01.05.2017

Synergie-Effekte statt Geschlechterkampf

Das christliche Menschenbild orientiert sich am biblischen Menschenbild. Und dazu heißt es in der Bibel: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.“ (1. Mose bzw. Genesis 1,27) Mann und Frau sind demnach von Gott gewollt und nicht gleichartig, sondern wie die beiden Seiten einer Medaille. Zusammen ergeben sie eine Einheit.
 

Wenn es der Wunsch fast eines jeden Menschen ist, den Partner fürs Leben zu finden, so liegt das bereits in der Natur des Menschen und ist in jedem Fall tief im Menschen begründet. Es ist deshalb auch kein Wunder, dass wir in den Statistiken - trotz steigender Scheidungsraten - bis heute immer noch den eindeutigen Wunsch des Menschen nach einem Partner finden. Wo immer es einem Mann und einer Frau gelingt, zu dieser Einheit in der Ehe zu finden, sind sie dann auch ein geradezu unschlagbares Team. Dafür gibt es Beispiele genug, angefangen bei den vielen prominenten Ehepaaren bis hin zu einfachen Arbeiterfamilien. Es wird da wie dort Großartiges geleistet.

1. Tipp
Gehen Sie nicht den Einflüsterungen einer Ideologie auf den Leim, die letztendlich Ihre Familie zerstören kann.

Mann und Frau - ein unschlagbares Team

Wenn ein Mann und eine Frau gut zusammenspielen, sind sie in gewisser Weise auch immer aufeinander angewiesen. Das mag sich für einige vielleicht antiquiert anhören. Doch für die, die es leben, ist es die Erfüllung, das sichere Gefühl, einander zu brauchen, zusammenzugehören und aus der Gemeinsamkeit Kraft zu schöpfen. Ein Mann hat in der Regel die besonderen Fähigkeiten nicht, die eine Frau hat, und umgekehrt ist es genau so. Was liegt also näher, als sich zu ergänzen.

2. Tipp
Glauben Sie der biblischen Aussage, dass Mann und Frau verschieden sind, sich als ein Ehepaar aber aufgrund ihrer jeweiligen Eigenschaften bestens ergänzen.

Wer nach dem christlichen Menschenbild lebt, sollte dennoch nicht vergessen, dass Gott dem Mann die Verantwortung für seine Ehe, seine Frau und seine Familie übertragen hat und ihn dafür zur Rechenschaft ziehen wird, wenn es schief geht. „Der Mann ist das Haupt der Frau!“ Dieser Satz aus der Bibel kann gerade heute natürlich sehr leicht missinterpretiert werden. In Wahrheit ist hier, wie an einigen anderen Stellen, in erster Linie die Verantwortlichkeit des Mannes festgeschrieben. Er trägt die Verantwortung für Ehe und Familie. Wer sich als Mann dessen bewusst ist, sollte mit dieser Verantwortung nicht fahrlässig damit umgehen. Doch gerade das geschieht bis heute - und zwar leider nicht selten. Die Frage ist aber: Wie kommt es dazu? Warum zieht sich ein Mann aus seiner Verantwortung zurück? Wer diesen Fragen nachgeht, wird sehr schnell dahinter kommen, dass auch das sehr oft seine Gründe hat. Der Durcheinanderbringer („Diabolos“) oder Widersacher Gottes, wie ihn die Bibel nennt, scheint gerade auf diesem Gebiet derzeit ganze Arbeit zu leisten. Frauen werden dazu verführt, ihr eigener Herr zu sein. Was oft dazu führt, dass der Mann sich zurückzieht. Dann kommt die Kritik der Frau an dem Mann und die des Mannes an der Frau - und schon ist man an einen Punkt gelangt, wo man glaubt, sich nicht mehr zu verstehen, oder sich auseinandergelebt zu haben.
Wer jetzt mit Trennung oder Scheidung darauf reagiert, für den beginnt das ganze Spiel dann eben wieder von vorn, bis am Ende die sprichwörtliche Müdigkeit eintritt und die gestaltbare Lebenszeit zu Ende geht. Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können. Nur hätte man dafür die Probleme anpacken müssen.

3. Tipp
Setzen Sie sich als Mann mit Ihrer Frau zusammen und fragen Sie sie, wo sie sich überlastet fühlt und ob sie das Gefühl hat, dass alles an ihr hängt.

Probleme müssen angepackt werden

Was heißt das nun, Probleme anzupacken? Im Grunde immer wieder das Gleiche. Ein Mann muss bereit sein, seine Verantwortung anzuerkennen und sie zu übernehmen. Sicher ist es gut, wenn eine Frau auch ihren Teil der Verantwortung kennt und ihrem Mann hilft. Ihn dazu ermutigt. Aber ein Mann muss vorausgehen und dafür sorgen, dass er da die Verantwortung wahrnimmt, wo er von Gott verantwortlich gemacht werden kann. Das fängt damit an, dass er auf seine Frau schaut und ihrem Bedürfnis nach Zärtlichkeit, Schutz und Sicherheit nachkommt. Die Aufgabe der Frau hingegen ist es, dem Mann die Möglichkeit dazu zu geben, dass er nicht um jede Kleinigkeit mit ihr einen Machtkampf austragen muss, wenn es z. B. darum geht, ob Kinder ihren Eltern gehorchen müssen oder tun und lassen dürfen, was sie wollen. Denn vom biblischen Menschenbild her betrachtet, ist das keine Frage. Das ist einfach nicht vorgesehen. Deshalb muss ein Vater ein solches Prinzip durchsetzen und eine Mutter darf es nicht unterminieren oder hintergehen. Eins sein in der Erziehung ist nach biblischem Verständnis die Voraussetzung für eine gute Erziehung. Reinhold Ruthe, ein Bestsellerautor in Fragen der Erziehung, nennt es „Konsequenz in der Erziehung“. Dazu ist im ERF Verlag Südtirol ein Buch mit dem gleichen Titel von ihm erschienen. Wie aber kann eine Erziehung konsequent sein, wenn der eine „Hü!“ und der andere „Hott!“ sagt?

4. Tipp
Informieren Sie als Frau Ihren Mann stets über Ihr Bedürfnis nach seiner Unterstützung. Wenn Ihr Mann eine Aufgabe übernommen hat, drängen, kritisieren und kontrollieren Sie ihn nicht.

An diesem kleinen Beispiel können wir sehen, wie wichtig es ist, dass Mann und Frau zusammenspielen, sich eins sind und zu ihrer Rolle stehen. Denn darin liegt die Voraussetzung für den Erfolg. Wobei wir - zumal bei einer christlichen Familie - nie vergessen dürfen, wen Gott zur Verantwortung ziehen wird. Das wird der Mann sein, denn ihm hat er diese Verantwortung übertragen und von ihm erwartet er, dass er sie auch wahrnimmt. Dass das manchmal keine leichte Bürde ist, davon wird so mancher Mann ein Lied singen können. Deshalb ist es so wichtig, dass eine Frau auch ihre Verantwortung kennt und wahrnimmt und nicht gegen ihren Mann arbeitet, sondern mit ihm.

Wenn Männer sich ihrer Verantwortung entziehen

Es würde zu weit führen, wollten wir darauf eingehen, was alles geschieht, wenn Männer sich ihrer Verantwortung entziehen. Tatsache jedoch ist, dass oft sehr schnell alles drunter und drüber geht, wenn ein Mann sich zurückzieht. Kindern fehlt die Orientierung, Frauen fühlen sich nicht ernst genommen, finden Bestätigung außerhalb der Ehe, vernachlässigen die Familie, ziehen aus oder bleiben allein zurück. Man kann es auch anders ausdrücken: Wo Männer sich ihrer Verantwortung entziehen, fühlen Frauen sich verpflichtet, diese Lücke zu füllen und geraten dabei in alle möglichen Turbulenzen. Da gibt es Beispiele, wo die Frau die gesamte Verantwortung trägt für Haus, Hof und Kinder, während der Mann vielleicht gerade noch Befehle erteilt und Kontrolle ausübt. Solche Konstellationen können auf Dauer nicht funktionieren. Aber es gibt sie. Deshalb braucht es uns nicht zu wundern, wenn Ehepaare auseinandergehen, Frauen das Gefühl bekommen, dass nur sie es sind, die oftmals die ganze Last zu tragen haben. Andererseits ist es auch so, dass es uns nicht zu wundern braucht, wenn ein Mann sich die Bestätigung außerhalb seiner Ehe oder Familie sucht, wenn er sie in seiner Ehe und Familie nicht bekommt.

5. Tipp
Informieren Sie als Frau Ihren Mann stets über Ihre Bedürfnisse nach Zweisamkeit, Zärtlichkeit und Zeit für Ehe und Familie. Denn oft übersieht er es nur, oder es geht in seinen vielfältigen Aufgabenbereichen unter.

Wie aber mach ich‘s richtig?

Damit der Mann seinen Teil der Verantwortung übernimmt, muss die Frau ihm seine Verantwortung bewusst überlassen, anstatt sie an sich zu reißen. Während der Mann wiederum seiner Frau die Verantwortung überträgt, die ihr von Gott zugeordnet ist. Das können Kindergarten, Schule, Nachbarn, Eltern, Schwiegereltern, Großeltern und Kindern sein, aber auch der Umgang mit Vermietern, Hausmeistern, Handwerkern, Behörden und so weiter. Wo es einer Frau aber zu viel oder zu schwierig wird, muss der Mann da sein und ihr bei der Bewältigung dieser Aufgaben helfen. Denn häufig bewahrheitet sich der Satz, den man ab und zu hört: „Wenn der Mann anruft, geht‘s plötzlich!“ Weil Männer sich untereinander besser verstehen. Was er dann vereinbart, teil er seiner Frau natürlich mit. So funktionieren gute, harmonische Ehen und so werden Mann und Frau ein Team, das unschlagbar ist. Wenn beide Ehepartner von ihrer Ehe sagen können: „Wir sind ein Team!“, würde Gott selbst wahrscheinlich darauf antworten: „Ja, genau so, wie ich es gewollt habe!“

 

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