwischen weit höher als in den Jahren 2020 und 2021, als von einer sehr hohen täglichen Sterblichkeitszahl die Rede war.

Was wir daraus lernen

Wir müssen daraus nicht den Schluss ziehen, dass auf die Wissenschaft generell kein Verlass ist. Allerdings ist es gut, dass wir darauf achten, nüchtern zu bleiben, und die Grenzen der Wissenschaft erkennen. Das gilt vor allem auch im Hinblick auf den Klimawandel, der bereits als nächste große Krise auf uns zukommt. Wir können die Wissenschaft auch hier als Geschenk Gottes betrachten, für das wir dankbar sein können. Schwierig wird es jedoch, wenn wir beginnen, aus Wissenschaftlern „Halbgötter“ zu machen, wie das bei Medizinern ja bereits manchmal geschieht. Wir werden niemals imstande sein, die ganze Schöpfung zu bewahren. Das zu wissen kann uns schon mal eine Hilfe sein, die Krise richtig einzuordnen. Schließlich sind wir nicht einmal in der Lage, unseren eigenen kleinen Garten wirklich zu schützen. Die Wirklichkeit lässt sich mit mathematischen Methoden zwar erfassen und beschreiben; wer aber das Wesen der Dinge erfassen und beschreiben will, wird daran scheitern. Eine versöhnte Beziehung zu unserem Schöpfer, wie wir sie durch den Glauben an Jesus Christus erhalten, kann uns helfen, die Dinge richtig einzuordnen. Im Grunde kann uns das auch die entscheidende Hilfe für einen richtigen Umgang mit der Natur sein.

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Je tiefer wir sehen

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Christliche Maßstäbe haben Kraft

Der Mensch soll sich die Erde untertan machen. Diesen Auftrag finden wir in der Bibel klar verankert. Damit ist auch klar umrissen, dass wir im Sinne des Schöpfers handeln, wenn wir durch Wirtschaft und Forschung gegen Bedrohungen durch die Natur ankämpfen. Allerdings geht es auch darum, dass wir nicht losgelöst von Gott handeln, wie das leider so oft geschieht. Denn genau das führt in die Irre. Wer jedoch in der Abhängigkeit von Gott handelt, darf sich auch an den Erkenntnissen der Wissenschaft erfreuen. Nur sollten wir nie vergessen, dass alles Leben von Gott kommt, der allein die Macht hat, Leben zu schenken und es uns auch zu erhalten.

Jeder Fortschritt hat Grenzen

Inzwischen scheinen Teile der Wissenschaft sich aber bereits wieder zum Ziel gesetzt zu haben, weit über diese Grenzen der Wissenschaft hinauszugehen, wie z. B. Yuval Noah Harari, der in seinem Buch ankündigt, dass der Tod überwunden und dadurch eine Art von Paradies auf Erden geschaffen werden kann. Durch den Fortschritt im Bereich der Medizin und Forschung hat die Menschheit gelernt, Krankheiten zu heilen und Gebrechen zu mildern, dadurch werden auch die Leiden vieler Menschen gelindert. Wenn jedoch die Zeit des Sterbens für den einzelnen Menschen gekommen ist, kann auch Medizin dieses Leben nicht mehr grundsätzlich verlängern. Jesus Christus allein hat den Tod besiegt und die Ketten des Todes gesprengt, was durch seine Auferstehung von den Toten sichtbar wurde. Als Christen glauben wir daran. Deshalb spielt sich das Leben eines Christen auch nicht nur auf dieser Erde ab, sondern reicht hinein in die Ewigkeit. Dieses ewige Leben wird uns aufgrund unseres Glaubens an Jesus Christus von Gott geschenkt. Es hat einen viel höheren Wert als das Leben auf dieser Erde. Denn wie heißt es doch in der Bibel: „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon“ (Psalm 90,10).

Wenn wir als Menschen darum kämpfen, Krankheiten und Gebrechen zu heilen, so ist das wichtig und gut. Doch es ist auch wichtig für uns zu verstehen, dass letztlich alles Leben von Gott kommt. Leben funktioniert nicht aus sich selbst heraus. Gott ist es, der Leben gibt. Er kann auch zu jeder Zeit ins Leben jedes Einzelnen von uns eingreifen, genauso wie auch in die großen, weltbewegenden Ereignisse, wie den Klimawandel. „Ora et labora“, so sagten die Menschen früher. Dieser Grundsatz wäre heute wichtiger denn je. Das heißt, wir sollen arbeiten, aber auch zu Gott beten. Es reicht nicht, nur dafür zu kämpfen, dass die Welt sich nicht weiter erwärmt, wir müssen auch dafür beten. Denn letztlich liegt alles in Gottes Hand.

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