01.10.2017

Gesundheit & Lebensstil – worauf kommt es an?

Fragen Sie einen Medizinstudenten, und Sie werden erfahren, wie genial der Schöpfer uns erdacht und geschaffen hat. Die Bibel spricht davon, dass Gott das Werk des sechsten Schöpfungstages, an dem er den Menschen erschaffen hat, als „sehr gut“ bezeichnet hat. Tatsächlich ist das komplexe Zusammenspiel von Organen, Nerven und Muskeln im menschlichen Körper selbst für Wissenschaftler in vieler Hinsicht noch immer geheimnisvoll - und das bis heute. Wir tun also gut daran, wenn wir nicht fahrlässig mit diesem „Wunderwerk“ umgehen, denn das rächt sich früher oder später immer. In einer Zeit, in der wir so viel über die Zusammenhänge in unserem Körper wissen und die Gefahren relativ genau kennen, ist es eigentlich äußerst verantwortungslos, wenn wir nicht auf die warnenden Stimmen hören.

Körper, Gesundheit und Bibel

Vielerorts herrscht bis heute die Meinung, dass die Bibel unseren Körper als nicht so wichtig ansieht. Von einer Leibfeindlichkeit, wie sie früher teilweise auch in den Kirchen verkündet wurde, finden wir in der Bibel aber nichts. Wer also seinen Körper tagein, tagaus nur dem Stress aussetzt, ohne ihm auch die entsprechende Entspannung zu gönnen; ihn nur fordert, ohne ihm die nötigen Nähr- und Mineralstoffe, Vitamine und Wasser zuzuführen, der darf sich nicht wundern, wenn dieser Körper eines Tages mit Krankheit darauf reagiert.

Was ist wesentlich für unsere Gesundheit?

Einer Studie des Heidelberger Arztes Grossarth-Maticek zufolge lassen sich die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen für die Gesundheit in vier Bereiche einteilen:

  1. Gesunde Ernährung

  2. Regelmäßige körperliche Bewegung

  3. Entspannung und Erholung

  4. Genügend Schlaf

Schon Hippokrates, der große Arzt, Philosoph und Wissenschaftler des Altertums, stellte fest, dass Gesundheit sich aus dem richtigen Maß von Diät und Bewegung ergibt. Von den Menschen, bei denen einer der vier genannten Faktoren im Leben zu kurz kommt, sind weniger als 50 Prozent in der Altersgruppe der zwischen 75- bis 88-Jährigen noch gesund. Das heißt konkret: Ernährt sich jemand gesund, bewegt sich aber nicht, hat er schon eine deutlich geringere Lebenserwartung und wird eher körperlich oder seelisch krank, als einer, der sich richtig ernährt und sich gleichzeitig ausreichend bewegt. Gleiches gilt für die anderen Bereiche. Wobei interessant ist, wie es zu Krankheiten kommt.

Wie Krankheiten entstehen

Krankheiten entstehen durch komplexe Prozesse, an denen zumeist mehrere Faktoren beteiligt sind. Da ist zum einen die genetische Veranlagung eines Menschen, dann spielt aber auch sein soziales Umfeld eine Rolle, wie auch die Ernährung, Umweltgifte, Krankheitserreger und die Psyche des Menschen, die als „modulierende Faktoren“ mitwirken. Das heißt, wir müssen den Menschen immer als Netzwerk begreifen, in dem Nerven, Hormone und Immunsystem zusammenarbeiten, miteinander kommunizieren und sich gegenseitig beeinflussen. Deshalb gibt es wohl keine rein psychischen und wahrscheinlich auch keine rein organischen Krankheiten. Immer sind Krankheiten Störungen im Zusammenspiel von Leib und Seele. Erfahrene Ärzte sprechen seit jeher davon, dass Heilung von Erkrankungen nicht nur vom Arzt abhängt, sondern in einem hohen Maß auch vom Patienten selbst.

Gesundheit ganzheitlich - und die Schlüsselrolle des Immunsystems

Damit ein Mensch gesund bleibt, muss also vor allem das komplizierte Netzwerk des Immunsystems funktionieren. Ist dies der Fall, ist es auch kein Problem, wenn es um uns herum von Krankheitserregern wimmelt, weil nur eine verschwindend geringe Zahl dieser Krankheitserreger imstande ist, uns krank zu machen. Dieses Wunder verdankt der Mensch seinem Immunsystem. Von diesem Immunsystem werden in Bruchteilen von Sekunden Informationen erfasst, verarbeitet und umgesetzt. Das Immunsystem kann das Bild eines „Feindes“ sogar dauerhaft speichern, um bei einem erneuten Kontakt blitzschnell darauf zu reagieren. Wir bezeichnen dieses Phänomen als Immunreaktion. Genutzt wird es z. B. bei Impfungen.

„Ihr müsst von neuem geboren werden.“
Worte Jesu in der BIBEL, Joh. 3,7b

Wenn alle diese Abläufe in unserem Körper funktionieren, sind wir gesund, fühlen uns körperlich und geistig wohl und leistungsfähig. Wenn sich in dieses Abwehrsystem hingegen „Programmfehler“ oder „Fehlprogrammierungen“ eingeschlichen haben, gerät alles aus dem Gleichgewicht. Dann kommt es zunächst zu Befindlichkeitsstörungen. Die von uns allerdings oft gar nicht beachtet werden, bis sie zu Krankheiten werden, die unser Allgemeinbefinden beeinträchtigen. Jetzt reagieren wir. Doch dann ist es oft schon zu spät.
Statt nun allein die Symptome zu bekämpfen, sollte die Heilung dieser Erkrankungen immer die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Körper, Psyche und Lebensumfeld im Blick haben. Davon spricht auch die Bibel. Jesu Heilungen betrafen immer den Menschen in seiner körperlichen und in seiner seelischen Dimension, wobei die seelische Dimension von Jesus immer mit der Beziehung des Menschen zu Gott in Verbindung gebracht wird.

Die Bibel hat den Menschen immer als ganzen Menschen im Blick, mit Leib und Seele. Da geht es auch nie allein um das „Heil seiner Seele“. Deshalb galt Jesus in der frühen Kirche nie nur als Seelsorger, sondern als der wahre Arzt, dessen heilende Kraft in die Gemeinde Christi hineinwirkt. Es galt, den Auftrag Jesu ernst zu nehmen, das Reich Gottes zu verkündigen und zu heilen (vgl. Mt. 10,7-8). Später war dann häufig nur noch vom „Seelenheil“ die Rede. Doch diese Entwicklung geht eigentlich mehr auf den Einfluss der griechischen Philosophie zurück, die unseren Leib als Gefängnis der Seele betrachtete. Wenn wir uns jedoch die Heilungsgeschichten in den Evangelien anschauen, dann sehen wir: Jesus stellt fast immer eine direkte Beziehung zwischen Glaube und Heilung her. Immer wieder sagt Jesus zu Kranken: „Dein Glaube hat dir geholfen!“ Man könnte auch sagen: „Dein Glaube hat dich gerettet; dein Glaube hat dir Heilung gebracht.“

Beispiele dafür sind in der Bibel: die Frau mit dem ständigen Blutfluss (Mt. 9,22), der blinde Bartimäus (Mk. 10,52), die Sünderin, die die Füße Jesu salbte (Lk. 7,50), der dankbare Samariter, der vom Aussatz geheilt wurde (Lk. 17,19). Das griechische Wort für heilen („sozein“) kann sowohl die körperliche Heilung meinen, als auch Hilfe oder Rettung im Blick auf die Beziehung zu Gott, indem durch Jesu heilendes Handeln die Beziehung eines Menschen zu Gott geheilt, d. h. durch Glauben und Vertrauen neu gemacht wird. Dieses Neuwerden des Menschen kann ganz konkrete Auswirkungen haben, z. B. die Besserung oder Heilung körperlicher und seelischer Krankheiten, aber auch die Heilung und Aussöhnung von Beziehungen. Jesus hat stets tiefer gesehen und nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Leiden gesehen. Denn nicht nur Krankheit, sondern auch Schuld kann unser Leben belasten und blockieren. Oft schnüren alte Lebensmuster unser Leben ein oder führen zu einer seelischen Lähmung, so dass wir äußerlich und innerlich starr und unbeweglich werden. Deshalb umfasst Jesu heilendes Handeln stets weit mehr als die Beseitigung körperlicher oder psychischer Gebrechen. Ausgegrenzte wurden wieder in die Gemeinschaft integriert. Frauen geachtet. Menschen, die mit Gott und der Welt im Streit lagen, söhnten sich mit ihren Mitmenschen und mit Gott aus. So heilte Jesus.

 

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