01.02.2016

Warum Menschen zu Gott beten

„Bittet, so wird euch gegeben! Suchet, so werdet ihr finden! Klopft an, so wird euch aufgetan!" (Lk. 11,9) Diese Worte Jesu stehen in einer Rede, die er als Antwort auf die Frage eines Jüngers gibt; der bittet ihn, sie zu lehren, wie sie beten sollten. Zuerst antwortet Jesus mit dem „Vater unser", einem Gebet, das bis heute als das eine große Mustergebet gilt. Im Anschluss an dieses „Vater unser" erzählt Jesus eine Beispielgeschichte, die deutlich macht, dass wir darauf vertrauen können, dass Gott unser Gebet hört und auf seine Weise helfen wird, wenn wir ernsthaft zu ihm beten. In dem eingangs zitierten Aufruf spricht Jesus noch einmal ganz direkt aus, worum es geht. So einfach und direkt soll also unser Gebet zu Gott sein. Doch geht es nur darum, dass wir Gott anrufen, wenn wir in Not sind, wie viele das machen? Nein. Gott erwartet von uns, dass wir ständig im Gespräch mit ihm bleiben, auch und vor allem in Zeiten, wenn es uns gut geht, wenn wir mit Gesundheit, Arbeit, Familie von ihm gesegnet und beschenkt sind. Denn Gott möchte uns durch unser gesamtes Leben hindurch begleiten, uns helfen, uns beraten und uns ermutigen. Der allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde, den wir durch Jesus Christus als unseren Vater im Himmel kennen und dem wir uns über das Gebet nähern dürfen, ist auch tatsächlich wie ein guter Vater zu uns, dem wir alles sagen dürfen. Er ist kein Gott, der willkürlich strafend auf uns herabsieht, wie das in vielen Religionen der Fall ist. In zahlreichen Religio­nen ist von einem Gott die Rede, der den Menschen ständig beobachtet, von dem man letztlich auch nie genau weiß, ob er nun zufrieden ist mit dem Leben, das ein Mensch führt oder nicht.

„Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen."
Die BIBEL, Psalm 50,15

Der wahre Gott, den Jesus Christus uns gezeigt hat, ist zu jedem, der im Gebet zu ihm kommt, wie ein liebender Vater. Als der Schöpfer des Himmels und der Erde kennt er unsere Anliegen schon, bevor wir sie im Gebet ausbreiten. Wer zu diesem Gott des christlichen Glaubens beten kann, der hat es wahrlich gut, denn er weiß, zu wem er betet. Und auch, dass er nicht umsonst betet – selbst wenn es einmal danach aussehen sollte. Gott hört unser Gebet und wird uns antworten, wenn wir demütig und im Namen Jesu zu ihm beten. Darauf können wir uns verlassen. Wichtig ist nur, dass wir aufrichtig und ehrlich zu ihm beten, ihm unsere Gedanken, Nöte und Hoffnungen sagen und nicht aufhören zu beten. Denn Gott will, dass wir ernsthaft beten und das heißt manchmal auch, dass wir beständig und anhaltend für etwas beten. Denn letztlich will Gott uns über das Gebet immer auch selbst verändern, damit wir ein tieferes Vertrauen erlangen und mehr von den Geheimnissen des Lebens verstehen. Wofür immer wir beten, Gott möchte, dass wir über dieses Gebet und die darauf folgende Gebetserhörung auch selbst mehr von den großen Zusammenhängen im Leben erfahren und dadurch Gott wie auch uns selbst besser kennenlernen. „Wenn schon ihr euren Kindern gute Gaben gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen gute Gaben geben, die ihn darum bitten!" So sagt Jesus (Lk. 11,13). Die Botschaft, die er uns dadurch vermitteln will, ist klar. Er möchte, dass wir lernen zu vertrauen, wenn wir zu Gott beten; denn wer Gott vertraut, wird erleben, wie Gott hilft.

„Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen."
Worte Jesu in der BIBEL, Matthäus 21,22

Wer Gott, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, durch Jesus Christus als guten Vater im Himmel kennengelernt hat, für den ist Gebet keine Pflichtübung mehr, sondern Ausdruck einer ganz persönlichen Beziehung zu Gott. In der Bibel heißt es dazu: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben" (Joh. 1,12). Wer das in seinem Leben selbst erfahren hat, wird auch nicht mehr daran zweifeln,  dass Beten tatsächlich hilft.

Viele Beispiele, dass Beten hilft

Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die vor allem in den USA während der letzten dreißig Jahren durchgeführt wurden und die nachweisen, dass es einen Einfluss des Glaubens auf Krankheit und Gesundheit tatsächlich gibt. Die Ergebnisse verschiedenen Untersuchungen haben bereits zu zunehmenden Interesse in der medizinischen Fachwelt geführt. Menschen mit einer persönlichen und positiven Beziehung zum Gott der Bibel haben eine um rund zwölf Jahre höhere Lebenserwartung als Menschen ohne persönliche Gottesbeziehung. Deshalb finden an zahlreichen medizinischen Fakultäten in den USA Vorlesungen zu diesem Thema statt und sogar in Deutschland äußern sich Mediziner positiv dazu. Prof. Dale Matthews von der Georgetown University, der auch Mitglied des Nationalen Insti­tutes für medizinische Forschung ist, gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet. In einer seiner Publikationen fasst er die Ergebnisse seiner Forschung wie folgt zusammen: Ein aktives Gebets- und Glaubensleben vergrößert die Chancen,

  • gesund zu bleiben und lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs und Herzerkrankungen zu vermeiden,

  • sich im Fall ernsthafter Krankheit rascher und mit weniger Komplikationen wieder zu erholen,

  • sich lebensbedrohlichen und tödlichen Krankheiten mit größerem innerem Frieden und weniger Schmerzen zu stellen,

  • psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände zu vermeiden sowie besser mit Stress zurechtzukommen,

  • Problemen mit Alkohol, Drogen und Nikotin von vornherein aus dem Weg zu gehen,

  • ein glücklicheres Ehe- und Familienleben zu führen,

  • mehr Sinn und Lebensfreude im eigenen Leben zu entdecken.

Bereits 1997 veröffentlichte Prof. Dale Matthews eine Studie, die er über einen Zeitraum von 28 Jahren an 6.928 Personen durchgeführt hatte. Sie zeigte eine um 36 Prozent niedrigere Sterberate bei Menschen, die mindestens einmal wöchentlich an Gottesdiensten teilnahmen. Selbst als die Forscher Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsstand, Gesundheitszustand und Grad der sozialen Einbindung mit einkalkulierten, blieb dieses Ergebnis bestehen. Christen wissen, dass sie – nach biblischem Verständnis – auch um sein übernatürliches Eingreifen in Krankheiten bitten dürfen. Es gibt weltweit ungezählte Erfahrungen, wie Gott selbst in medizinisch aussichtslos erscheinenden Krankheitssituationen geholfen hat.

„Ich gebe euch nur dieses eine Gebot: Ihr sollt einander lieben!"
Die BIBEL, Johannes 15,17

Allerdings dürfen wir auch nie vergessen, dass wir in dieser Welt weder durch medizinische Kunst noch durch intensives Gebet erleben werden, dass wir in allem heil werden. Dieser Zustand der völligen Heilung ist uns allein für die Ewigkeit in der ungetrennten Gemeinschaft mit Gott verheißen. Das „Paradies" als Ausdruck der vollständigen Beziehungsfähigkeit und Gesundheit des Menschen wird erst dann wiederhergestellt sein. Bis dahin dürfen wir aber immer wieder mit kleineren und größeren Zeichen seines heilenden Handelns rechnen. Denn Jesus Christus selbst hat gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh. 10,10). Das gilt zu allererst für unsere Erlösung durch Jesus Christus, gleichzeitig aber auch für unser gesamtes Leben nach Körper, Seele und Geist, wie die Bibel es uns vermittelt.

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