01.03.2013

Leiden im Zeichen des Kreuzes

Der folgende Bericht war erst kürzlich in der Zeitung "Die Welt zu lesen:

Asirs Lebensweg war vorgezeichnet. Der Muslim aus Nordafrika sollte in einem pakistanischen Terroristencamp zum islamistischen Kämpfer ausgebildet werden, Sprengtechniken und Bombenbau er­lernen, professionelles Töten Andersgläubiger. Kurz vor seiner Abreise jedoch kamen ihm Zweifel, als er bemerkte, dass verschiedene Abschnitte des Koran einander widersprachen. Asir war verunsichert, hinterfragte das Dogma seiner salafistischen Sozia­lisierung und seines fanatisch-religiösen Umfeldes. Schließlich zerriss er seinen Reisepass, um seine Ausreise unmöglich zu machen.

In dieser Phase religiöser Desorientiertung traf Asir mit einem Christen zusammen, der ihm von Jesus erzählte. Er suchte nach Informationen über den fremden Glauben im Internet und stieß auf einen christlichen Fernsehsender. "Ich begann, gemeinsam mit einem Pastor in der Bibel zu lesen. In gewisser Weise bin ich von einem Extrem ins andere gegangen, sagt Asir. Dann konvertierte er zum christlichen Glauben. In seinem Land ist das lebensgefährlich.

Azni aus Tschetschenien ist Christin. Sie bezahlt dafür einen hohen Preis. Ihre Brüder wollen sie umbringen, um die Schande von ihrer Familie abzuwälzen. Ihr Mann bezeichnet die fast 40 Jahre alte Frau als Fluch für die Familie. "Ich wünsche mir so sehr, dass mein Mann Christ wird. Ich bin müde und habe Angst. Bitte bete für mich, dass ich überlebe und durchhalte, sagte Azni zu einer Freundin.

Als ein Exemplar des Neuen Testaments in ihrem Zimmer gefunden wurde, versuchten die Mullahs mit Koranversen die "bösen Geister aus ihrem Körper zu vertreiben

Zwei Christen, zwei Schicksale. Sie stehen symbolisch für die rund 100 Millionen Menschen, die nach Schätzungen des christlichen Hilfswerkes "Open Doors weltweit wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt werden.

In dem vorgelegten Weltverfolgungsindex 2013 der Organisation "Open Doors" belegt das kommunistische Nordkorea zum elften Mal in Folge den ersten Platz in der Rangliste von 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung. In diesem Land sind 50.000 bis 70.000 Christen in Arbeitslagern eingesperrt. Bereits der Besitz einer Bibel wird in der Diktatur mit der Todesstrafe oder Arbeitslager für die gesamte Familie bestraft. Ihren Glauben können die 200.000 bis 400.000 Christen Nordkoreas nur heimlich leben. Gleich hinter Nordkorea folgen islamische Länder wie Saudi-Arabien, Afghanistan, Irak, Somalia, die Malediven, Mali, der Iran und Jemen. Daran hat die sogenannte Arabellion, der Aufstand der arabischen Völker, nichts geändert. Im Gegenteil; vieles wurde sogar noch schlimmer für Christen. Wenn ein Moslem Christ wird, wird das in fast allen islamischen Ländern nicht als private Entscheidung angesehen, sondern als Verbrechen gegen die Gemeinschaft. "Abgefallene werden hingerichtet, zwangsgeschieden oder landen in der Psychiatrie. In diesem Jahr nimmt der jährlich erhobene Index erstmals auch die afrikanischen Länder Mali, Tansania, Kenia, Uganda und Niger auf, weil sich die Lage für Christen überall dort dramatisch verschlechtert hat. "Open Doors registrierte in diesen Ländern eine zunehmende islamistische Unterwanderung der Gesellschaft und damit gewaltsame Übergriffe auf Christen. "Christen sind weltweit die Religionsgruppe, deren Angehörige am häufigsten verfolgt werden", sagt Volker Kauder der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag.

"Kreuz ist nicht ein unbestimmtes Leiden. Das Kreuz tragen bedeutet in vielen Ländern unserer Erde: ausgestoßen zu sein und verfolgt zu werden!"
Ralf Luther (1887-1931), estnischer Theologe

Er hat ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: "Verfolgte Christen – Einsatz für Religionsfreiheit" (Verlag SCM Hänssler). Tatsache ist, dass in keinem Jahrhundert mehr Christen Opfer von Verfolgung, Gewalt und Mord geworden sind als in dem angeblich von Fortschritt und Humanität geprägten 20. Jahrhundert. Auch im 21. Jahrhundert hat sich an dieser Tendenz nichts geändert.

Im Prinzip erkennt jeder Staat, der den Vereinten Nationen angehört, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte an. Doch was die Machthaber formal anerkennen und was in ihren Ländern geschieht, klafft vor allem in einigen islamischen Ländern weit auseinander. Das zeigen die Beispiele aus aller Welt. Vom Iran über Nigeria, Irak, Ägypten, Indonesien bis China reichen die Beispiele von unterschiedlichsten lokalen und nationalen Situationen, in denen Christen unter Ungerechtigkeit und Verfolgung zu leiden haben.

Das Kreuz – Stein des Anstoßes

Jesus spricht: "Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich."
Die BIBEL, Mt. 16, 24

Bei den Juden war damals die Tatsache, dass Jesus den Anspruch erhob, Gottes Sohn zu sein, der Grund dafür, dass sie ihn töten ließen. Wie der Apostel Paulus im Römerbrief schreibt, wurde bereits von dem Propheten Jesaja im Alten Testament vorhergesagt: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zu Schanden werden." (Röm. 9, 31-33) Die Juden ärgerten sich über diesen "Stein des Anstoßes" und lehnten Jesus ab. Doch diese Art der Reaktion auf das Evangelium findet sich überall, wo Menschen auf ihre eigene Frömmigkeit vertrauen und meinen, dass sie Gott durch ihre Werke beeindrucken könnten. Griechen und Römern hatten ihre Götter, die sie in ihren Tempeln verehrten. Das Kreuz der Christen war ihnen nur ein Ärgernis, das sie bekämpfen mussten. Doch die Geschichte zeigt: Je mehr sie es bekämpften, desto mehr Zulauf bekam es. Das belegen die historischen Fakten aus der Zeit des Römischen Reiches ebenso wie viele andere Beispiele aus der Geschichte. Heute ist es nicht anders. In dem Moment, wo ein Christ sich zu Jesus und dem stellvertretenden Tod Jesu wirklich bekennt, wird er ausgelacht und gemieden. In Kolumbien ist es z. B. zu einer Christenverfolgung gekommen, weil Christen sich weigern, mit den Drogenkartellen zusammenzuspielen und sie dadurch ins Visier der Drogenbosse geraten sind.

"Das Kreuz, das Jesus uns auffordert, auf uns zu nehmen, bedeutet, dass wir alles Schwere im Leben auf uns nehmen sollen. Das Kreuz Jesu zu tragen, bedeutet, ausgestoßen zu sein von den anderen."
Ralf Luther im Neutestamentlichen Wörterbuch

In unseren europäischen Ländern werden Christen überall dort lächerlich gemacht und verhöhnt, wo sie auf Missstände aufmerksam machen. Das kann der Protest gegen das grässliche Verbrechen der Abtreibung sein oder die mangelnde Bereitschaft, bei korrupten Geschäften mitzumachen; Christen, die wirklich Christen sind und sich nicht nur so nennen, passen nicht in die Gesellschaft – und Schuld daran ist das Kreuz, von dem Jesus sagt, dass jeder es auf sich nehmen muss, der Jesus nachfolgen will.

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