27.03.2018

Die Gefahr aus dem Süden und Norden

Die Verse 36 bis 39 des Kapitels sind nicht nur historisch zu sehen, sondern auch prophetisch für unsere Zeit. Hier ist von einer "Zeit des Endes" die Rede. Der Nahe Osten und Europa  – das zeigen uns die Prophezeiungen der Bibel – werden in den kommenden Jahren immer wieder zum globalen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit werden. Ereignisse im Nahen Osten werden auch die abschließende Krise am Ende dieses Zeitalters auslösen. Deshalb sagt Jesus Christus: "Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen." (Lukas 21,34-35).

"Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit alle, die mich annehmen, nicht im Dunkeln bleiben."
Worte Jesu, BIBEL, Johannes 12,46

Die meisten Menschen werden nämlich von den Ereignissen, die auf uns zukommen, völlig überrascht werden. Weil sie die Zeichen der Zeit, die in den Prophezeiungen der Bibel vorausgesagt sind, ignoriert haben. In Lukas 21,36 warnt Jesus Christus abermals: "So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn." Jesus vergleicht die Zeichen der sogenannten Endzeit auch mit Geburtswehen. Diese lassen zwischenzeitlich nach, setzen aber umso stärker dann wieder ein. Ihr Kennzeichen ist also eine fortwährende Zunahme. Zeichen der sogenannten biblischen Endzeit sind: Kriege, Aufstände, Seuchen, Hungersnöte, Erdbeben, Christenverfolgung, religiöse Verführung, Gesetzlosigkeit, Hartherzigkeit und weltweite Mission. Der Begriff Gesetzlosigkeit umfasst vieles: Ungerechtigkeit, Kriminalität, moralischer Verfall, Pornos, Perversionen, Abtreibungen, Anarchie, Unterdrückung, Gewalt und Terror. Wie nie zuvor boomen im heutigen "aufgeklärten Abendland" Irrlehren, Okkultismus, Jugendsekten, Kulte, Satansmessen, Gotteslästerung, Ufologie, Magie, Astrologie, Spiritismus, Wahrsagerei, Gurus, falsche Propheten und sogar falsche Christusse. Im Buch Daniel, Kapitel 7 und 8, finden wir eine weitere heilsgeschichtliche Offenbarung Gottes für unsere Zeit. Die Heilsgeschichte ist hier eingebettet in der Weltgeschichte. Beides ist eng miteinander verknüpft und dennoch verschieden. Der Schwerpunkt der Heilsgeschichte liegt in der Darstellung, wann und wie Gott "sein Volk", d. h. Juden und im erweiterten Sinn auch Christen, führt und beschützt, um es am Ende zum Erben des ewigen Königreichs zu machen. Viele dieser besonderen Prophezeiungen finden sich inmitten von symbolischen Vorhersagen im Buch Daniel in den Kapiteln 7–9.

Europa – und die Welt

Einer der dunkelsten Schatten, die über Europa liegen, ist die Bedrohung des Terrorismus. Diese Bedrohung überschattet nicht nur Europa, sondern große Teile der Welt. In den vergangenen Jahrzehnten konnte man das Wiedererstarken der islamischen Kultur beobachten. Der Islam ist die am schnellsten wachsende Religion der Welt. Die Geburtenrate ist in islamischen Ländern zwei bis drei Mal höher als bei den Europäern. Muslime machen bereits jetzt ein Fünftel der Weltbevölkerung aus. Die hohe Geburtenrate in Verbindung mit schlechten wirtschaftlichen Aussichten in vielen islamischen Ländern haben Millionen von Immigranten nach Europa getrieben – wo sie in manchen europäischen Ländern bereits 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. In seinem Buch "The Clash of Civilizations" (dt. wörtl. "Zusammenprall der Zivilisationen"), schreibt Samuel Huntington, Prof. an der Harvard University: "Im weltweiten Maßstab scheint sich die Zivilisation [...] zur Barbarei zu entwickeln und lässt das Bild von einem nie da gewesenen Phänomen erscheinen, einem globalen 'finsteren Mittelalter', das sich möglicherweise auf die Menschheit herabsenkt." (The Clash of Civilizations, S. 321) Wie immer sich diese düstere Zukunftsvision noch weiter verwirklichen wird, eines steht fest: Die politischen und kriegerischen Entwicklungen im Nahen Osten werden dabei immer eine ganz besondere Bedeutung haben. Wer hier eine zentrale Rolle in all diesen Konflikten spielt, ist Israel. 

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen."
Die BIBEL, Johannes 5,24

Israel – im Mittelpunkt des Geschehens

Israels "rote Linie" besteht darin, dass keine weiteren hochentwickelten Waffensysteme der radikal-schiitischen Hisbollah im Libanon stationiert werden dürfen. Darin sind sich alle israelischen Parteien einig. Das darf nicht geschehen. Damit diese "rote Linie" nicht überschritten wird, hat die israelische Luftwaffe im zurückliegenden halben Jahrzehnt Hunderte von Luftangriffen geflogen und tut das bis heute, wie die Meldungen der letzten Wochen wieder zeigen. Inzwischen zeichnet sich aber eine weitere "rote Linie" für Israel ab, die auch nicht überschritten werden darf. Der Iran darf sich nicht dauerhaft in Syrien festsetzen. Beides, die Bewaffnung der islamistischen Hisbollah und das Hegemonialstreben des Iran, sind untrennbar miteinander verbunden. Die "Partei Allahs", was "Hisb-Allah" übersetzt bedeutet, ist nämlich nichts anderes als ein Bataillon der iranischen Armee. Johannes Gerloff, der auch ERF Hörern bekannte Israelkorrespondent schreibt dazu aus Israel: "Diese neue rote Linie der Israelis steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu den diplomatischen Bemühungen der Russen, Türken und Iraner. Diese Troika hat in den vergangenen Jahren das Vakuum ausgefüllt, das die Amerikaner im Nahen Osten hinterlassen haben. Diese drei potenten Spieler auf der machtpolitischen Bühne des Nahen Ostens sind bemüht, den Einfluss der USA immer weiter zurückzudrängen. Und sie wollen ihren jeweiligen Einflussbereich erhalten und ausbauen. Der so genannte 'schiitische Halbmond' ist seit dem Verschwinden des Islamischen Staates von der Landkarte praktisch Realität. Die Mullahs in Teheran haben ihre Landverbindung vom Persischen Golf und dem Kaspischen Meer bis zum Mittelmeer geschaffen. Vom Iran aus beherrschen sie den Irak, Syrien und den Libanon. De facto hat die Hisbollah-Miliz seit Jahren den einst christlichen Libanon im Griff. Gleichzeitig zieht sich die Zange aus der Perspektive Israels von Süden her zu, weil die Iraner massiv Einfluss nehmen durch die Houthi-Milizen im Jemen und die Hamas im Gazastreifen."

"Den Menschen, an denen Gott Gefallen hat, gibt er Weisheit, Wissen und Freude."
Die BIBEL, Prediger 2,26

Krieg gegen die Hisbollah

Sollte es zu einem Krieg mit der Hisbollah kommen, wird Israel seine eigene Zivilbevölkerung nur schützen können, indem es den Libanon vernichtet, wo die Hisbollah mehr als 130 000 Raketen stationiert hat, mit denen sie ganz Israel erreichen kann. Johannes Gerloff schreibt: "Die Schiitenmiliz besitzt mittlerweile mehr Raketen als alle NATO-Staaten zusammengenommen, mit Ausnahme der USA. Dieses mörderische Arsenal ist nicht in Militärbasen untergebracht, sondern zum Großteil in zivilen Wohngebieten eingelagert." Wenn es also zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kommt, kann Israel nicht warten, bis diese Raketen abgeschossen werden, sondern muss diese Raketen möglichst schnell vernichten. Was zu massiven Kollateralschäden unter der libanesischen Zivilbevölkerung führen wird, die dann unvermeidbar sind. Die Weltöffentlichkeit wird das aber nicht der islamistischen Hisbollah anlasten, sondern dem jüdischen Staat. "In Israel", so schreibt Johannes Gerloff, "fürchtet man aber nicht nur einen weiteren 'Libanon-Krieg', sondern einen Krieg an der gesamten Nordgrenze, von Rosch Hanikra an der Mittelmeerküste, bis nach Hamat Gader am Südende der Golanhöhen, dem Dreiländereck Israel-Syrien-Jordanien. Dieses Szenario ist ein Albtraum für Israel, bei dem es keine Gewinner geben kann, schon gar keine glücklichen Sieger." Wir können gespannt sein, wie die Entwicklung weitergeht, bis alle biblischen Prophezeiungen in Erfüllung gegangen sind. Eines sollten wir dabei aber nie vergessen. Jesus Christus sagt: "Deshalb seid wachsam und haltet euch bereit! Denn ihr wisst weder an welchem Tag noch zu welchem Zeitpunkt der Menschensohn kommen wird." (Matthäus 25,13)

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