01.08.2014

Tradition oder Irrtum?

Es heißt immer, christliche Mission zerstöre fremde Kulturen. Aber fragen wir uns auch, um welche Art von 'Kultur' es sich im Einzelnen handelt? In vielen Fällen ist diese Kultur nichts anderes als ein Ausdruck des Aberglaubens und einer fürchterlichen Angst vor Geistern, was letztlich zu völliger Unfreiheit der Menschen führt, die sehr oft erst durch die christliche Missionsarbeit aufgebrochen und überwunden werden kann. Einige konkrete Beispiele dazu: - Im Gudschi-Stamm in Äthiopien durfte ein junger Mann früher z. B. nur dann heiraten, wenn er einen Mann aus einem anderen Stamm erschlagen hatte. Konnte oder wollte er das nicht, verbot man ihm zu heiraten. Erst als das Christentum nach Äthiopien kam, wurde dieser fürchterliche Brauch aufgegeben.

Die Gourmas in Burkina Faso glaubten, dass Trinkwasser grundsätzlich braun sei und nach Lehm schmecken müsse. Als Missionare ihnen einen einfachen Wasserfilter brachten, lehnten sie das gereinigte Wasser zuerst kategorisch ab, weil sie glaubten, das könne nie und nimmer gesundes Wasser sein. Sie hielten gutes, reines Wasser für Gift, das krank mache, bis sie von Missionaren darüber aufgeklärt wurden. - Das Leben der Menschen im Palawano-Stamm auf den Philippinen ist so sehr von Angst vor den Ahnengeistern geprägt, dass ihr ganzes Leben davon bestimmt wird. Krankheit, Unfall und Tod – alles hat mit Geistern zu tun. Wird ein Palawano krank, geht er zum Zauberer, um sich vor den bösen Geistern zu schützen. - Bekommt bei den Palawanos eine Frau Zwillinge, ist der jüngere bzw. schwächere Zwilling von einem bösen Geist besessen, der dem älteren nach dem Leben trachtet und deshalb getötet werden muss. - Stirbt jemand im Haus eines Palawano, verlässt die ganze Familie fluchtartig ihr Zuhause und zieht an einen anderen Ort, weil sie den Geist des Verstorbenen fürchten, von dem sie annehmen, dass er gleich darauf weitere Angehörige umbringen wird, wenn sie im Haus bleiben. Grundsätzlich sehen viele dieser Völker als Ursache für Krankheiten die Beleidigung eines Geistes. Es gibt viele Beispiele dafür, wie Menschen aufgrund ihrer 'Kultur' genau das Falsche tun und gerade dadurch zur Verbreitung

von Krankheiten beitragen statt deren Ausbreitung zu verhindern.

"Missionare können den anderen Völkern nichts Größeres bringen als den Sieg der Liebe Gottes in ihrem eigenen Leben."
Henry Drummond (1851 - 1897), englischer Schriftsteller

Die Unterdrückung von Frauen – ein ganz besonders ausgeprägtes Übel vieler 'Kulturen'

Geradezu unglaublich ist, was Menschen auf der ganzen Welt sich an unsinnigen Vorschriften und Riten ausgedacht und angeeignet haben. Vor allem die Unterdrückung und Schikane von Frauen kennt keine Grenzen. Denken wir an die fürchterliche Sitte der totalen Verschleierung von Frauen durch die sogenannte Burka, bei der eine Frau nur noch durch ein Stoffgitter vor ihren Augen sehen darf, was um sie her geschieht, während ihr ganzer Körper vollständig verhüllt ist. Noch menschenverachtender ist die Praxis der Beschneidung junger Mädchen, wie sie bis heute an Millionen von kleinen Mädchen in Afrika und gerade auch in islamischen Ländern praktiziert wird. Eine unglaublich brutale Art der Unterdrückung von Frauen, die es weder im Judentum noch im Christentum je gab. In den Ländern der arabischen Halbinsel wie auch bei vielen Naturvölkern Afrikas aber wird sie bis heute praktiziert. Inzwischen ist auch Europa davon betroffen, weil sie, wie wir wissen, unter Migranten auch in europäischen Ländern praktiziert wird – trotz gesetzlicher Verbote. Doch es gibt noch ganz andere unsinnige, ja geradezu mörderische Praktiken, die, wie die Geschichte deutlich genug zeigt, letztlich nur durch eine Christianisierung dieser Völker beendet werden können. - In Nepal z. B. gelten Geburt und Men­struation bei traditionellen Hindus als unrein. Eine hochschwangere Frau wird daher aus der Familie ausgeschlossen und muss für zwölf Tage im Viehstall leben. Während dieser Zeit darf sie weder proteinhaltige Nahrung zu sich nehmen, noch darf sie die Sonne sehen. Unter diesen katastrophalen Bedingungen muss sie dann ihr Kind zur Welt bringen. Was aufgrund der ungenügenden Hygiene oft dazu führt, dass Mutter und Kind sterben. Wen wundert's bei so viel ungesunder 'Tradition'! Doch es geht noch weiter. Nach der Entbindung darf eine Mutter bei den nepalesischen Hindus ein ganzes Jahr lang nur Reis und Tee zu sich nehmen – auch das ein Brauch, der nicht nur medizinischen Erkenntnissen, sondern auch dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Werden Mutter oder Kind krank, geht man davon aus, dass das Kind von Dämonen besessen ist und setzt es aus.

"Missionare sind Gesandte der göttlichen Liebe."
Arnold Janssen (1837 - 1909), deutscher Missionar

Kaum zu glauben, dass einige dieser Bräuche bis in unsere Zeit bei den genannten Völkern bis heute praktiziert werden. Der Geisterglaube, dem diese Bräuche entspringen, ist Teil ihrer traditionellen Kultur. Das bedenken viele nicht, wenn sie sagen, christliche Mission zerstöre die angestammte Kultur der Eingeborenen. Aber wer gegen christliche Missionsarbeit ist, unterscheidet in der Regel nicht zwischen der einen und anderen 'Tradition'; selbst Traditionen, die auf den ersten Blick für uns malerisch und harmlos aussehen, sind häufig aus Angst vor Geistern entstanden oder dienen zur Unterdrückung der Frau. Christliche Missionare sind seit Jahrtausenden die einzigen, die diese von Angst Geknechteten durch die frohe Botschaft von Jesus Christus aufrichten und ihnen zu einem befreiten Leben verhelfen. Unterdrückung und Demütigung von Frauen ist ein Bereich, der in der Geschichte der Menschheit schon immer zur Entstehung der unglaublichsten 'Traditionen' geführt hat. Im Volk der Bokos in Benin stellt die Ehe zwischen Mann und Frau z. B. generell nur ein Zweckbündnis auf Zeit dar. - Die Schwiegertochter hat bei den Bokos in Benin den niedrigsten sozialen Status. Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat kehrt die werdende Mutter zu ihren Eltern zurück und bleibt dort, bis ihr Kind abgestillt ist. In der Zwischenzeit nimmt der Mann sich natürlich eine weitere Frau. Denn genau so will es die 'Tradition'. Die Frau darf zwar wieder zu ihrem Mann zurück, findet dort aber eine zweite oder dritte Frau vor, die der Mann sich in der Zwischenzeit genommen hat. So lebt sie zusammen mit anderen Frauen bis zu der Zeit, in der bei ihr die Wechseljahre eintreten. Von da an ist sie gezwungen, endgültig in ihr Elternhaus zurückzukehren. Erst jetzt gilt die Frau etwas und beginnt ihrerseits wiederum die nächsten Schwiegertöchter zu unterdrücken und zu schikanieren, wie es die 'Tradition' verlangt. Ein Kreislauf der fortlaufenden Demütigung und der Erziehung zu immer weiteren Demütigungen.

Glückliche Ureinwohner in einem grünen Paradies?

Wie die angeführten Beispiele zeigen, leben die Menschen sogenannter Primärkulturen überhaupt nicht als "glückliche Ureinwohner in einem grünen Paradies". Ihr Alltag ist vielmehr von einer "Heidenangst" geprägt und von aufwändigen Bemühungen, Geister, Götter oder Dämonen, an die sie glauben, gnädig zu stimmen. Wer also verlangt, dass solche 'Kulturen' unverändert belassen werden müssen, meint es wahrlich nicht gut mit den Menschen. Christen, die Missio­nare unterstützen, und Missionare, die hinausgehen in die Welt, um die erlösende Botschaft von Jesus Christus zu verkünden, bemühen sich hingegen, Menschen aus ihrer Angst und Unterdrückung zu befreien. Sie wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie diese Menschen an de­struktiven Elementen ihrer Kultur zugrunde gehen. Das ist eine Tatsache, die wir in Europa viel zu wenig schätzen. Jesus Christus macht tatsächlich frei! Frei von Angst und Unwissenheit! Frei auch von falschen religiösen Vorstellungen. Frei von Sünde und den Folgen der Sünde. Frei von Schuld und frei auch davon, was uns ständig in diese Schuld und Sünde hineintreibt.

"Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen."
Die BIBEL, Johannes 8,32

Was Christen den Völkern bringen

Christen bringen – neben dem befreienden Glauben an Jesus Christus – den Menschen auch ganz praktische Hilfen wie z. B. Schul­unterricht, Wissen über Hygiene und richtige Ernährung sowie medizinische Versorgung. Was vielen Völkern fehlt, ist aber in erster Linie eine tiefe Gotteserkenntnis. In den meisten Kulturen suchen die Menschen vergeblich nach einer Beziehung zum Schöpfer. Gott bleibt ihnen der unbekannte, unnahbare, fremde Gott, von dem sie nichts wissen. Währenddessen versetzen Geister und Dämonen sie in Angst und Schrecken, so dass ständig alles nur Denkbare veranstaltet werden muss, um dieser Angst zu begegnen. Die Bibel spricht davon, dass die Völker in geistlicher Hinsicht "blind" sind (Apg. 26,18; Röm. 1,28-32) und ihre hoffnungslose Lage nicht einmal selbst begreifen. Deshalb braucht es Mission und Missionare – unterstützen wir sie!

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