01.11.2014

Komm mir nicht mit der Hölle

Es gibt in der Bibel drei verschiedene Wörter, die im Deutschen mit Hölle übersetzt werden, obwohl sie in ihrer Bedeutung eigentlich verschieden sind: 1. Scheol Im Alten Testament finden wir den Begriff Sheol, er kann übersetzt werden mit Unterwelt, Grab, Grube, Welt der Geister der Verstorbenen oder schlicht Aufenthaltsort aller Toten (siehe 1. Mos. 37,35; 5. Mos. 32,22). Die Gerechten, so heißt es im Alten Testament, werden nicht im Sheol bleiben, sondern von Gott auferweckt und gerettet werden. So lesen wir z. B. im Buch Daniel, in Kapitel 12, Vers 2: Viele, die in der Erde schlafen, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.

2. Hades Der Begriff Hades geht auf den Herrscher des Totenreiches in der griechischen Mythologie zurück und bezeichnet den Aufenthaltsort für die Toten. Der Begriff wird im Neuen Testament für den Aufenthaltsort der Sünder verwendet. Ein Beispiel dafür ist das Gleichnis vom Armen Lazarus und dem Reichen in Lukas 16,20-31. 3. Gehenna Gehenna oder Ge-Hinnom, wie es hebräisch heißt, ist eigentlich die Bezeichnung für das Hinnomtal südlich von Jerusalem. Das war die Müllkippe und Kadaververbrennungsanlage der Stadt. Hier gingen die Feuer über den Bergen von Müll und den verwesenden toten Tieren niemals aus. Deshalb redet Jesus von der Hölle höchst eindrücklich als dem Ort, gleich dem ewigen Feuer, da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. (Mk. 9,43-44)

Er bezeichnet die Hölle auch als äußerste Finsternis (Mt. 22,13), in der es nur Heulen und Zähneknirschen gibt (Mt. 13,42). Gehenna ist demnach ein Ort der fortschreitenden Verwesung und des andauernden Verfalls, an dem man von Gott völlig entfernt ist und den Segen, den man im Leben auf dieser Erde selbst als sündiger Mensch noch von Gott empfangen hat, nicht mehr bekommt. Gehenna ist ein Ort voll von Bitterkeit, Reue, Trauer, Wut, Angst und Zorn (vgl. Röm. 2,8-9). Wer über die Hölle redet, meint demzufolge immer die Gehenna.

"Alle, deren Namen nicht im Buch des Lebens standen, wurden in den See von Feuer geworfen."
Die BIBEL, Offenbarung 20,15

Wer kommt in die Hölle?

Diese Frage ist heute so ungewöhnlich, dass praktisch jeder darauf antworten würde: Niemand. Die Bibel jedoch sagt etwas anderes. Wenn wir die Aussagen der Bibel zum Thema Hölle nicht hören wollen, müssten wir wichtige Teile der Bibel ignorieren, u. a. wichtige Worte Jesu. Denn Jesus hat immer wieder von der Hölle gesprochen. Matthias Lohmann, ein Münchner Theologe, sagte einmal in einem ERF Interview: Diese Formulierung klingt sehr plakativ: Das Evangelium der Rettung ist nur dann verständlich, wenn wir die Notwendigkeit unserer Rettung verstehen. Und er fügte hinzu: Stellen Sie sich vor, ich wäre zu einem Passagier der Titanic gegangen und hätte ihm gesagt, während die Titanic vom Kai ablegte: Spring sofort hinunter. Er wäre nie gesprungen, denn er hielt das Schiff ja für unsinkbar. Deshalb hätte er mich vielleicht groß angeschaut und gesagt: Du spinnst wohl! Doch wir wissen, wie die Geschichte weiterging.
Als Menschen glauben wir zunächst einmal gern, dass alles so weitergehen wird wie bisher. Doch wir irren uns. Denn Gott sagt es ganz klar: Dass wir hier auf dieser Erde so leben können, ist eigentlich der Gnade Gottes zu verdanken, der Jesus Christus zu uns gesandt hat, um uns die Versöhnung mit Gott dem Vater anzubieten. Wer diese Versöhnung in Jesus Christus annimmt und aufhört mit seinem selbstsüchtigen, sündhaften Leben, der anerkennt Gott als Herr seines Lebens.

"Viele, die in der Erde schlafen, werden erwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande."
Die BIBEL, Daniel 12,2

Wer dieses Angebot des liebeden Gottes in Jesus Christus ablehnt und darauf besteht, weiter ein selbstbestimmtes, gottloses und sündhaftes Leben zu führen, dem gibt Gott noch immer ein ganzes Leben lang Zeit, sich für ihn zu entscheiden, das Angebot der Versöhnung in Jesus Christus anzunehmen und gerettet zu werden. Am Tage des Todes aber sagt Gott zu diesem Menschen: Du wolltest ohne mich leben und von nun an musst du ohne mich leben. Es war dein Wille und der geschehe nun. Dann entzieht Gott diesen Menschen, die ihr Leben lang ohne ihn leben wollten, die Gnade, durch die wir in dieser Welt leben. Das Resultat davon ist das, was die Bibel Hölle nennt. Jesus kam auf diese Welt, um uns Menschen von unserem Weg in Richtung Hölle zu retten und uns das ewige Leben zu schenken. Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn selig werde. So heißt es im Johannesevangelium, Kapitel 3, Vers 17. Als Jesus auf unserer Erde war, ging es ihm nicht um das Gericht über uns Menschen, sondern er schuf durch seinen Tod und seine Auferstehung eine Möglichkeit für uns, mit Gott versöhnt zu werden. Deshalb heißt es im Johannesevangelium weiter: Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. (Joh. 3,18)

"Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann."
Worte Jesu in der BIBEL, Matthäus 10,28

Genau das ist es: Wer Jesus Christus nicht glaubt und sich nicht für ihn entscheidet, so sagt die Bibel, der hat sich schon entschieden. Die Entscheidung, ob wir in die Hölle kommen oder nicht, so lesen wir in der Bibel, fällt mit unserer Entscheidung und unserer Beziehung zu Jesus Christus. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh. 3,16) Wir gehen davon aus, dass der Teufel und die Dämonen, von denen die Bibel spricht, die Herrscher der Hölle sind. Doch die Bibel sagt etwas anderes. Der Teufel, von dem die Bibel ganz klar sagt, dass er eine Person ist, und die gefallenen Engel kommen in die Hölle (Mt. 25,41). Die Bibel spricht aber nicht davon, dass der Teufel die Hölle regiert, wie z. B. Gott im Himmel regiert. Die Hölle ist vielmehr ein Ort, an dem auch der Teufel zusammen mit den gefallenen Engeln und den Menschen, die in ihrem irdischen Leben nichts mit Gott zu tun haben wollten, bestraft wird.

Müssen diese Menschen ewig leiden?

Die Bibel redet über die Hölle als von einem Ort ewiger Bestrafung bei vollem Bewusstsein. In dieser äußersten Finsternis werden die Menschen weinen und mit den Zähnen knirschen (Mt. 25,30), d. h. es wird Leid und Wut sein. Im Gleichnis von Lazarus und dem Reichen spricht Jesus von einem bewussten Leiden in der Hölle (Lk. 16,22-24), das ewig dauert. Im Gleichnis von den Schafen und den Böcken gehen die Gottlosen ins ewige Feuer, so wie die Gerechten das ewige Leben erhalten (Mt. 25,41.46).

"Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben."
Worte Jesu in der BIBEL, Matthäus 25,46

Ist das gerecht? Wie kann Gott das zulassen?

Wie in der Bibel, in Mt. 25,41 zu lesen, dient die Hölle vor allem zur Bestrafung des Teufels und der gefallenen Engel, die durch ihre Rebellion Gottes gesamte gute Schöpfung und Milliarden von Menschen quer durch die Menschheitsgeschichte von Gott getrennt und in ihren Einflussbereich gebracht haben. Sünde ist in der Bibel nicht nur ein kleines Vergehen, sondern eine Macht, die uns Menschen unter ihrer Kontrolle hat und uns dazu bringt, ohne oder gegen Gott zu leben. Wer nicht durch Jesus aus dem Einflussbereich der Sünde herausgeholt wird, der steht in dieser Rebellion gegen Gott, ob er es wahrhaben will oder nicht.

Ein Thema, zu dem niemand etwas hören will

Hölle, das ist tatsächlich ein Thema, das niemand hören will. Aber dürfen wir deshalb schweigen und wichtige Kapitel der Bibel einfach ausklammern? Gott ist Liebe und Jesus Christus liebt uns Menschen und dennoch stammen die deutlichsten Worte in der Bibel zum Thema Hölle und ewige Bestrafung von Jesus Christus selbst. Das müssen wir so stehen lassen, wie Jesus es gesagt hat. Er wusste, wovon er spricht und will uns warnen. Die Frage ist, ob wir uns warnen lassen.


 

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