01.04.2017

Schuld und Vergebung

„Der Mensch wurde von Gott geschaffen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie." So lesen wir in der Bibel. „Gott segnete sie und sprach: Vermehrt euch, bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz!" (1. Mose 1,27-28) Dann erfahren wir, dass der Mensch damals eine sehr enge, freundschaftliche Beziehung mit Gott pflegte, wobei der freie Wille des Menschen von allem Anfang an eine große Rolle gespielt hat.

Aus freiem Willen sollte auch jeder von uns heute eine vertrauensvolle Beziehung zu Gott haben. Denn nach wie vor haben auch wir die Wahl, mit Gott zu leben oder ohne ihn. In dem Moment, wo der Mensch sich aber über Gottes Willen hinwegsetzt und ohne ihn lebt, gerät er sofort in die Gefahr, verführt und missbraucht zu werden, weil er die tieferen Zusammenhänger der unsichtbaren Welt nicht erkennt und deshalb auch die Gefahr nicht einschätzen kann, in der er sich befindet. So war es auch bei den ersten Menschen, von denen die Bibel uns berichtet. Auch sie unterschätzten diese Gefahr, wandten sich von Gott ab und verursachten dadurch einen irreparablen Bruch der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Gottes Gebot war letztlich nichts anderes als eine Hilfe, in diesem Leben zu bestehen. Die Rebellion gegen dieses Gebot bewirkte die Trennung von Gott, wie uns die Bibel berichtet (vgl. 1. Mose 3).

Trennung von Gott bedeutet den Tod

Gott wird in der Bibel als heilig, gerecht und allmächtig beschrieben. Das bedeutet, dass nichts Schlechtes, Böses und vor allem keine Schuld bei ihm zu finden ist, nur Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Güte. Diese Heiligkeit ist so ausgeprägt, dass auch nichts in seiner Gegenwart bestehen kann, was Schuld aufweist. Deshalb kann auch kein Mensch vor dem heiligen Gott bestehen. Durch die „Erbsünde" ist jeder Mensch vor Gott schuldig, unabhängig davon, wie ein Leben auch aussehen mag. Denn die Beziehung zwischen Gott und Mensch ist schon allein durch diese „Erbschuld" zerstört und wird sehr oft von uns selbst durch weitere Sünden noch immer mehr zerstört.

„Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."
Die BIBEL, 1. Joh. 1,9

Jetzt geht es darum, wie die Beziehung zu Gott wieder hergestellt werden kann. Diese Frage ist schon allein deshalb von allergrößter Bedeutung, weil in Gott das Leben ist und das ewige Leben mit Gott nach dem Tod ohne diese Versöhnung nicht möglich ist, wie uns die Bibel sehr klar und deutlich sagt. Wie aber kommt es zu dieser allesverändernden Versöhnung mit Gott?

Verantwortlich vor Gott

Die Religionen der Welt sagen im Grunde, dass es Gottes Wille sei, Gutes zu tun, vernünftig zu leben und uns nichts zu schulden kommen zu lassen. Denn dadurch würden wir uns die Versöhnung mit Gott erwerben. Viele meinen, dass es auch im Christentum darum geht. Die Bibel allerdings sagt uns etwas ganz anderes. Sie spricht davon, dass der Mensch von sich aus nie imstande wäre, sich diese Versöhnung zu erarbeiten, vielmehr muss Gott selbst eingreifen. Von dieser Tatsache spricht die Bibel von der ersten Seite bis zur letzten. Schon von Abel lesen wir, dass er ein Lamm opferte, und dass Gott sein Opfer annahm, während er das Opfer seines Bruders Kain nicht annahm, der die Früchte seiner Hände Arbeit auf den Altar legte. Immer geht es um diesen Zwiespalt zwischen der Anstrengung des Menschen, die nicht zum Ziel führt, und dem, was Gott als Sühne für unsere Schuld durch Jesus Christus selbst bewirkt.

„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden."
Die BIBEL, Apg. 3,19

Religionen suggerieren uns, dass wir uns die Versöhnung mit Gott „erarbeiten" können. Gott hingegen sagt, dass wir daran glauben müssen, was Jesus Christus für uns vollbracht hat. Dass wir dann, wenn wir anfangen nach Gottes Willen zu leben, auch wieder bestrebt sein sollen, Gutes zu tun, die Rechte anderer zu respektieren und vieles andere mehr, ist selbstverständlich. Aber all das bewirkt nicht die Versöhnung mit Gott, denn die kommt durch den Glauben und das Vertrauen an Jesus Christus und sein Werk der Erlösung.

Vergebung – wie kommt es dazu?

Wie kann Schuld wieder aus der Welt geschafft werden? Wenn ich mich falsch benommen habe, kann ich mich „ent-schuldigen". Einen verschuldeten Blechschaden bei einem Unfall bezahlt die Versicherung. Alle diese Formen von Schuld lassen sich aus der Welt schaffen. Aber wie ist es, wenn durch mein Verschulden Gesundheit oder Leben eines anderen zu Schaden gekommen sind? Ein Gericht kann Schmerzensgeld oder Gefängnis verhängen, doch dieses Geld kann keine verlorene Gesundheit wiedergutmachen. Die Haftstrafe eines Mörders bringt den verlorenen Menschen nicht zurück. Diese Schuld ist also überhaupt nicht aus der Welt zu schaffen – jedenfalls nicht auf diesem Weg.

Nicht wiedergutzumachende Schuld wieder los werden – wie geht das?

Wie kann ich Schuld wieder los werden, die ich weder abarbeiten, noch bezahlen, noch mit einer Entschuldigung gut machen kann? Die Trennung von Gott ist so eine Schuld, die meine Beziehung zu Gott zerstört hat und die so nicht wiedergutzumachen ist. Wie kann sie dennoch wiederhergestellt werden?
Die Bibel spricht fast nur davon. Das beginnt ganz am Anfang, als die Beziehung mit Gott noch intakt war und es dann zur grundsätzlichen Trennung des Menschen von Gott kam, bis zum Ende der Welt, wenn es zu einer grundlegenden Wiederherstellung der Beziehung durch Gott kommen wird, was auch als „Himmel" und „Ewigkeit" bezeichnet wird. Dazwischen wird uns von der Geschichte Gottes mit uns Menschen berichtet, die wir erleben, während Gott uns das Wesen von Schuld und Vergebung versucht zu erklären und für das Angebot zu werben, das er in Jesus Christus macht, um uns von unserer Schuld zu befreien.

„Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen."
Die BIBEL, Psalm 86,5

Wir müssen verstehen, dass kein Mensch mit seiner Schuld vor Gott bestehen kann. Niemand kann aus sich selbst heraus seine Schuld vor Gott wieder in Ordnung bringen. Das ist der große Irrtum aller Religionen, angefangen vom Islam, vom Hinduismus oder Buddhismus über die verschiedenen religiösen Praktiken der Naturvölker bis hin zum falsch verstandenen Werkglauben eines Christen, der meint, er könne damit Gott gnädig stimmen. Gott ist heilig und gerecht, deshalb kann er Schuld nicht einfach so vergeben. Sie muss gesühnt werden. Oder möchten Sie, dass sich ein Mörder, Halsabschneider, Geizhals oder Despot nicht vor Gott verantworten muss? Genau deshalb musste Gott selbst dafür sorgen, dass es zu diesem Ausgleich kommt. Indem er Jesus in die Welt sandte und damit die Voraussetzung schuf, dass Jesus als „Sohn Gottes", der heilig und völlig ohne Schuld war, als schuldloses Opferlamm für allen entstandenen Schaden, alle Schuld der Welt am Kreuz von Golgatha sein Leben hingab. Seither ist es möglich, diese grundsätzliche Trennung von Gott wieder aufzuheben und zwar für die Menschen, die an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen. Jesus hat erst dadurch die Voraussetzungen geschaffen, dass Schuld aus der Welt geschafft werden kann, die wir alle nie hätten wiedergutmachen können. Jetzt aber ist es möglich für die, die an Gott glauben, dass ihnen vergeben werden kann und dass die zerbrochene Beziehung zwischen Gott und Mensch wiederhergestellt werden kann. Deshalb können wir sagen, dass die christliche Botschaft der Vergebung ein ganz und gar einmaliger, ja, geradezu genialer Weg ist, Schuld loszuwerden. Es ist aber auch der einzige Weg.

„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade."
Die BIBEL, Eph. 1,7

Wer diese Zusammenhänge erst einmal verstanden hat, wird Jesus Christus unendlich dankbar sein. Er wird aber auch das ewige Gezänk der Religionen mit anderen Augen sehen. Denn es gibt keine einzige Religion, die die Wiederherstellung der Beziehung zwischen Gott und Mensch bewirken könnte. Das kann allein Gott selbst. Genau das sagt uns die Bibel. Indem wir Jesus Christus glauben und vertrauen, wird uns das neue Leben mit Gott geschenkt, uns wird vergeben und wir können wieder in einer guten Beziehung mit Gott leben. Wenn das nicht eine gute Nachricht ist, was dann?

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