01.10.2013

Was bestimmt meinen Wert?

Warum wir heute in den Ländern Europas als freie und relativ reiche Menschen leben, hat gewiss nicht nur eine Ursache. Dennoch wissen wir aus den Studien des deutschen Soziologen und Staatsökonomen Max Webers (1864 -1920), dass Religionen, die die Freiheit des einzelnen fördern, die Entwicklung einer breiten Bevölkerungsschicht hin zum Wohlstand ermöglichen. Reichtum setzt Freiheit voraus. Erst Gedankenfreiheit gibt der Forschung und wissenschaftlichen Entwicklung den Raum, den sie braucht. In den auf christlichen Wurzeln aufbauenden Ländern der westlichen Welt finden wir diese Freiheit des Individuums. In nicht-christlich geprägten Kulturen ist diese Freiheit hingegen kein vorrangiges gesellschaftliches oder politisches Ziel.

In der Bibel spielt Freiheit generell eine wichtige Rolle. Das war schon so im Alten Testament, ganz besonders aber im Neuen Testament. Da ist Freiheit sogar eines der zentralen Themen. Gott kommt zu uns Menschen, um uns aus der Gefangenschaft der Sünde und Schuld zu befreien. So heißt es in der Bibel. Aus dieser Freiheit in der Beziehung zu Gott entwickelte sich dann die Idee von der irdischen und politischen Freiheit des Individuums. Das alles war für die Menschen bis in unsere Zeit herauf so ungewöhnlich, dass es selbst im christlichen Abendland viele Jahrhunderte der Entwicklung brauchte, bis gesellschaftliche Strukturen entstanden sind, die diese individuelle Freiheit gesetzlich garantierten, so dass sie heute als selbstverständlich und universell empfunden werden.

„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will."
Jean-Jacques Rousseau (1712 -1778),
französischer Philosoph

Keiner der großen Männer der Geschichte wie Alexander der Große oder Cäsar oder Dschingis Khan wollten den von ihnen eroberten Völkern individuelle Freiheit geben. Die französische Revolution hatte Freiheit zwar auf ihre Fahnen geschrieben. Doch was sie brachte, war Terror, Diktatur, Kriege und Not. Lenin, der Begründer des „ersten real existierenden kommunistischen Staates," versprach ebenfalls Freiheit und Wohlstand, stattdessen verwandelte er die Sowjetunion und die von ihr abhängigen Staaten des Ostblocks in Gefängnisse und Armenhäuser. Hitler hat sich erst gar nicht darum bemüht, Freiheit zu versprechen. Er wollte die Herrschaft der arischen Rasse. Gottes Ziel hingegen ist und bleibt es, die Menschen aus Gebundenheiten und repressiven Systemen herauszuholen und ihnen innere und äußere Freiheit zu schenken. Das alles können wir am Verlauf der Geschichte ablesen. Es ist heute unbestritten, dass wesentliche Inhalte und vieles von den gewaltigen seelischen Energien, die für den Aufbau der westlichen Zivilisation nötig waren, auf das jüdisch-christliche Gottes- und Menschenbild zurückzuführen sind. Das Problem, das mit dem freien eigenen Willen des Menschen verbunden ist, liegt in der Gefahr von Fehlentscheidungen, Verführung und Missbrauch. Das sehen wir heute, im Zeitalter der schier unbegrenzten Möglichkeiten, der beinahe grenzenlosen Freiheit im Internet und in den Medien. Deutlich wird dabei auch, dass es oft die Unerfahrenen und Schwachen der Gesellschaft sind, die Kinder und Jugendlichen, die Opfer dieses Missbrauchs werden. Ebenso Menschen aus der unteren Bildungsschicht und mit sozial instabilem Familien-Hintergrund.

„Der Preis der Freiheit ist stetige Wachsamkeit."
Thomas Jefferson (1743 -1826),
3. Präsident der Vereinigten Staaten

Wer jedoch den Glauben an den Gott der Bibel kennt und lebt, der erhält dadurch nicht nur einen unvergleichlichen Wert als Mensch, sondern gewinnt dadurch auch einen Kompass, der ihn sicher durch diese Welt voller Abgründe und Verführungen führt – unabhängig von Rasse, Geschlecht und sozialem Hintergrund. Deshalb ist es so wichtig, dass wir diesen Kompass haben, dass wir Jesus und die Bibel kennen. Vor allem in unserer Zeit und vor allem für unsere Kinder. Denn wer kann in unserer pluralistischen Gesellschaft heute noch sagen, welches moralische Verhalten und welche gesellschaftlichen Regeln richtig sind, wenn wir diesen Maßstab und diese Regeln nicht von Gott erhalten? Gott allein garantiert uns Glaubwürdigkeit und Kompetenz, Verlässlichkeit und Sicherheit. Eine „Menschenwürde", wie sie uns von Gott her zugesprochen wird, der uns als Mann und Frau geschaffen und die Ehe als Grundordnung des menschlichen Lebens festgelegt hat, gibt uns Menschen einen unglaublichen Wert. Mann und Frau bilden gemeinsam nicht weniger als das Ebenbild Gottes.

„Wenn euch nun der
Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei."
Die BIBEL, Johannes 8,36

Doch wie überall lauern auch hier Gefahren. Der englische Ethnologe David Unwin stellte aufgrund seiner Studien untergegangener Kulturen fest: Je größer die sexuelle Freiheit, desto niedriger war das kulturelle Niveau dieser Völker. Er sagt: „Der Aufbau einer höheren Kultur setzt die Beherrschung der Sexualität voraus. Das zeigt die Geschichte." Durch die Beherrschung der Sexualität entsteht jene 'soziale Energie', die kulturelle Leistungen hervorbringt. Die Hochkulturen der Vergangenheit zeichneten sich immer dadurch aus, dass sie am Anfang ihres kulturellen Aufstiegs neben der vorehelichen Keuschheit auch auf Monogamie bestanden. Allerdings – und auch das stellt Unwin fest – zeichnete sich bei diesen Hochkulturen auch immer wieder der Trend ab, die Forderung nach Monogamie und vorehelicher Keuschheit mit der Zeit fallen zu lassen. Darauf, so schreibt Unwin, „folgte der kulturelle Niedergang und in den meisten Fällen auch eine Eroberung durch andere Völker." Dieser Abstieg kommt zwar meist mit einer zeitlichen Verzögerung, doch er kommt. Das führte den Wissenschaftler zu dem Schluss: „Jede menschliche Gesellschaft hat die Freiheit, sich zu entscheiden, ob sie eine hohe soziale Energie oder sexuelle Freizügigkeit will. Die Fakten zeigen, dass beides gleichzeitig nicht länger als eine Generation möglich ist." Wie immer wir eine solche Studie bewerten – sie vermittelt uns ein nachvollziehbares Bild der Geschichte. Wer nun Gottes Gebote der Bibel achtet und sich an ihre moralischen Regeln hält, kann sicher sein, dass sie zum Leben führen. Denn der Gott der Bibel will, dass wir leben und „Leben in Fülle haben", wie Jesus es sagte (siehe Joh. 10,10).

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