01.01.2017

Die Sehnsucht des Menschen

Alles, was der Mensch im Laufe der Jahrhunderte an Schönem und Großem geschaffen hat, ist aus einer Sehnsucht heraus geboren. Auch wenn das nicht nur für das Schöne und Gute gilt. Denn auch Verbrechen und Morde können aus Sehnsucht heraus geschehen. Denken wir nur an die kommunistische Ideologie, deren Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft zu unzähligen Morden, Grausamkeiten und namenlosem Elend führte. Diese Ideologie herrscht in Nordkorea bis heute und wird dort benutzt, um das nordkoreanische Volk zu unterdrücken und insbesondere Christen zu Tausenden wegen ihres Glaubens in Straflager zu schicken, wo sie elendig umkommen. Ähnlich war es zur Zeit der faschistischen Diktaturen in Europa. Immer stand das große Versprechen einer Elite, die das Paradies auf Erden voraussagte, während sie das Gegenteil davon hervorbrachte. Wobei es durchaus sein kann, dass die Sehnsucht der Verfechter dieser Ideologien nach einem wie auch immer gearteten Paradies auf Erden am Anfang durchaus echt war. Es gibt auch Sehnsüchte, wie z. B. die nach der großen Liebe, an deren Ende der Zerbruch einer Ehe stehen kann. Sehnsucht kann uns anspornen, Gutes und Edles in dieser Welt zu vollbringen, sie kann uns aber auch in große Gefahr bringen. Dennoch stimmt: "Es beginnt mit der Sehnsucht." Deshalb konnte der Dichter Antoine de Saint-Exupéry in seinem Werk "Die Stadt in der Wüste" sagen: "Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer, und sie werden es bauen."

Eine Sehnsucht ohne Ende

Mit der Sehnsucht ist es wie mit dem Durst. Du kannst ihn stillen, aber nur für eine gewisse Zeit, dann kommt er wieder. So ist auch unsere Sehnsucht letztlich unstillbar. Eine "Endstation Sehnsucht", wie der Titel eines Theaterstücks des amerikansichen Dramatikers Tennessee Williams lautet, gibt es nicht. Egal, welche Sehnsüchte in unserem Leben in Erfüllung gehen, es werden neue kommen. Und wenn Sie Ihre Reise bis ans andere Ende der Erde führt, dann werden Sie dennoch nächste Reisen planen. Denn es gibt keine Erfüllung für uns Menschen auf dieser Welt. Selbst wenn wir alles erreichen, wonach wir uns gesehnt haben, werden wir uns dennoch weiter danach sehnen, nächstes zu erreichen. Deshalb wird das Letzte, was wir in unserem Leben erreichen können, auch nie die Erfüllung sein, sondern immer nur eine nächste Sehnsucht. Wenn wir wichtige Ziele nicht erreichen, kann uns das entmutigt und mürbe machen. Aber auch wenn wir sie erreichen und unsere Wünsche in Erfüllung gehen; es ist alles nur vorläufig, alles nur vorübergehend – bis zu unserer nächsten Sehnsucht. Deshalb konnte der bekannte französische Philisoph Jean-Paul Sartre, der sich selbst als Atheist bezeichnete, sagen: "Der Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grund, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Erde seine Sehnsucht stillen kann."

Woher kommt diese Sehnsucht?

Wie ist das mit unserer Sehnsucht? Woher kommt sie? Welchen Sinn hat sie? Diese Fragen zu beantworten, ist schwierig. Große Denker und Philosophen haben versucht, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Für einen, der in der Wüste verdurstet, ist der Durst der Beweis, dass es Wasser geben muss. So verhält es sich auch mit der Sehnsucht, die ein Beweis dafür ist, dass es etwas geben muss, das sie erfüllt. Doch wenn unsere Sehnsucht in dieser Welt keine Erfüllung finden kann, wie jeder von uns selbst feststellen kann, so bleibt die Frage, wo wir sie finden. Die Bibel sagt: "Gott hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt ..." (Pred. 3,11) Diese Aussage hilft uns zumindest zu ahnen, wie die Frage nach unserer unstillbaren Sehnsucht vielleicht beantwortet werden kann. Wenn unser Leben auf Ewigkeit hin angelegt ist, können wir unsere tiefsten Sehnsüchte natürlich nicht mit vergänglichen, materiellen Dingen stillen. Wenn der Stoff, aus dem unsere Sehnsucht ist, die Ewigkeit ist, müssen wir auch die Erfüllung unserer Sehnsucht im Ewigen suchen.

Lassen Sie uns auf die Suche gehen

Die ganz andere, größere menschliche Sehnsucht tragen wir alle in uns. Sie ist der Grund, warum jedes Volk und jeder Stamm überall auf dieser Welt eine Art von Religion pflegt. Wir alle kennen diese Sehnsucht, wenn auch manche sie unterdrücken. Diese Sehnsucht in uns ist letztlich eine Sehnsucht nach Gott und einem ewigen Leben, das wir verloren haben und nach dem wir uns zurücksehnen. Wir tragen diese Sehnsucht in uns; aber nur wenige deuten sie richtig und noch weniger begeben sich auf die Suche und werden dabei auch fündig. Viele missdeuten ihre innere Sehnsucht und geraten dadurch in den teuflischen Kreislauf von Drogen, Süchten und Netzwerken, in denen sie sich verlieren und letztlich zugrunde gehen. Die Bibel lehrt, dass Gott alles geschaffen hat im Himmel und auf Erden. Aber der Mensch hat Gott verlassen und lebt seither getrennt von Gott. Dadurch fehlt ihm der eigentliche Sinn und das Ziel seines Lebens. Die Folgen sind oft Unsicherheit, Zweifel, viele Leiden und Nöte. Manchmal sind es auch ganz verheerende Katastrophen, Kriege und Streit, ganz zu schweigen vom Terror, wie wir ihn in unseren Tagen erleben. All das sind irregeleitete Antworten auf die tiefe innere Sehnsucht des Menschen. Eine Tragik ohne Ende. Gott leidet an diesem Elend und dieser Verirrung der Menschen. Aber es schmerzt ihn auch, wenn er mitansehen muss, wie wir durchs Leben stolpern und von Generation zu Generation  dahinsterben, ohne die Antwort auf unsere Sehnsucht gefunden zu haben. Gott möchte uns helfen, dass wir herauskommen aus unserem Schlamassel, unserer Verirrung, und zurückfinden zu ihm, dem Ursprung unseres Lebens. James Irwin, einer der drei Apollo-15-Astro­nauten, schreibt in seinem Buch "Von der Erde zum Mond": "Gott liebt uns so, dass er seinen Sohn Jesus Christus hier auf diese Erde sandte, um seine Liebe für jeden einzelnen zu erweisen. Der größte Tag in der menschlichen Geschichte war nicht, als der erste Mensch den Mond betrat, sondern als Gottes Sohn auf die Erde kam."

Wer erfüllt unsere Sehnsucht?

Die Sehnsucht Gottes nach uns Menschen war der Grund, warum er Jesus auf diese Erde sandte, damit er Mensch wurde, um uns zu erlösen. Diese unendliche Liebe Gottes in der Person Jesu Christi sollte keiner von uns verpassen. Denn durch Jesus Christus spricht Gott seit nunmehr 2000 Jahren zu uns Menschen und bietet uns seine Hilfe an. Er ruft: "Kommt, lasst euch helfen! Kehrt zurück zu mir! Ich schenke euch neues Leben! Ewiges Leben! Leben, wie ihr es überall sucht und doch nie finden werdet." Einmal sagte Jesus zu einer Frau, der er an einem Brunnen begegnet war: "Wer dieses Wasser trinkt, wird wieder durstig. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird niemals mehr Durst haben." (Joh. 4,14) Mit dieser Aussage macht Jesus deutlich: Jeder gestillte Durst, jede gestillte Sehnsucht, jedes gestillte Verlangen kommt wieder, aber wenn er unseren seelischen Durst, unsere Sehnsucht stillt, erleben wir Erfüllung. Jesus zeigt uns den Weg zurück zu Gott, zurück ins ewige Leben. Wir müssen uns nur an seine Worte halten und auf ihn hören. Er selbst hat die Voraussetzungen dafür geschaffen und die Mauer, die zwischen Gott und uns Menschen stand, niedergerissen. Jetzt möchte er, dass wir seine Rettung annehmen und die große Befreiung erleben. Doch wie geschieht das praktisch? Indem wir uns für Gott und Gottes Wort, die Bibel, öffnen, zu ihm beten, ihn um diesen Neuanfang bitten und ihm sagen: "Ich will nicht mehr so weitermachen. Bitte, löse mich von dem, was mir früher oder später zum Verhängnis wird. Gestalte mein Leben nach deinem Willen. Danke, dass du mich unendlich liebst! Danke, dass du mir vergibst und mich annimmst, wenn ich dich darum bitte!" Wer eine solche Bitte ernstlich an Gott richtet, der kann sicher sein, dass Gott ihn hört und ihm antworten wird.

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