01.03.2017

Christenverfolgung heute, weltweit

Egal ob katholisch, evangelisch oder freikirch­lich – als Christen sollten wir immer ein besonderes Interesse haben, über das Schicksal der verfolgten Glaubensgeschwister auf der ganzen Welt informiert zu sein. Christen sollten auch alles tun, um ihnen zu helfen, für sie beten und engagierte Organisationen unterstützen, die sich dafür einsetzen, dass dieses himmelschreiende Unrecht zumindest überall bekannt wird.

Weltverfolgungsindex

Die christliche Hilfsorganisation "Open Doors" veröffentlicht jährlich den sogenannten Weltverfolgungsindex. Darin werden jeweils 50 Staaten aufgeführt, in denen Christen entweder "schwerer Verfolgung" wie in Nordkorea ausgesetzt sind oder zumindest mit "Diskriminierung zu kämpfen haben" wie in Kolumbien. Gemäß dem von Open Doors veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2017 gibt es derzeit die schwerste Verfolgung in den Ländern:

  1. Nordkorea,

  2. Somalia,

  3. Afghanistan,

  4. Pakistan,

  5. Sudan,

  6. Syrien,

  7. Irak,

  8. Iran,

  9. Jemen,

  10. Eritrea.

Das zeigt, dass gerade in islamischen Ländern Christen besonders verfolgt, diskriminiert, bedroht und auch getötet werden. Die Ausnahme in dieser "Hitliste des Schreckens" bildet das kommunistische Nordkorea, das nun schon seit Jahren an erster Stelle steht und wo Christen die allerschlimmste Form der Verfolgung erleben.

"Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich zuerst gehasst hat. Die Welt würde euch als ihre Kinder lieben, wenn ihr zu ihr gehören würdet. Aber ich habe euch aus der Welt herausgerufen und ihr gehört nicht zu ihr. Aus diesem Grund hasst euch die Welt."
Worte Jesu in der BIBEL, Joh. 15,18-21

Die verfolgte "Kirche" unter Hammer und Sichel in Nordkorea

Es war schon in der ehemaligen kommunistischen Sowjetunion so, dass Christen verfolgt, eingekerkert und umgebracht wurden. Innerhalb der ungefähr 70 Jahre des Sowjetreichs wurden Abertausende Christen umgebracht. Inzwischen ist dieser Schrecken weitgehend Geschichte, allerdings nicht in den kommunistisch geprägten Ländern Nordkorea, Laos, China und Vietnam. In all diesen Ländern werden Christen nach wie vor benachteiligt, an der Ausübung ihres Glaubens gehindert und unterdrückt. Am allerschlimmsten aber ist es im Nordkorea des Kim Jong Un, von dem wir immer wieder in den Medien lesen. Die Situation ist für Christen in diesem Land ex­trem schwierig. Die Wirtschaft liegt am Boden, seit Jahren grassiert eine große Hungernot, die bereits unzähligen Menschen das Leben gekostet hat. Das Land ist geprägt von einem schrecklichen Personenkult; sogar die nordkoreanische Zeitrechnung beginnt am Geburtstag des verstorbenen Diktators Kim Il Sung, dem Urgroßvater des Kim Jong Un. Kim Il Sung wird als ewig gegenwärtiger Gott-Vater angebetet, während sein verstorbener Sohn Kim Jong Il der von ihm bestimmte Retter sein sollte. Diese Wahnvorstellung wurde 1977 sogar in die Verfassung aufgenommen. Christen werden als Staatsfeinde angesehen und gejagt, wo immer es möglich ist. Viele von ihnen sind in den vergangenen Jahren getötet worden; Tausende sind geflohen und haben dabei ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Wie viele Christen derzeit in Nordkorea noch leben, kann niemand sagen. Vielleicht sind es 200.000, wahrscheinlich eher mehr. Zwischen 50.000 und 70.000 befinden sich in den schrecklichen Arbeitslagern des Landes. Allein der Besitz einer Bibel genügt, um in ein solches Lager gesteckt zu werden. Die Lebensbedingungen in diesen Lagern sind unvorstellbar.

"Das Schweigen der Massen ist das Verbrechen, für das sie büßen. Das Schweigen ist die schwerste Verfolgung. Niemals haben die Heiligen geschwiegen."
Blaise Pascal (1623 - 1662), französischer Mathematiker, Physiker und Philosoph

In 6 x 5 Meter großen Zellen sind 80 Gefangene zusammengepfercht, kaum Essen, täglich 18 Stunden schwerste Arbeit unter strengster Überwachung und vielen Schlägen. Wer nicht spurt, wird in eine winzige Strafzelle gesperrt, in der man sich kaum bewegen kann. Nicht alle Gefangenen sind Christen in diesen berüchtigten Lagern, aber Christen werden am brutalsten behandelt. Ihnen ist es nicht einmal erlaubt, zum Himmel aufzublicken. Einmal im Monat werden sie aufgefordert, ihren Glauben zu verleugnen. Wenn sie ablehnen, was durchaus der Fall ist, werden ihnen als Strafe für ihren Starrsinn besonders undankbare Arbeiten zugewiesen. Dazu gehört z. B. der Transport menschlicher Exkremente zu einem großen Fäkalientank. Als eine der Christinnen, so berichtet Open Doors, dabei ausrutschte und in den Tank fiel, sprangen vier Christinnen – trotz Protestrufen der Wächter – in den Tank, um sie zu retten. Daraufhin befahl der Wächter, die Tankklappe zu schließen – und besiegelte damit das Schicksal dieser fünf Christinnen. Soon Ok Lee, die als Augenzeugin von diesen erschütternden Erlebnissen berichtet, hat auch ein Buch darüber veröffentlicht, es trägt den Titel: "Lasst mich eure Stimme sein - Sechs Jahre in Nordkoreas Arbeitslagern", erstmal erschienen 2013 im Brunnenverlag, in 7. Auflage 2017.

Die verfolgten Christen in den vom Islam geprägten Ländern

Die Verfolgung der Christen hat im Islam leider eine sehr lange und traurige Tradition. Sie geht bereits zurück auf den Gründer, auf Mohammed, der gewaltsam gegen Christen vorging und schon damals seinen Kampf gegen die "Ungläubigen" propagierte und auch selbst führte. Christen wurden von Muslimen schon immer als Bürger zweiter Klasse angesehen, diskriminiert, unterdrückt und verfolgt. Deshalb sind auch zwei Drittel der Staaten, die auf dem Weltverfolgungsindex stehen, islamisch geprägt. Das allein spricht für sich.
Ob in Saudi-Arabien, Irak, Iran, Syrien oder neuerdings auch in der Türkei – überall werden Christen konsequent unterdrückt. In einigen dieser Länder gibt es sogar eine Religionspolizei, die darauf achtet, dass die religiösen Vorschriften eingehalten werden und sich keine fremden Elemente einschleichen. Sollte ein Muslim zum Christentum konvertieren, muss er mit der Todesstrafe rechnen. Das ist, was der Koran fordert. Die Todesstrafe wird dann durch Enthauptung mit dem Schwert vollstreckt, üblicherweise in den Vormittagsstunden auf einem öffentlich zugänglichen Platz, wo viele kommen, um zuzusehen. Wenn von Christenverfolgung in vom Islam geprägten Ländern die Rede ist, denkt man meist zuerst an arabische Länder. Doch auch in Afrika wütet die Verfolgung von Christen. Allen voran in Somalia, das mittlerweile den 2. Platz im Weltverfolgungsindex belegt. Politisch gesehen versinkt das Land praktisch in Anarchie. Islamische Terrorgruppen verbreiten Angst und Schrecken und setzen sich für eine konsequente Durchsetzung der Scharia ein. Die wenigen Christen, die sich zumeist verborgen halten, stehen dort unter extremen Druck. Der 25-jährige Mansuur Mohammed, der vom Islam zum Christentum übergetreten war, wurde von fanatischen Muslimen vor großem Publikum und mit lauten "Allahu akhbar"-Rufen enthauptet. Eine vierfache Mutter wurde wegen ihres christlichen Glaubens getötet. Einer 36-Jährigen wurde vor den Augen ihrer Nachbarn die Kehle durchgeschnitten; sie hinterließ vier Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren. Ihr Ehemann musste untertauchen.

"Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann."
Die BIBEL, 1. Petr. 5,8

So lassen sich Beispiele über Beispiele aufzählen, eines grausamer als das andere, die alle erst in den letzten Jahren geschahen. So auch die Geschichte von Nurta, die von ihren Eltern geschlagen, tagsüber an einen Baum gebunden, nachts in einem engen dunklen Raum eingesperrt und wegen ihres christlichen Glaubens für verrückt erklärt und mit Medikamenten zwangsbehandelt wurde. Weil sie standhaft blieb, musste sie von zu Hause fliehen und sich verstecken. Doch zwei Islamisten, die wahrscheinlich von ihren Eltern angeheuert worden waren, spürten sie auf und erschossen sie. In Eritrea schmachten zahlreiche Christen in Gefängnissen wegen ihres Glaubens. Oft werden sie in Schiffscontainern gefangen gehalten. Das ist eine besonders unwürdige Methode, Menschen wegzusperren. Nachts ist es in diesen Containern äußerst kalt und tagsüber herrscht eine unerträgliche Hitze. Helen Berhane beschreibt in ihrem Buch ("Mein Lied klingt aus der Nacht, Die Geschichte einer mutigen Frau", Brunnenverlag 2012), wie es in solchen Schiffscontainern zugeht. Es gibt nur ein kleines Loch, durch welches ein wenig Frischluft hereindringt. Im Container sind meist so viele Gefangene wie auf dem Boden Platz finden, mit Flöhen und Läusen, in der Ecke ein Eimer, in dem die Notdurft verrichtet werden kann. Wer aus dem Container herauslugt oder auch nur singt, muss mit drakonischen Strafen rechnen – wie z. B. Prügel oder bei brütender Hitze, Wind und Wetter gefesselt in den Dreck vor den Containern gelegt zu werden. Eine Unterschrift würde genügen, um dem Schrecken zu entgehen. Doch die meisten der Christen bleiben standhaft. Das war schon zu allen Zeiten so. Diese Standhaftigkeit führte nicht selten zu weiteren Bekehrungen. Seit die Kirchen in Eri­trea auf Anordnung der Regierung geschlossen wurden, hat sich die Zahl der Christen im Land verdoppelt oder gar verdreifacht.

Warum all diese Grausamkeiten und diese Verfolgung?

Woher der Hass und die Wut auf Christen kommt und warum gerade sie von religiös motivierten Verfolgungen so stark betroffen sind, insbesondere in muslimischen Ländern, ist eigentlich sehr leicht zu erklären. Christen haben mit der Bibel die Wahrheit in Händen – und die ist oftmals nicht erwünscht. Das gilt für den Wahnsinn in Nordkorea unter Kim Jong Un genauso wie für den Islam und seine terroristischen "Glaubenskrieger". Jesus sagt es ganz eindeutig: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Joh. 14,6) Wer nicht anerkennen will, dass es nur den Weg über Jesus Christus zu Gott gibt, wie das die Bibel ganz unmissverständlich klar macht, der muss Christen natürlich bekämpfen. Denn so wie die Menschen Jesus Christus nicht wollten, als er auf Erden lebte, so bekämpfen sie auch jetzt das Licht, das die Schuld und den ganzen Irrsinn der Menschen aufdeckt. Dieses Licht soll ausgelöscht werden. Doch genau das wird nie gelingen. Im Gegenteil, Jesus fordert seine Nachfolger sogar auf: "Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen." (Mt. 5,44)

Vergeben – wie ist das möglich, angesichts dieser unglaublichen Grausamkeiten?

Weil Christen wissen, dass nach der Zeit der Verfolgung die ewige Herrlichkeit für sie kommen wird. So ist Verfolgung zwar eine wirklich teuflische und gefährliche Waffe des Widersachers Gottes, doch die Geschichte zeigt, dass die Verfolgung immer dazu führt, dass das geistliche Leben in diesen Ländern anschließend erblüht, während es in unseren Ländern durch Wohlstand und Sattheit immer mehr zugrunde geht. Denn ein leichtes Christenleben wird leider sehr oft ein seichtes. Beten wir deshalb für die verfolgten Christen, dass der Herr ihnen Mut macht und sie in den Schwierigkeiten zu seiner Ehre leben können. Die Anzahl der Märtyrer, die täglich sterben, wird mit rund 50 beziffert. Wenn aber allein 50 Christen pro Tag umgebracht werden, dann heißt das, dass durchschnittlich 18.000 Christen pro Jahr wegen ihres Glaubens an Jesus Christus getötet werden. Zu dieser erschreckend hohen Zahl trägt der Islam entscheidend bei.

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