21.04.2023

Gender –­­­­­ Hype oder Gefahr?

An die sechzig frei wählbare sexuelle Identitäten soll es laut „Gender“-Lobby inzwischen geben. Im Windschatten des Krieges in der Ukraine will die Politik in Deutschland mit aktiver Unterstützung der öffentlich-rechtlichen Medien diese Agenda nun endgültig durchsetzen. Währenddessen haben 120 namhafte deutsche Fachleute ein 50-seitiges Schreiben veröffentlicht, in dem renommierte Fachärzte und Wissenschaftler sich gegen diese Indoktrination aussprechen. Darin fordern sie eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft.

Tatsächlich hat sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht. Schon allein das ist alarmierend und sicher auch darauf zurückzuführen, dass öffentlich-rechtliche Medien sich diesem „Gender-Hype“ voll angeschlossen haben, in dem sie den „Weg in den richtigen Körper“ als kinderleichten Schritt schildern. Was beispielsweise zur Folge hat, dass Mädchen sich chirurgisch Brüste und Gebärmutter entfernen und sich Pubertätsblocker verabreichen lassen. Dass es dadurch zu irreversiblen körperlichen und psychischen Folgen kommen kann, wird oft überhaupt nicht thematisiert.

Es grenzt an Kindesmissbrauch, wenn heranwachsenden jungen Menschen inmitten ihrer pubertären Identitätssuche mit „Transgender“ vermeintlich simple, aber letztlich nicht rückgängig zu machende und für den Einzelnen oft auch traumatisierende Lösungen aufgedrängt werden. Doch genau das geschieht inzwischen immer häufiger und wird von gewissen Medien suggeriert.

Fragt man das digitale Dialogsystem ChatGTP (www.openai.com), ob es mehr als zwei Geschlechter gibt, heißt es: „Ja, es gibt mehr als zwei Geschlechter. Die Vorstellung, dass es nur zwei Geschlechter gibt, ist eine Vereinfachung und nicht ausreichend, um die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsausdrücken in der menschlichen Gesellschaft zu erfassen.“ 

Wenn das Abnorme zur Norm erhoben wird

Es gibt jedoch auch erschütternde Lebensberichte von Menschen, die den Schritt einer Geschlechtsumwandlung später bereuen. In dem Youtube-Video „Warum ich nicht mehr Transgender bin“ sagt Nele: „Ich weiß nur, dass ich mir gewünscht hätte, dass mein Therapeut mir gesagt hätte: ‚Du bist nicht im falschen Körper geboren, du bist nicht Transgender geboren (…). Lass uns doch erst einmal an einen Punkt kommen, wo du deinen Körper nicht hasst. Es gibt die Möglichkeit, Gender-Dysphorie auf andere Art und Weise zu überwinden. Für manche funktioniert das vielleicht nicht, für manche schon, aber wie mit jeder Krankheit und mit jedem Beschwerdebild, das es gibt, es gibt immer unterschiedliche Lösungen.‘ (…) Ich wünschte, ich hätte das vorher gewusst, dass es für mich auch einen anderen Weg hätte geben können. Aber zu dem Zeitpunkt habe ich halt nicht die Information und nicht die Ressourcen gehabt, um das zu wissen.“

Lesen Sie auch


Werte gestern, heute und morgen

Werte spielen heute eine größere Rolle als je zuvor. Es gibt sogar Firmen, die …


Gott lädt uns Menschen ein

Gott lädt jeden Menschen ein, sich im Spiegel seines Wortes zu betrachten. Dort heißt es: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Frau“ (1. Mose 1,27). Hier erkennen wir, dass Gott uns als Männer und Frauen gewollt hat. Wir sind sein Ebenbild. Sein Urteil über sein Schöpfungswerk lautet: „Und siehe, es war sehr gut!“ (1 Mose 1,31). Wenn junge Menschen das Gefühl haben, im falschen Körper zu stecken, sollte man sie heute vor denen schützen, die ihnen etwas einreden und dadurch ihren Körper und die von Gott geschenkte Identität zerstören. Sie brauchen Menschen, die ihnen sagen: „Nicht dein Körper ist falsch, sondern das Denken und Fühlen über deinen Körper. Du brauchst keine geschlechtsangleichende Operation, sondern geschlechtsangleichendes Denken. Lass dir nicht deinen Körper zerstören, sondern zerstöre das falsche Denken über deinen Körper. Das Denken und die Gefühle müssen so verwandelt werden, dass sie mit dem biologischen Geschlecht in Übereinstimmung kommen.“

„Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“, so lesen wir es in der Bibel (Epheser 4,23-24). Durch den Glauben an Jesus Christus und in der Kraft des Heiligen Geistes können Männer und Frauen lernen, ihre von Gott geschaffene und geschenkte Geschlechtsidentität anzunehmen, sodass sie wie König David sagen können: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele“ (Psalm 139,14).

Wenn alles ins Wanken gerät

Wer die aktuellen Entwicklungen verfolgt, wird merken, dass heute vieles „ganz normal“ geworden ist, was bisher als „nicht normal“ galt. Lange wurde das, was „normal“ ist, von den meisten Menschen überhaupt nicht angezweifelt. Doch das hat sich geändert. Was bisher als „natürlich“ angesehen wurde und von allen zivilisierten Gesellschaften – auch unabhängig von ihrer Religion – anerkannt war, ist es inzwischen nicht mehr. Das bedeutet, dass wir in einer Zeit leben, wo diese Dinge ins Wanken geraten. Philosophen wollen uns lehren, dass es einen von außen gesetzten, moralischen Standard wie die Zehn Gebote überhaupt nicht gibt, weil jeder sein eigenes Maß hat. Was früher für richtig gehalten wurde, ist heute bestenfalls noch für mich richtig. Was einer für falsch hält, ist bestenfalls für ihn falsch. Denn jeder lebt nach seinem individuellen Maßstab und handelt nach seiner persönlichen Einsicht. Dadurch wird jeder zu seinem eigenen Gesetzgeber und tut letztlich, was er will. Dass das nicht gutgehen kann, ist klar, aber eben auch nur eine Sichtweise neben vielen, wenn es nach dem Verständnis vieler Menschen von heute geht. Gott allerdings sagt uns etwas ganz anderes in seinem Wort. Dort lesen wir auch: „Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6,7).

 

Das könnte Sie auch interessieren