01.06.2014

Schneller als die Quantenphysik

In einem Kommentar zu ihrem Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Leisenberg, dessen Vorträge der ERF im Thema des Monats Juni 2014 ausstrahlt, schreibt Bettina Hahne-Waldscheck folgende Gedanken, abgedruckt in der Ausgabe 1/2013 der Zeitschrift "factum". Wir bringen diesen Kommentar dank freundlicher Genehmigung der factum-Redaktion und der Autorin, weil wir denken, dass er für Sie von Interesse sein könnte. Bettina Hahne-Waldscheck schreibt: "Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen naturwissenschaftlichen Epoche. Die Erkenntnisse der Quantenphysik zeigen: Die Physik kommt nicht mehr ohne Transzendenz aus. Diese muss bei näherer Betrachtung eine Person mit einem Willen sein. Christen haben darin schon vor Entdeckung der Quantenphysik den Schöpfergott der Bibel erkannt.

Naturwissenschaft schien dem Glauben bisher überwiegend feindlich gesinnt. Seit dem 19. Jahrhundert führte sie zu einem massenhaften Abfall von Gott. Doch wer tiefer in die Materie eindringt – und wem dabei die Untersuchungsmöglichkeiten des 21. Jahrhunderts zur Verfügung stehen –, der findet unweigerlich zu dem zurück, der die Naturgesetze geschaffen hat.

Das hat auch etwas Beruhigendes. Waren doch manche Christen von der Sorge befallen, sie könnten vom Glauben abfallen, wenn sie sich zu viel mit der Naturwissenschaft, der Archäologie oder auch der historisch-kritischen Theologie befassen. Diese Sorge ist unbegründet. Wer in die tiefsten Tiefen der Forschung dringt, Thesen untersucht, die Gott oder die Bibel als unzuverlässig hinstellen, kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass diese Theorien entweder auf Unwahrheit oder Unvollständigkeit gegründet waren, sei es, dass der Kenntnisstand und die Untersuchungsmethodik noch nicht so weit waren – wie es zu Darwins Zeiten der Fall war –, sei es, dass manche Dinge bewusst ausgeklammert wurden, um zu dem gewünschten Weltbild zu gelangen.
Letzteres wird auch der Grund sein, warum sich die neue Sicht nicht unbedingt lauffeuerartig ausbreiten wird. Was hundert Jahre in die Köpfe gehämmert wurde, lässt sich nicht in wenigen Jahren korrigieren.

"Gott wirst du dann erleben, wenn du es wagst, ihm zu vertrauen. Nicht vorher."
Unbekannter Autor

Doch am Ende wird die Wahrheit, die im Fortschreiten der Erkenntnisse immer vollständiger an die Oberfläche tritt, nie von Gott, der Wahrheit in Person, wegführen können. Wer sie sucht, der wird sie finden und von ihrer komplexen Schönheit überwältigt werden. "Am Anfang war das Wort" – dieser Weisheit der Bibel kommt inzwischen auch die Wissenschaft auf die Spur. Willensgesteuerte Informa­tion hat die Schöpfung in Gang gebracht. Gott ist der Urgrund, der das Universum mit einem ständigen Informationsfluss jeden Moment aufrechterhält, wie schon David in Psalm 19 dichtete: 'Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt  das Werk seiner Hände. Es fließt die Rede Tag für Tag, Nacht für Nacht tut sich die Botschaft kund.'

"Allen Menschen ist der Glaube an Gott ins Herz gesät. Es lügen jene, die da sagen, dass sie nicht an die Existenz Gottes glauben; denn in der Nacht und wenn sie allein sind, zweifeln sie."
Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.), römischer Politiker, Philosoph und Dichter

Die neuen Erkenntnisse der Quantenphysik zeigen, dass nicht diejenigen unwissenschaftlich handeln, die geistige Realität mit einbeziehen, sondern jene, die dies leugnen. Der alte Vorwurf, Christen seien Realitätsflüchtlinge, trifft nicht. Heute wird das immer mehr offenbar, und Römer 1,20 erfüllt sich ganz neu: 'Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so dass sie keine Entschuldigung haben.'"

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