01.03.2021

Was hat Corona mit Gott zu tun?

Was der Mikrobiologe und Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, am 14. April 2020 in einer ZDF Sendung sagte, brachte die ganze Hilflosigkeit zum Ausdruck, in der die Welt bis heute steht. Es sind nicht nur die Tausenden von Toten, die durch dieses Virus in fast allen Ländern der Erde zu beklagen sind, sondern auch die unglaubliche Wirtschafts- und Finanzkrise, die daraus erwächst, deren Ausmaß Experten noch gar nicht imstande sind abzuschätzen. Viele  suchen nach einer Erklärung, die ihnen helfen könnte zu verstehen, was weltweit und vielfach auch ganz persönlich vor sich geht. Aber wer gibt uns Antwort?

Kirchen versagen schon wieder

Als es um die Friedensbewegung ging oder um den Widerstand gegen die Atomkraft, die Solidarität mit der Dritten Welt und um viele andere Themenbereiche, hatten die christlichen Kirchen stets eine klare Meinung. Doch nun, angesichts der weltweiten Pandemie, geben sie sich plötzlich wortkarg. Wie ist das zu verstehen? Gibt es in der Bibel keine Beispiele dafür, was Menschen taten, wenn sie von Katastrophen betroffen waren? Natürlich gibt es diese Beispiele. Wir müssen sie nur lesen. Dann wissen wir vielleicht auch, was Gott mit der Coronakrise sagen will. Aber der Reihe nach:

1. Wir leben in einer "gefallenen Welt"

Das vergessen wir viel zu leicht. Doch es ist eine Tatsache. Die Bibel spricht an mehreren Stellen sehr deutlich davon. Doch was heißt das? Es heißt konkret, dass seit dem "Sündenfall" alles auf dieser Welt vergänglich ist. Alle menschlichen Versuche, sich davon zu befreien und ein irdisches Paradies zu errichten, sind stets gescheitert. Der Grund dafür wird in der Bibel in dem Begriff "Sünde" zusammengefasst. "Die Endabrechnung für ein Leben in der Sünde ist der Tod" (Römer 6,23). Darum gibt es in dieser Welt auch so viele Kriege, Hass, Krankheiten und Tod. Seit Corona die Welt in Atem hält, beginnen viele Menschen wieder darüber nachzudenken.

2. Viele glauben aber auch, dass Gott mit Corona nichts zu tun hat

In unserer Zeit ist es üblich geworden, einseitig nur von Gottes Liebe zu reden. Das ist auch tatsächlich eine seiner Eigenschaften. Trotzdem zeigt uns die Bibel, dass Gott auch gerecht ist und deshalb auch Gericht halten kann und muss. Darüber wird in vielen Kirchen nicht mehr gepredigt. Das wird ausgeklammert. Die Bibel allerdings spricht deutlich davon, z. B. im Bericht von der Sintflut, bei der Millionen Menschen zu Tode kamen, beim Untergang der Städte Sodom und Gomorra oder im Zusammenhang mit der Zerstreuung des Volkes Israel in alle Welt. All diese Ereignisse, so sagt uns die Bibel, kamen von Gott und aufgrund von Gottes Gerechtigkeit.

"Krankheit ist keine Strafe Gottes – weder für Einzelne noch für ganze Gesellschaften, Nationen und Kontinente oder gar für die ganze Menschheit. Krankheiten gehören zu unserer menschlichen Natur als verwundbare und zerbrechliche Wesen." So lauten die Stellungnahmen der Kirchen. Aber ist es tatsächlich so, dass der Gott, der sogar die Haare auf unserem Haupt zählt, (vgl. Matthäus 10,30) ein so weitreichendes, weltweites Geschehen wie Corona einfach nur so geschehen lässt? Glauben wir das wirklich? Wenn ja, haben wir Gott wahrscheinlich noch nicht verstanden oder gar für tot erklärt, wie der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche, der kurz darauf in den Wahnsinn verfiel. Nein, so einfach sind die Dinge nicht. In der Bibel heißt es: "Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten" (vgl. Galater 6,7).

3. Corona hat sehr viel mit Gott zu tun

In der Bibel sagt Gott dem weisen König Salomon: "Wenn ich den Himmel verschließe, sodass kein Regen fällt, oder Heuschrecken sende, welche die Ernte auffressen, oder meinem Volk Seuchen schicke, und mein Volk, das meinen Namen trägt, dann Reue zeigt, wenn die Menschen zu mir beten und meine Nähe suchen und zu mir zurückkehren, will ich sie im Himmel erhören und ihnen die Sünden vergeben und ihr Land heilen" (vgl. 2. Chronik 7,13-14).
Das klingt doch nicht, als wüsste Gott nicht, was auf der Erde vor sich geht. Vielmehr zeigt er sich in allem als der Handelnde. Er ist es, der eine Heuschreckenplage über das Land kommen lässt, der Waldbrände und Tsunamis zulässt und der auch Seuchen wie die Pest und Corona über diese Welt kommen lässt. Im Buch des Propheten Amos 3,6 wird uns gesagt: "Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut?" Ähnlich steht es bei dem Propheten Jesaja 45,5a + 7: "Ich bin der Herr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der Herr, der dies alles tut."

All diese Stellen der Bibel zeigen unzweideutig, dass Gott auch Seuchen schickt, selbst wenn das mit unserer Vorstellung von dem "lieben Gott" nicht mehr zusammenpasst. Es ist Gottes Gerechtigkeit, die wir zu leicht vergessen. In der Bibel ist davon sehr viel zu lesen. Gott ist die Liebe in Person, weil er aber gerecht ist, muss er auch strafen. Das macht Gott nicht willkürlich, sondern kündigt es den Menschen an. So können sie sich entscheiden und umkehren.

Welche Schlussfolgerungen können wir daraus für die derzeitig grassierende Corona-Pandemie ziehen?

  •     Die Pandemie könnte ein Gericht über eine gottlos gewordene Welt sein.
  •     Sie könnte auch ein Ruf Gottes zur Umkehr sein.
  •     Und sie könnte ein Zeichen der baldigen Wiederkehr Jesu sein, die er uns vorausgesagt hat. Dieser Wiederkehr werden schreckliche Dinge vorausgehen, die für die Welt wie die "Wehen" einer Frau vor einer Geburt sein werden (Matthäus 24,8).

4. Was können wir lernen?

Wir erkennen jetzt wieder unsere Hilflosigkeit. Trotz aller technischen Möglichkeiten sind wir plötzlich gezwungen, unsere Grenzen zu erkennen. Diese Krise betrifft die gesamte Welt. Kein Land, keine Gruppe von Personen ist davon ausgenommen. Es trifft Christen wie Atheisten, Muslime und Hinduisten, Junge wie Alte, Reiche und Arme, Gesunde und Vorerkrankte, kurz: Es kann jeden treffen und betrifft deshalb auch jeden von uns. Das hat es so noch nie gegeben. Wenn aber Gott so universell zu jedem von uns spricht, stellt sich dann nicht die Frage, was für eine Botschaft er uns überbringen möchte? Was möchte der Schöpfer des Himmels und der Erde uns sagen?

"Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1. Timotheus 2,4). So heißt es in der Bibel, deshalb werden wir dazu ermahnt: "Stellt jetzt euer Denken und Leben um und wendet euch hin zu Gott, damit eure Schuld völlig ausgetilgt wird!" (Apostelgeschichte 3,19). In seiner Schrift "Angst vor dem Virus?" vergleicht Manfred Röseler das Covid-19-Virus mit einem noch viel heimtückischeren Virus – nämlich dem der Sünde. Dieses Virus bringt uns nicht nur den leiblichen, sondern auch den ewigen Tod. In der Bibel werden wir deshalb ganz eindringlich davor gewarnt. Immer wieder sagt uns die Bibel, dass dieser ewige Tod, die eigentliche Katastrophe für jeden von uns sein wird. "Gott ist Liebe" (vgl. 1. Johannes 4,16). Er will uns retten, uns heilen und uns ewiges Leben schenken. Aber wir müssen uns helfen lassen – und zwar von Gott.
In der Zeit von Ostern werden wir wieder daran erinnert, wie Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung alles getan hat, um uns zu retten und uns ewiges Leben zu schenken. "Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben" (Johannes 3,36). So sagt es uns die Bibel. Diese einzigartige Chance sollte wirklich keiner von uns verpassen. Schließlich geht es nur darum, dass wir Gott vertrauen und sein Angebot zur Vergebung in Jesus annehmen. Corona und Ostern haben also sehr wohl miteinander zu tun. In Zeiten von Corona bekommt das Angebot Jesu eine noch größere Bedeutung, weil jeder dem Sohn Gottes alles, was er in seinem Leben falsch gemacht hat, bekennen kann. Jesus vergibt und heilt uns, indem er als der lebendige Gott in unser Leben kommt und uns von innen heraus erneuert. Dadurch werden wir fähig, ein Leben zu führen, wie Jesus es uns versprochen hat.

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