01.05.2019

Erfindungen aus Israel, die um die Welt gehen

In den wissenschaftlichen Gebieten Chemie, Wirtschaft, Physik und Medizin liegt der jüdische Anteil der Nobelpreisträger bei 26 Prozent. Bei den Frauen, denen auf diesen Gebieten einen Nobelpreis zugesprochen wurde, liegt der Anteil sogar bei 33 Prozent. Das heißt, dass 33 Prozent der Nobelpreisträgerinnen in diesen Disziplinen Jüdinnen waren. Betrachtet man allein das 21. Jahrhundert, so verstärkt sich dieser Trend sogar noch. Denn tatsächlich waren seit dem Jahr 2000 26 Prozent aller Nobelpreisträger jüdischer Abstammung, d. h. konkret aus einem Volk, das nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Auf die einzelnen Disziplinen aufgeteilt, sieht die Anzahl wie folgt aus:

Chemie: 36 Preisträger waren Juden, das sind 20 % aller Chemie-Nobelpreisträger weltweit

Wirtschaft: 31 Preisträger waren Juden, das sind 39 % aller Wirtschafts-Nobelpreisträger weltweit

Literatur: 15 Preisträger waren Juden, das sind 13 % aller Literatur-Nobelpreisträger weltweit

Frieden: 9 Preisträger waren Juden, das sind 9 % aller Friedensnobelpreisträger weltweit

Physik: 54 Preisträger waren Juden, das sind 26 % aller Physik-Nobelpreisträger weltweit

Medizin: 56 Preisträger waren Juden, das sind 27 % aller Medizin-Nobelpreisträger weltweit

Viele Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass diese ungewöhnlich hohe Quote an der langen jüdischen Bildungstradition liegt, die das Studium der Thora, d. h. des  Alten Testamentes der Bibel, verlangte und daher schon früh zu außergewöhnlich hohen Alphabetisierungsquoten bei Juden führte. In Deutschland war und ist der Anteil der Juden unter den Nobelpreisträgern seit jeher sehr hoch, aber auch in anderen deutschsprachigen Ländern. In der Schweiz waren z. B. von den sechs Schweizer Physik-Nobelpreisträgern gleich vier jüdischer Abstammung: Albert Einstein (1921), Wolfgang Pauli (1945), Felix Bloch (1952) und Karl Alexander Müller (1987).

"Das Meer hat keinen Grund, und das Leiden der Juden kein Ufer."
Jüdisches Sprichwort

Israel - Land der Ideen und Innovationen

Wie eine nie versiegende Quelle ist der Einfallsreichtum der Israelis. In Israel werden jährlich Tausende neuer Patente, die unser Leben besser, einfacher, schneller oder sogar schöner machen sollen, angemeldet. Viele der Ideen haben inzwischen Weltruhm erlangt und sind aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken.

In den meisten Fällen wissen wir gar nicht, dass die Erfindung seinen Ursprung in Israel, im Heiligen Land der Christen und Juden, hat. Die 50 berühmtesten Erfindungen werden derzeit im Jerusalemer Bloomfield-Museum der Wissenschaft vorgestellt. Im Folgenden schauen wir uns einige davon an.

1. Die Cherrytomate

Sie hat längst die Salatschüsseln der Welt erobert. Vor Jahren wurde sie von zwei Professoren des landwirtschaftlichen Instituts an der Hebräischen Universität in Jerusalem entwickelt. Heute werden die knallroten Früchte überall auf der Welt angebaut und von Groß und Klein gern gegessen. Das Besondere dieser kleinen Tomate ist übrigens nicht nur die Größe, sondern die lange Reifezeit, die der Cherrytomate überaus lange Transporte erlauben, ohne dass sie verderben.

"Der Antisemitismus ist der Tod, jawohl, der Tod der europäischen Zivilisation."
Anatole France (1844–1924),
Historiker, Nobelpreisträger für Literatur 1921

2. Die Tröpfchenbewässerung

Sie ist wassersparend und enorm gut steuerbar. Inzwischen kennen wir sie alle in Europa. Sei es für die Bewässerung des Rasens, der Obstanlagen oder der Gärten. Ihren Ursprung hat die Tröpfchenberegnung in der jüdischen Negev-Wüste im Süden des Landes Israel. Die Firma Netafim war der Pionier in der intelligenten Mikrobewässerung, mit der die Wasserversorgung auf den Feldern präzise gesteuert werden kann. Ausgetüftelt hat sie Ingenieur Simcha Blass. Die Firma Netafim gehört dem Kibbuz Hatzerim. Heute gibt es die Technologie in 120 Ländern, 13 Fabriken weltweit produzieren die Systeme.

3. Das Solarfenster

Das erste Solarfenster der Welt stammt aus der israelischen Schmiede Pythagoras Solar. Das durchsichtige Fotovoltaikglas kann in reguläre Bauten eingegliedert werden. Es kombiniert Stromerzeugung mit Ressourcenschonung und coolem Design.

4. Babysense

Junge Eltern können dank dieser israelischen Erfindung wieder ruhiger schlafen. Denn das Babysense ist ein Gerät, das hilft, den plötzlichen Kindstod zu vermeiden. Die hochempfindliche nicht-strahlende Matte wird unter die Matratze des Babys gelegt. Hört das Kleine einige Sekunden lang auf zu atmen oder bewegt sich nicht mehr, gibt Babysense ein ohrenbetäubendes Signal ab, das die Eltern alarmiert.

"Juden sind die wahren Kosmopoliten, die Weltbrüder von Gottes Gnaden."
Wilhelm Raabe (1831–1910),
deutscher Schriftsteller

5. Der USB-Stick

Auch wenn diese Erfindung zuerst nur bei Technikfreaks Einzug hielt, jetzt kennt sie jeder. In Israel werden diese kleinen Speichereinheiten ṠDisc-on-Keyḋ genannt, weil sie so handlich sind, dass man sie bequem am Schlüsselbund tragen kann. Erfinder Dov Moran von SanDisk entwickelte die Sticks als eine weiterführende Version der Diskette und CD-ROM für das Speichern von allen möglichen Dateien. Inzwischen hat diese Erfindung – wie bereits erwähnt – die ganze Welt erobert.

6. Die Sicherheitstür

Einbrecher verfluchen diesen israelischen Einfall, den Rav Bariach hatte, als er die Sicherheitstür aus Stahl erfand. Inzwischen wird diese israelische Erfindung immer öfter überall auf der Welt eingebaut und macht Dieben und Einbrechern das Leben schwer. Die Tür verfügt über ein geometrisches Schloss, dazu sichern Zylinder an verschiedenen Stellen im Rahmen den Hauseingang. Rav Bariachs Sicherheitstür wird heute auf allen fünf Kontinenten verkauft.

"Die Juden werden wegen ihrer Tugenden gehaßt, nicht wegen ihrer Fehler."
Theodor Herzl (1860–1904),
jüdischer Schriftsteller und Politiker, Begründer des Zionismus

7. Given Imaging

Das Given Imaging ist aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Heute ist die Firma aus Israel weltweiter Marktführer bei medizinischen Kameras. Die patientenfreundlichen Geräte werden in Arztpraxen und Krankenhäusern überall auf der Welt benutzt und geschätzt. Besonderen Ruhm erlangte die Pill-Cam, auch als Kapsel-Endoskopie bekannt, für die Untersuchung des Darms. Die israelische Erfindung ist inzwischen vielerorts bereits Standard und brachte eine große Erleichterung für Patienten.

8. Der Epilator

Gerade im Sommer zeigt fast jede Frau gern nacktes Bein. Israelis hatten bereits in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts die passende Erfindung dafür. Sie erfanden 1986 den Epilator, der die ungeliebten Haare mittels einer rotierenden Spirale ausreißt und nicht rasiert. Die "Epilady" findet bis heute reißenden Absatz und machte deren Erfinder steinreich. Immerhin wurden bis heute weltweit mehr als 30 Millionen solcher Geräte verkauft – und Frau freut sich.

9. Der 3D-Drucker

Es ist ein Drucken auf eine etwas andere Art. Die israelische Firma Cubital entwarf den ersten 3D-Drucker, der keine Tinte auf Papier spritzt, sondern Formen aus Plastik herstellt. Designs können auf diese Weise direkt vom Bildschirm in ein Modell gedruckt werden. Die Maschinen werden inzwischen vor allem in der Industrie benutzt, um Prototypen herzustellen und zu verbessern. Die Drucker finden Einsatz in der Flugzeug- und Automobilherstellung wie auch bei der Herstellung von medizinischen Instrumenten. Es wird nicht lange dauern, dann werden wir unsere Geburtstagsgeschenke individuell mit 3D-Drucker selbst herstellen können.

"Tragische Geschichte die Geschichte der Juden, und schrieb man über dieses Tragische, so wird man noch ausgelacht – das ist das Allertragischste."
Heinrich Heine (1797–1856),
deutscher Dichter und Romancier

10. Intel / Computertechnologie

Israel ist Vorreiter in vielen Bereichen der Computertechnologie. Seit den 80er Jahren schrieben die Entwickler der Präsentation des 8088-Prozessors wie auch der MMX- und Centrino-Mobiltechnologie Geschichte. Der 8088-Prozessor avancierte 1981 zum Gehirn des ersten PCs. Die Mitarbeiter der israelischen Niederlassung "Intel" mussten jedoch einige Hindernisse überwinden, bevor ihre Idee in die Tat umgesetzt werden konnte. Intels Chefs wollte sie nämlich partout nicht bauen.

Seitdem wurden viele 8088-Prozessoren überall auf der Welt verkauft. Die Erfinder durften sich freuen und ihre Chefs ebenso, weil sie enorme Summen damit verdienten, was sie beinahe selbst verhindert hätten. So könnten wir jetzt noch jede Menge von Erfindungen aufzählen, die alle in Israel gemacht wurden und das Leben von uns allen inzwischen enorm bereichern.

Das könnte Sie auch interessieren