01.03.2020

Leiden – Teil des Christseins weltweit

Das Hilfswerk "Open Doors" wirft den deutschen Behörden vor, Flüchtlinge, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, kaum zu schützen. Vielen von ihnen droht vielmehr die Abschiebung, obwohl bekannt ist, dass sie in ihren Heimatländern der Verfolgung ausgesetzt sind. Diesen Menschen wird nicht genügend Schutz gewährt, sagt Ado Greve, ein Mitarbeiter von Open Doors, der maßgeblich an einer Studie zu dieser Thematik beteiligt war.

Bis Juli 2017 seien Anträge von Flüchtlingen, die den christlichen Glauben angenommen hatten, noch in gut zwei Drittel der Fälle positiv beschieden worden, inzwischen seien es nur noch rund 36 Prozent. Vielen sei bei anschließenden Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Schutz zugesprochen worden. Doch auch diese Quote sei in den vergangenen zwei Jahren stark zurückgegangen. Führende Politiker haben sich bereits dafür ausgesprochen, dass Menschen, die Christen geworden sind, nicht in Länder zurückgeschickt werden dürften, in denen sie wegen ihres Bekenntnisses großer Bedrängung und Folter ausgesetzt sind oder wo sie sogar mit Gefangenschaft rechnen müssen. Wer seinen Glauben bekennt muss vor allem in islamisch geprägten Ländern mit Diskriminierung und zum Teil auch mit Misshandlungen und Schlägen und mitunter sogar mit dem Tod rechnen.

Das alles gab es freilich auch zur Zeit der ersten Christen. Schon damals sagte Jesus: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?" (Lukas 9,23-25).

Damals wie heute entspringt die Ablehnung von Menschen die sich zu Jesus Christus bekennen der weltlichen und religiösen Eliten der jeweiligen Länder. In unserer Zeit ist es vor allem der Islam, von dem diese Gewalt ausgeht. Tatsächlich gibt es Millionen von Menschen, die tagtäglich unter dieser Gewalt zu leiden haben. Als geradezu dramatisch ist vor allem die Situation junger pakistanischer Christinnen zu nennen, die unter Mitwirkung einflussreicher Dorfgeistlicher früh zwangsverheiratet und genötigt werden, den islamischen Glauben anzunehmen.

Die Situation der christlichen Minderheit in Pakistan ist generell gravierend. Christen werden oft unter haarsträubenden Vorwänden beschuldigt, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Das führt dazu, dass ganze Familien diffamiert und von wütenden Mobs vertrieben, verfolgt und sogar getötet werden. Täter werden von der Justiz zumeist in Schutz genommen, während die Opfer inhaftiert und angeklagt werden. Den betroffenen Angehörigen bleibt als letzter Ausweg oft nur noch die Flucht in den Untergrund und ein Leben in bitterster Armut. Viele dieser Schandtaten geschehen nicht ohne staatliches Wissen. Die Täter können oft ganz direkt auf der Unterstützung eines einflussreichen Dorfsprechers zählen.

Christenverfolgung in Burkina Faso

Burkina Faso war einst für seine religiöse Toleranz bekannt. Nun befinden sich die Christen dort nach eigenen Aussagen in einem Überlebenskampf. Mindestens 50 Christen wurden im vergangenen Jahr von islamistischen Kämpfern ermordet, mehr als 200 Kirchen mussten schließen. Tausende Christen sind aus dem Norden des Landes geflohen.

"Bleibt wach und bereit. Bittet Gott inständig für alle Christen."
Die BIBEL, Epheser 6,18b

Burkina Faso stieg innerhalb eines Jahres von Rang 61 auf Rank 28 der Weltverfolgungsliste. Nach Einschätzung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind mehr als 560.000 Menschen auf der Flucht. Rund 20 Terroranschläge verzeichnet Human Rights Watch allein 2019. Sie werden von Terrorgruppen wie Al-Kaida, dem "Islamischen Staat in der Größeren Sahara" (ISGS) oder der lokalen Miliz Ansaroul Islam verübt. Betroffen ist vor allem der Norden und der Osten des Landes.

Christenverfolgung im Iran

Christen im Iran werden von der Regierung als Versuch westlicher Länder angesehen, den Islam zu untergraben. Dennoch haben sich in den letzten Jahren hunderttausende Muslime dem Glauben an Jesus Christus zugewandt.
Christenverfolgung auf Sri Lanka
Bei Anschlägen auf drei Kirchen und drei Hotels starben am Ostersonntag 2019 in Sri Lanka mehr als 250 Menschen – vor allem Christen – über 500 wurden verletzt. Für die Tat verantwortlich war eine vorher kaum bekannte Gruppe, die Verbindungen zum Islamischen Staat (IS) beansprucht. Sri Lanka ist auch deshalb auf dem Weltverfolgungsindex von Platz 46 (im Vorjahr) auf Platz 30 gestiegen, weil Christen hier immer mehr unter einem extremistischen Islam zu leiden haben.

Christenverfolgung in Syrien und dem Irak

Neun Jahre Bürgerkrieg in Syrien und der seit Jahren andauernde Konflikt im Irak haben dazu geführt, dass die christlichen Gemeinden stark dezimiert wurden. Im Irak ging die Zahl der Christen seit 2003 von 1,5 Millionen auf rund 200.000 zurück. Das entspricht einem Rückgang der Christen im Irak von 87% innerhalb einer Generation. Einige sind zurückgekehrt, um ihre Häuser wiederaufzubauen, hauptsächlich in der Ninive-Ebene. Aber ihre Rückkehr wird durch große Schwierigkeiten erschwert. Von Iran unterstützte schiitische Milizen bedrohen und schikanieren Christen. Im Sommer 2019, zwei Jahre nach der Befreiung der Stadt Mossul von der Herrschaft des IS, lebten wieder 50-75 Christen darin, weitere arbeiten oder studieren dort.

"Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen."
Worte Jesu aus der BIBEL, Johannes 15,20

In Syrien sind von den 2,2 Millionen Christen vor dem Konflikt noch rund 744.000 im Land übrig geblieben. Viele Christen Syriens leben als Binnenflüchtlinge, andere als Flüchtlinge außerhalb des Landes. Inzwischen sind Christen auch vom Einmarsch der Türkei in Nordostsyrien betroffen. Sie befürchten, dass mit der Rückführung syrischer Flüchtlinge aus der Türkei ein demographischer Wandel in der Region angestrebt wird, der die arabisch-sunnitische Präsenz zum Nachteil der Kurden und Christen verstärken wird.

Die am härtesten von Verfolgung betroffen Menschen in all diesen Ländern sind diejenigen, die vom Islam zum Christentum wechseln. Meist ist es die eigene Familie, die alles daran setzt, um sie zu eliminieren.

Diese Art der Verfolgung hat in den letzten Jahren weltweit auch deshalb so stark zugenommen, weil sich immer mehr Menschen dem Glauben an Jesus Christus zuwenden und erkennen, dass hier die Wahrheit zu finden ist.
Andererseits verknüpfen autoritäre Regierungen die nationale Identität ihrer Bürger zunehmend mit einer Ideologie oder einer Religion.

Menschen, die sich zum christlichen Glauben bekennen, werden dann als "Abtrünnige" betrachtet und entsprechend verfolgt.

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