01.07.2011

Gefahren erkennen, die Leben zerstören

Das eigentliche Problem, so sagen viele, besteht darin, dass die Bevölkerung der westlichen Länder immer älter wird und die wenigen jungen Menschen die immer zahlreicher werdenden älteren Menschen finanzieren, erhalten und pflegen müssen. Einer so vergreisten, kinderlosen Gesellschaft droht eine sozialpolitische Katastrophe, die im Grunde schon gar nicht mehr aufzuhalten ist.

„Familienpolitik ist Frauenpolitik“

So argumentierte eine familienpolitische Sprecherin der Münchner SPD im Bundestagswahljahr 2005 und fügte hinzu: „Alles, was zur Unabhängigkeit der Frau führt, ist Familienpolitik.“ Wer eine solche Aussage richtig beurteilen will, muss sich die Frage stellen, wie es sein wird, wenn diese Form der Frauen/Familienpolitik einmal alles erreicht hat, was sie erreichen wollte.

Dazu stand kürzlich zu lesen: „Vielleicht werden immer mehr Frauen dann feststellen, dass sie mit allen ihren errungenen Rechten für die Frau wie in einem goldenen Käfig leben, einsam und isoliert, ungeliebt und frustriert, in Singlehaushalten und vielfach kinderlos, von Männern entfremdet und gemieden.“

Das Gleichgewicht der Geschlechter ist aber nicht nur in den europäischen Ländern stark gestört. In Indien und China, wo Kinder zu Tausenden abgetrieben werden, weil Mädchen dort aus religiösen oder traditionellen Gründen oft unerwünscht sind, gibt es in gewissen Regionen bereits einen so großen Überschuss an Männern, dass viele gar keine Chance mehr haben, eine Frau zu finden. In den westlichen Ländern hingegen wagen immer weniger Männer und Frauen, das „Risiko der Ehe“ einzugehen, weil nahezu 50% der Ehen ohnehin vor dem Scheidungsrichter enden. Tatsächlich führen Scheidungen für Männer und Frauen häufig genug zu bitteren Erfahrungen, verheerenden sozialen, wirtschaftlichen und psychischen Problemen.

Bekannte Feministinnen, die diese Entwicklung mit verursacht haben, werden währenddessen mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet und von einer Talkshow zur anderen gereicht, wo die Ehe als traditionelle Form des Zusammenlebens von Mann und Frau dann oft heftig bekämpft wird. Allgemein ist festzustellen, dass die Emanzipationsbewegung die tiefer liegende Sehnsucht vieler Frauen nach einer intakten, liebevollen Beziehung zu einem Mann gar nicht mehr interessiert. Deshalb geht sie auf diese Sehnsucht auch gar nicht ein. Das allerdings liegt an den Frauen, die hier den Ton angeben. Denn die Lebensausrichtung dieser Frauen ist meist ohnehin eine ganz andere - kinderlos und nicht selten auch glücklos.

Risikos und Nebenwirkungen

50 Jahre nach Entdeckung der Pille haben Frauen sich zwar ein Höchstmaß an Selbstbestimmung, Entfaltungsmöglichkeiten und Unabhängigkeit in allen Lebensbereichen erwirkt, aber die soziologischen und gesellschaftspolitischen Probleme, die damit einhergehen, sind enorm und werden allmählich übermächtig. Gesellschaftlich gesehen sind die Voraussetzungen dafür, dass eine Frau in allen sozialen, beruflichen, kulturellen und politischen Aufgaben und Ämtern aktiv sein kann, weitgehend geschaffen. Doch der Preis dafür ist hoch - zu hoch, sagen einige der davon Betroffenen.

Die Pille hat die Situation der Frauen in jeder Hinsicht entscheidend verändert. Sie brachte den Frauen noch nie da gewesene Möglichkeiten im Umgang mit ihrer Sexualität und Selbstbestimmung durch Familienplanung. Die damit einhergehenden gesellschaftlichen Umwälzungen allerdings führten dazu, dass bewährte Traditionen in die Brüche gingen, dass Familienkultur, die den Erhalt und die Erinnerung an bürgerliche Werte garantierte, zerstört wurde. Es war diese Familienkultur, durch die bis dahin gewachsene soziokulturelle Strukturen im gesellschaftlichen Leben weiterbestehen konnten und nicht in jeder Generation neu definiert oder neu erfunden werden mussten.

Wenn tragende Strukturen sich aufzulösen beginnen

Aufgrund dieser Entwicklungen stehen wir heute vor großen gesellschaftlichen Problemen. Und es fehlen uns die gemeinsamen ethische Werte und Grundausrichtungen, durch die diese Probleme angepackt werden könnten. Ein „brav-bürgerliches“ Leben ist für viele Menschen von heute eben nur noch langweilig. Doch es ist verlässlich und berechenbar. Insbesondere wäre es die Grundlage dafür, die auf uns zukommenden gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Die Theorien der Frauenrechtsbewegung hingegen können dazu nichts beitragen. Denn wenn sie es vielleicht auch nicht bezwecken, so fördern sie dennoch Rücksichtslosigkeit und Egoismus. Die Folge sind zerstörte Traditionen und Familienstrukturen, die dann durch Lebensformen ersetzt werden, die in der Theorie zwar sehr schön sein können, im praktischen Leben jedoch nicht halten, was sie versprechen, und deshalb zu Frustration, Streit und Einsamkeit führen.

„Kinder sind die Wurzeln unserer Gesellschaft ...“!

sagte der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler bei seiner Amtsantrittsrede. Ein Satz, der als Warnung verstanden werden konnte. Denn noch nie in der Geschichte gab es so wenige Familiengründungen und Geburten wie heute und noch nie wurden so wenige Ehen geschlossen wie heute - von denen fast 50% jährlich wieder geschieden werden. „Mein Kind braucht keinen Vater ...!“, sagen heute immer mehr alleinerziehende Mütter. Doch das stimmt nicht. Denn Kinder brauchen beide Eltern - den Vater ebenso wie die Mutter. Dass Kinder ohne Vater aufwachsen müssen, sollte nur dann geschehen, wenn es wirklich nicht anders geht.

Was die heutige Gesellschaft braucht, wären stabile Ehen und Familien, um die immer größer werdenden gesellschaftlichen Probleme aufzufangen. Wer alle diese Probleme unserer Zeit realistisch sieht, wird unschwer erkennen, dass christliche Werte, wie sie über zwei Jahrtausende nun schon Familien und Ehen als Grundlage dienten, eine Antwort darstellen. Christliche Werte sorgen für Ordnung und fördern Leistungsbereitschaft, wodurch Probleme gelöst und intakte Gemeinschaften aufrecht erhalten werden können.

Dr. Joachim Cochlovius schreibt dazu in einer seiner Schriften: „In der Eheberatung stelle ich immer wieder fest, dass in den verkannten und übersehenen biblischen Wahrheiten die stärksten Kräfte stecken. Natürlich kann man an die Vernunft appellieren, die beiden Streithähne zu versöhnen versuchen, ihnen Verhaltensregeln mit auf den Weg geben - die mit Abstand größte Energie zur Erneuerung einer Ehe steckt aber im göttlichen Wort der Bibel selber.“

„Dein Wort macht mich klug.“

So heißt es in Psalm 119, Vers 104. In der Bibel wird jeder fündig, der sich als Mann oder Frau selbst neu annehmen und lieben möchte, um zu einem unverkrampften, humorvollen und ausgeglichenen Verhältnis zum anderen Geschlecht zu finden. Die grundlegenden biblischen Wahrheiten über Mann und Frau sind der einfachste und beste Weg dorthin.

Was aber sind die biblischen Wahrheiten über Mann und Frau in der Bibel?

Dazu gäbe es viel zu sagen. In diesem Artikel möchten wir aber darauf zu sprechen kommen, welche Warnungen die Bibel für Mann und Frau nennt. Ein Mann, so sagt die Bibel, ist dazu berufen, für die Frau Verantwortung, Schutz und Fürsorge zu übernehmen und sie nicht sich selbst zu überlassen. Offensichtlich geht die Bibel davon aus, dass der Mann dazu neigt, diese Aufgabe zu vernachlässigen, was in der Bibel als eine der Hauptgefahren für den Mann gesehen wird. Die Frau wird in der Bibel dazu ermahnt, ihr ständiges Dominanzstreben unter Kontrolle zu bringen. In diesem Streben nach Dominanz sieht die Bibel die eigentliche Gefahr für die Frau. Die eigentliche Gefahr für den Mann ist vor allem sein Egoismus und seine Neigung voranzupreschen, ohne die Folgen zu bedenken. Die Gefahr für die Frau hingegen liegt in ihrem Hang zur Herrschsucht.

In der Bibel wird sowohl der Mann als auch die Frau in einer sehr direkten, realistischen Weise auf diese besonderen Schwächen hingewiesen. Gleichzeitig werden darin aber auch klare Richtlinien aufgezeigt, wie wir damit umgehen können, damit das Leben trotz dieser Gefahren gelingen kann. Ein Mann, der die biblischen Warnungen nicht kennt und respektiert, ist praktisch immer in der Gefahr, ein Egoist zu sein. Deshalb braucht es den vom Egoismus „erlösten“ Mann, um das Auseinanderdriften der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu verhindern und letztlich sogar umzupolen.

Von dem englischen Historiker Thomas Carlyle wird berichtet, dass er, nachdem er seine Sekretärin geheiratet hatte, immer weniger Zeit und Interesse an ihr fand, weil er ganz in seinen Studien aufging. Selbst als sie an Krebs erkrankte und bettlägerig wurde, schenkte er ihr nur ein Minimum an Zeit und Zuwendung. Nachdem sie gestorben war, fand er ihr Tagebuch. Doch was las er in den Aufzeichnungen aus der letzten Lebenszeit seiner Frau? „Gestern war er eine ganze Stunde bei mir. Es war himmlisch. Ich liebe ihn so sehr. Heute habe ich den ganzen Tag auf seine Schritte gewartet, aber jetzt ist es schon spät und ich glaube, er kommt nicht mehr.“ Als Carlyle das las, zerbrach er und schämte sich sehr. Seine letzten 15 Lebensjahre war er ein gebrochener Mann, ohne jegliche Schaffenskraft.

Das biblische Bild von Mann und Frau warnt und hilft uns gleichzeitig zu einem gelingenden Miteinander. Die Bibel spricht aber nicht nur davon. Ihr Wort hat auch die Kraft, uns zu verändern. Denn was wir alle nicht schaffen, schafft Gottes Wort. Es kann Menschen verändern, wo Menschen diese Veränderung zulassen. Voraussetzung dafür ist, dass wir dem Wort der Bibel vertrauen und unser Leben danach ausrichten. Das ist gemeint, wenn es in Psalm 111, Vers 10 heißt: „Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun.“ Jesus Christus sagte sogar: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8, 12)

Das männliche und das weibliche Gehirn

Der Unterschied zwischen Mann und Frau scheint - aufgrund neuester Forschung - zwar sehr einfach zu sein, doch er ist eindeutig. Das ist inzwischen bewiesen. Fast in jeder Zelle haben Frauen zwei X-Geschlechts-Chromosomen, die Männer dagegen ein X- und ein Y-Chromosom. Das Geschlecht des Kindes liegt vom Augenblick der Zeugung an fest. Es wird durch die Geschlechtschromosomen der Eltern bestimmt. Die Eizelle der Mutter enthält immer ein X-Chromosom. Samenzellen tragen in ihrem Kern entweder ein X- oder ein Y-Chromosom. Welches Geschlecht das Kind haben wird, hängt davon ab, welche der Samenzellen zur Befruchtung gelangt. Aber die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau drückt sich nicht nur in den offensichtlichen anatomischen Unterschieden aus, sondern auch in der Funktionsweise des Gehirns.

Es gibt eine ganze Reihe physiologischer und funktioneller Unterschiede zwischen dem männlichen und dem weiblichen Gehirn. Wenn eine Frau zu einem Mann sagt: „Du verstehst mich nicht!“, ist das eigentlich nicht verwunderlich. Im Gegenteil, es ist verständlich, dass in einem weiblichen Gehirn etwas ganz anderes vorgeht, als in einem männlichen. Wenn wir uns „verstehen wollen“, müssen wir zuerst diese Unterschiedlichkeit verstehen.

Dazu brauchen wir Hilfen, wie sie z.B. die Bibel gibt. Denn mit diesen Hilfen bekommen wir einerseits ein realistischeres Bild von uns selbst und können andererseits auch den anderen besser verstehen und mit ihm umgehen. Menschen, die ohne diese Hilfe bleiben, gleichen Blinden, die im Dunkeln tappen, sich gegenseitig verletzen und beschimpfen, vielleicht sogar bekriegen und beschädigen. Dabei wäre alles so einfach, wenn sie nur mehr von einander wüssten und das im Umgang miteinander respektieren würden, so wie es die Bibel uns empfiehlt und lehrt.

Hochinteressante Beobachtungen

Es gibt aber noch mehr interessante Beobachtungen, die in der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau zu finden sind. Es ist seit langem bekannt, dass Frauen im allgemeinen in den verbalen Fähigkeiten überlegen sind, Männer hingegen Aufgaben leichter lösen, die das räumliche Vorstellungsvermögen fordern. Markus Hausmann, ein Biopsychologe der Universität Bochum, hat in seinen Untersuchungen festgestellt, dass Frauen sich während der Menstruation, bei der die weiblichen Sexualhormone auf dem Tiefpunkt sind, in Bezug auf räumliches Vorstellungsvermögen kaum von Männern unterscheiden.

In der Lutealphase, d.h. der Phase nach dem Eisprung, in der im Körper der Frau monatlich hohe Mengen an weiblichen Sexualhormonen ausgeschüttet werden, sinkt hingegen das räumliche Vorstellungsvermögen der Frauen dramatisch, weil sich das Netz aus Nervenzellen und Synapsen in dieser Zeit offenbar unter dem Einfluss der Hormone verändert. Die hormonellen Schwankungen im weiblichen Körper sind auch der Grund, warum Frauen manchmal so gereizt reagieren, während sie zu einem anderen Zeitpunkt wiederum gelassen sind. Wer von all diesen Dingen zumindest eine Ahnung hat, dem kann es eine Hilfe sein. Er kann lernen, damit umzugehen und sich darauf zu stützen, wenn er sich für den Frieden in seiner Ehe und Familie einsetzt.

Es gibt aber noch viele andere Gefahren, vor denen die Bibel uns warnt

Viele Frauen haben ein geradezu triebhaftes Bedürfnis zu bevormunden und ein starkes Verlangen zu herrschen. Mütter, die ihre Familie in dieser Weise herumkommandieren, mischen sich oft auch noch in die Ehen ihrer Söhne ein und schaffen es sogar zuweilen, dass eine Ehe in den Abgrund gerissen wird. Vor allem dann, wenn die charakterlichen Voraussetzungen einer Frau, ihr ethisches und soziales Verantwortungsbewusstsein, mit dem Dominanz-Trieb nicht Schritt zu halten vermögen. Deshalb warnt die Bibel auch davor und gibt eindeutige Anweisungen, wie diese Gefahr ernst genommen werden kann. Eine dieser Anweisungen lautet: „Darum soll ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen ...“ (1. Mose 2, 24)

„Klatsch und Tratsch -
wie gehen Männer und Frauen damit um?“

Eine weitere Gefahr ist die Angewohnheit des schlechten Redens hinter dem Rücken des anderen. Worte können eine sehr große Wirkung haben, im Positiven wie im Negativen. In manchen Fällen können sie sogar über Leben und Tod entscheiden. Wer sein Leben an Gottes Ordnungen ausrichten und den Segen, der daraus entsteht, in seinem Leben erfahren möchte, der muss auch das achte der zehn Gebote ernst nehmen.

Das gilt für Männer und Frauen. Für Frauen gilt es insofern noch mehr, weil Frauen aufgrund der erwähnten größeren verbalen Fähigkeiten in diesem Bereich besonders anfällig sind. Darum nutzen Frauen die Gelegenheit zur üblen Nachrede anscheinend häufiger als Männer. In der Bibel wird uns von Gott klar gesagt, was er über Verleumder und Lästerer denkt. Er verabscheut und verurteilt sie. Das wird verständlich, wenn man bedenkt, wie oft üble Reden hinter dem Rücken des anderen zu Chaos und Zerstörung führen. Verleumderisches Gerede kann christliche Gemeinschaften ebenso spalten wie Ehen und Familien. Dadurch können Beziehungen, Freundschaften und Familien zerstört und Freunde zu Feinden werden. All das vermag üble Nachrede und Verleumdung.

Kein Wunder, dass Gottes Wort, die Bibel, uns so sehr davor warnt. Feministisches Gedankengut ist schon allein deshalb sehr kritisch zu sehen, weil es dieses „üble Gerede“ in hohem Maße fördert und zu einer negativen Einstellung gegenüber Männern führt. Wir wissen, was in den letzten 40 Jahren daraus geworden ist. Es hat zur Entfremdung zwischen Männern und Frauen beigetragen. Die Zahl der Singlehaushalte und die sinkende Anzahl intakter Ehen kann vermutlich auch darauf zurückgeführt werden, dass Männer und Frauen sich immer weniger verstehen und der gegenseitige Respekt verloren gegangen ist.

„Ihr sollt nicht lügen“

So einfach bezeichnet die Bibel eine weitere, ganz wesentliche Gefahr für das Leben auf dieser Erde. Ganz gleich, ob das nun das Leben in der Gesellschaft, in der Ehe oder in einer Familie betrifft. Das Gebot „Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern!“ (3. Mose 19, 11) ist wichtig - und zwar für uns alle. Monika Scherbaum fragt dazu: „Wo aber beginnt Lüge - erst wenn Unwahrheit gesprochen wird oder bereits, wenn Halbwahrheiten verbreitet werden, wenn Dinge verschwiegen werden oder wenn über- oder untertrieben wird?“

Die Antwort der Bibel ist klar. Wenn sie sagt, „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“ (2. Mose 20, 16), dann heißt das, dass wir mit unseren Worten keinen Schaden anrichten sollen. Wer also die Wahrheit verdreht oder anderen nach dem Mund redet, um sich dadurch Vorteile zu verschaffen, der verhält sich verwerflich und kann damit rechnen, dass das Unheil, das dieser Lüge folgt, nicht lange auf sich warten lässt. Besonders verwerflich wird übles Reden, wenn ein Mensch beginnt, sich als Opfer darzustellen, obwohl er der Täter ist.

Solche Auseinandersetzungen hinterlassen oft tiefgreifende Spuren und Verletzungen, weil die Attacken gegen den verletzlichsten Bereich der Persönlichkeit, die Psyche, und gegen die Würde einer Person gerichtet sind. Nach einer 40-jährigen feministischen Emanzipationgeschichte ist klar, dass die Art der Kriegsführung, wie sie von der feministischen Bewegung sehr medienwirksam betrieben wird, viel zur Zerstörung von Ehen und Familien beigetragen hat und noch immer beiträgt. Diese Form psycho-emotionaler Kriegsführung hat aus vielen Menschen bereits seelische Wracks gemacht. Doch wird psychische, emotionale Gewalt nicht im gleichen Maße als Misshandlung wahrgenommen und verurteilt, wie dies bei körperlicher Gewalt der Fall ist.

Das „Täter-Opfer Prinzip“ sollte öfter hinterfragt werden

Heute wird sehr oft von Männern als den „Tätern“ gesprochen. Das mag in vielen Fällen so sein und soll hier auch nicht in Frage gestellt werden. Doch sollte man keinesfalls pauschal urteilen und den Männern automatisch die Schuld zuschieben. Sehr aufschlussreich ist dazu der folgende autobiographische Text: „Meine Mutter war eine Weltmeisterin im Verdrängen ..., doch sie hatte ein besonderes Talent, mich und meinen Vater hinter unserem Rücken schlecht zu machen und vor anderen Leute über uns zu schimpfen. Sie war eine Giftmischerin, eine Intrigantin, die fast alle Konflikte, die wir hatten, durch ihre Lügen, Unwahrheiten und Intrigen geschaffen hat.“

Wir wissen, das muss nicht immer eine Frau sein, dazu sind Männer genauso fähig. Doch das ändert nichts daran, dass die Wirkung solcher Verhaltensweisen katastrophal ist. Sie entzweit und reißt Gemeinschaften, Ehen und Familien auseinander, indem sie diese an ihrem sensibelsten Punkt trifft: dem Verlust des gegenseitigen Vertrauens. Wer sich mit diesen Fragen näher befasst, wird aufpassen müssen, dass er nicht voreilig den zum Täter erklärt, der vielleicht das Opfer ist. Denn es ist eine Lieblingstaktik des Verleumders, dass er sich selbst zum Opfer erklärt, obwohl er der Täter ist. So bleibt der eigentliche Täter häufig unerkannt und wird weiterhin von anderen hoch geachtet. Erst durch diese Verdrehung von Opfer und Täter kann die Lüge ihre volle Wirkung entfalten. Doch kommen wir noch einmal zurück zum Dreh- und Angelpunkt.

Im 1. Buch Mose lesen wir in Kapitel 1: „So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: ‚Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.‘ ... Dann sprach Gott, der Herr: ‚Es ist nicht gut für den Menschen allein zu sein. Ich will ihm ein Wesen schaffen, das zu ihm passt.‘ Da ließ Gott, der Herr, Adam in einen tiefen Schlaf versinken. Er entnahm ihm eine seiner Rippen und schloss die Stelle wieder mit Fleisch. Dann formte Gott, der Herr, eine Frau aus der Rippe, die er Adam entnommen hatte, und brachte sie zu ihm. ‚Endlich!‘, rief Adam aus. ‚Sie ist ein Teil von meinem Fleisch und Blut! Sie soll „Männin“ heißen, denn sie wurde vom Mann genommen.‘ Das erklärt, warum ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlässt und sich an seine Frau bindet und die beiden zu einer Einheit werden. Adam und seine Frau waren beide nackt, aber sie schämten sich nicht.“ (1. Mose 1, 27-28; 2, 18-25)

Diese Einheit, von der die Bibel hier spricht, ist es, auf der Ehen, Familien und ganze Gesellschaften aufgebaut sind. Wer diese Einheit mutwillig auseinanderreißt, der muss wissen, dass er zerstört. Aber auch in vielen anderen Bereichen bedenken Menschen nicht, was sie zerstören, wenn sie gewachsene oder von Gott geschaffene Gemeinschaften auseinanderreißen. Wir wissen, was die Bibel sagt, ist immer von großer Bedeutung, selbst wenn es noch so schlicht daherkommt. Deshalb ist auch die Aussage Jesu Christi: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Mt. 19, 6) von allergrößter Bedeutung. Jesus sagte dies in Bezug auf die Ehe von Mann und Frau. Wer die Stelle aber genauer ansieht, der wird merken, dass es nicht nur diese Bedeutung hat, sondern dass es auch auf vieles andere zutrifft.

 

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