01.09.2012

Wasser ist Leben

In Bozen fielen im vergangenen Jahr allein im Sommer (Mai bis August) 260 mm Regen. Ungefähr die gleiche Menge Regen – 250 mm – erhält Israel in einem Großteil des Landes pro Jahr. Denn zwei Drittel des Landes sind praktisch Wüste; nur ein Drittel des Landes erhält immerhin so viel Niederschlag, dass es als fruchtbar betrachtet werden kann. In Obergaliläa und auf den Golanhöhen fallen an 60 bis 70 Regentagen 800 bis 900 mm im Jahr, in Zentral-Israel an 40 bis 60 Tagen 500 bis 600 mm und in Eilat an der Südspitze des Landes sind es gerade noch 25 mm Regen pro Jahr. Und so wie die Jahresniederschlagsmenge von Nord nach Süd abnimmt, wird sie auch von der Mittelmeerküste zum Landesinneren geringer. Sieben Milliarden mġ Wasser fallen jährlich auf Israel, wovon allerdings nur zwei Milliarden in ober- oder unterirdische Wasserreservoirs gelangen, denn 70% des gefallenen Regens kehrt durch Verdunstung direkt wieder in die Atmosphäre zurück, fünf Prozent fließen durch die Täler ab und 25% versickern – wobei diese Werte je nach Klima und Bodenbeschaffenheit regional schwanken. Hinzu kommt, dass in den vergangenen sieben Jahren eine außergewöhnliche Trockenheit herrschte. Mit natürlichen Wasserquellen allein wäre es nie möglich gewesen, die Versorgung der Menschen in der Region sicherzustellen.

"Denn Du bist der Herr, unser Gott, der den Wind wehen lässt und den Regen herniederbringt.."
(Gebet während des Laubhüttenfestes "Sukkot", das in Israel alljährlich gefeiert wird, heuer vom 1. bis 7. Oktober.)

Der Staat Israel hat jedoch schon sehr früh im Bereich der Meerwasserentsalzung und Abwasseraufbereitung geforscht und Projekte dafür mit modernster Technologie massiv vorangetrieben. Von den 800 Mio. mġ Wasser, die der Staat Israel im Jahr benötigt, werden etwa 300 Mio. mġ durch drei große Entsalzungsanlagen aus Meerwasser gewonnen. Bis zum Jahr 2020 sollen es 750 Mio. mġ sein. Die ca. 530 Mio. mġ Abwasser, die Israel pro Jahr produziert, werden großteils geklärt. 75 % der geklärten Abwässer werden wiederverwendet, meist zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen. Damit steht Israel schon heute weltweit an der Spitze im Abwasser-Recycling. Als Israel 1967 das Westjordanland besetzte, hatten von 708 palästinensischen Dörfern und Städten nur vier fließendes Wasser. In den
ersten fünf Jahren der israelischen Besatzung wurde die Wasserversorgung der Palästinenser um 50 % ausgebaut. Der Bau von jüdischen Siedlungen in den 1970er und 1980er Jahren führte dazu, dass nicht nur israelische Ortschaften in Judäa und Samaria, sondern auch viele palästinensische Dörfer an das israelische Wasserversorgungsnetz angeschlossen wurden. In dem Propagandakrieg, den Palästinenser und ihre Sympathisanten seit Jahrzehnten gegen Israel führen, klingt das freilich völlig anders. Da wird Israel für die Wasserknappheit der Palästinenser verantwortlich gemacht und darüber geschrieben, dass Israel "mutwillig" Quellen zerstöre und durch den Bau der "Schutzmauer" den Zugang zu Zisternen, Leitungen, Kläranlagen und Kraftwerken verhindere.

"Der Anteil der Nobelpreisträger, die Juden sind, liegt 112 mal höher als der Anteil nicht-jüdischer Nobelpreisträger."
Ludwig Schneider (geb. 1941), Gründer der Nachrichtenagentur NAI - Nachrichten aus Israel/www.israelheute.com

Tatsache ist, dass Israel durch den Einsatz seiner genialen technischen Erfindungen schon seit Jahrzehnten ganz wesentlich zur Bewältigung der Wasserknappheit beiträgt. Und das nicht nur im Nahen Osten, sondern weltweit. Denken wir nur an das auch in unserer Region so unersetzlich gewordene "Tropfberegnungssystem". Eine Erfindung israelischer Ingenieure – wie viele andere Erfindungen in diesem Bereich. Die Wasserknappheit zwingt Israel zum Wassersparen. Der jährliche Frischwasserverbrauch liegt in Israel bei 150 mġ pro Person und bei den Palästinensern bei 140 mġ. Ein Jordanier verbraucht 172 mġ, ein Ägypter 732 mġ, ein Syrer 861 mġ und ein Libanese 949 mġ Frischwasser pro Jahr. Im Vergleich dazu verbraucht ein Europäer täglich durchschnittlich 124 mġ Frischwasser! Die gravierenden Unterschiede im Frischwasserverbrauch sind im Wesentlichen auf den hohen Anteil von geklärtem und entsalztem Wasser in der israelischen Wasserversorgung zurückzuführen. In einem Zeitraum von 30 Jahren nach der Beendigung des Sechstagekrieges von 1967 stieg die Wassermenge, die der palästinensischen Bevölkerung zur Verfügung steht, von 66 auf 120 Millionen mġ pro Jahr. Die Zahl der Ortschaften mit Wasseranschluss stieg von vier auf 309. Im März 2010 waren 96% der palästinensischen Bevölkerung an die israelische Wasserversorgung angeschlossen. Damit sind die Palästinenser– dank des Staates Israel – in einer weit besseren Lage als ihre arabischen Nachbarn. Sowohl in Jordanien als auch in Syrien sind die meisten Städte und Dörfer bis heute nicht an ein umfassendes und stabiles Trinkwasserversorgungssystem angeschlossen. Selbst in den Hauptstädten dieser beiden Länder, Amman und Damaskus, haben die Haushalte nur ein- oder zweimal pro Woche fließendes Wasser.

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