01.04.2012

Der Messias in den Festen Israels

Das Passahfest

Bei den Juden beginnen alle Tage mit dem Vorabend und enden mit dem Sonnenuntergang (5. Mose 23, 5). So beginnt das Passahfest mit dem Sederabend. Es ist das erste Fest nach dem biblischen Kalender und erinnert an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Jesus feierte dieses Fest im Kreis seiner Jünger, bevor er als "Lamm Gottes" sein Leben als endgültiges Opfer hingab.

Die Heiligung

Nachdem aller Sauerteig aus dem Haus entfernt und das ganze Haus gereinigt wurde, eröffnet die Hausfrau den Sederabend mit dem Anzünden von zwei Kerzen, wie an jedem Schabbat. Anschließend werden symbolisch noch die letzten Brotkrümel aus dem Haus entfernt. Dann wird der Kelch der Heiligung gesegnet und getrunken. Der Hausvater wäscht sich die Hände und taucht ein Gemüse, meist Petersilie, in Salzwasser – in Erinnerung an die Tränen des Volkes Israel in der Sklaverei. Doch Israel blieb nicht in der Sklaverei, denn Gott hat sein Volk befreit.

So bricht man die Matze, das ungesäuerte Fladenbrot der Eile und des Auszuges. Ein Teil der mittleren von den drei Matzen wird speziell aufbewahrt und auf die Seite gelegt. Sie wird Afikoman genannt und bedeutet "das Brot des Kommenden".

Das Gericht

Es folgt der Kelch des Gerichts. Dieser erinnert an die 10 Gerichte Gottes, die über die Ägypter kamen, weil sie sich sträubten, die Israeliten ziehen zu lassen. Die Israeliten wurden vom letzten Gericht verschont, indem sie das Blut eines Lammes an die Türpfosten strichen. Genau am Passahfest hat Jesus sein Blut für uns hingegeben, damit wir von der Sklaverei der Sünde und dem Gericht Gottes befreit werden. Mit dem Genuss von Matzen und Salz erinnert sich das jüdische Volk an den Bund Gottes und an den Aufbruch in Eile. Salat und Meerrettich lässt das ganze Elend von Ägypten nochmals vor Augen stehen. Das darauf folgende Fruchtmus mit süßlichem Geschmack erinnert an den Lehm, aus dem die Ziegel hergestellt wurden. Heute wird noch ein Ei gegessen, welches an das Festopfer im Tempel erinnert. Danach wird eine ausgiebige Mahlzeit eingenommen.

Die Erlösung

Die Sederfeier wird abgeschlossen, indem man den Afikoman, das "Brot des Kommenden", isst und so den Geschmack der Matzen in den Abend nimmt. Jesus nahm nach der Mahlzeit dieses Stück Matze und sagte: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird." (Lk. 22, 19) Anschließend nahm er den Kelch der Erlösung und sprach: "Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen." (Mk. 26, 27-28) Durch den Opfertod von Jesus ist das Passahfest erfüllt, weil er als das geopferte Passah­lamm unsere Sünden trug. (Jes. 53; Joh. 1, 29)

Der Lobpreis

Jesus nahm den Kelch des Lobpreises nicht mehr. Diesen wird er erst wieder im Reich seines Vaters trinken, wie es in der Bibel (Mt. 26, 29) heißt. Eine Sederfeier schließt mit Dankesliedern und Lobgesängen. Dazu gehören die Psalmen 113 – 118 und 136. Nach Jeremia 16, 14 -15 wird eines Tages der Auszug aus Ägypten hinter den Auszug aus allen Ländern treten. So grüßt man sich zum Schluss mit den Worten: "Nächstes Jahr im wiedererbauten Jerusalem".

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