01.07.2020

Verheiratet, verkauft, geliebt - Wie Frauen in Albanien Gottes Liebe kennenlernen

Mit 17 verheiratet

„Ich bin mit 17 Jahren verheiratet worden,“ berichtet Koreen den Radioproduzenten. Der Ehemann der jungen Albanerin war oft betrunken und hat seine Frau regelmäßig geschlagen. Diese Situation war für Koreen kaum erträglich. Dabei ist der Alltag in Albanien schon schwierig genug. Die wirtschaftlich angespannte Lage treibt die Menschen aus dem Land. Bisher sind schon etwa 40 Prozent der Einwohner ausgewandert. Auch Koreen hat mit ihrem Mann Albanien verlassen. Doch mit 22 Jahren ist sie geschieden und deprimiert wieder zurück in ihre alte Heimat gezogen.

Koreen fühlte sich wie in einer Sackgasse. Immer wieder hat sie sich gefragt, wie es weitergehen soll. Als sie eines Tages grübelnd und in depressiver Stimmung vor ihrem Radio saß, hörte sie eine Sendung, in der über Jesus gesprochen wurde. Die Worte brachten Koreen zum Weinen, ohne dass sie genau wusste, warum. Von diesem Tag an begann die verzweifelte junge Frau, regelmäßig die christlichen Radioprogramme zu hören.

Neuer Lebensmut durchs Radio

Langsam keimte in Koreen Hoffnung auf. Sie wollte immer mehr über die Bibel erfahren. Nachdem sie schließlich eineinhalb Jahre lang die Programme gehört hatte, beschloss Koreen: „Ich will mein Leben Jesus anvertrauen!“ Voller Freude und Dankbarkeit schreibt sie an die verantwortliche Redaktion: „Die Sendereihe ‚Women of Hope‘ und einige andere Programme haben mir geholfen, mehr über Gott und über mich selbst zu erfahren. Mein Leben hat sich durch euch verändert. Vielen Dank! Tief in mir drin spüre ich, dass Gott durch das Radio zu mir gesprochen hat.“

In den WoH Sendungen wird betont, wie wichtig die Gemeinschaft mit anderen Christen ist, um im Glauben zu wachsen. Koreen hat daher den Wunsch, eine Kirchengemeinde zu finden und betet dafür. Tatsächlich wird sie nur kurze Zeit später von jemandem in einen Gottesdienst eingeladen. Dort knüpft sie neue Kontakte und kann sich im Glauben weiterentwickeln.

Frauen am Rande der Gesellschaft als Zielgruppe

Die Albanerin Ledi Hebibasi ist die Leiterin der albanischen Radioarbeit, deren Sendungen Koreen gehört hat. Ledi leitet auch die albanische Produktion der internationalen Sendereihe Women of Hope. „Die Zielgruppe dieser Audioreihe sind Frauen, die noch nicht viel über den christlichen Glauben wissen,“ erklärt sie. „Wir reden über Gefühle, Zeitmanagement, Angst, Lebensziele und andere relevante Themen.“

Etwas außergewöhnlicher sind die Kontakte zu Prostituierten, die Ledi besucht oder zu Veranstaltungen einlädt. Viele der betroffenen Frauen sind gegen ihren Willen im Rotlichtmilieu gelandet und wissen keinen Ausweg mehr. Oft ist ihr Selbstwert völlig zerstört. Sie fühlen sich wertlos, verkauft und von der Gesellschaft missachtet. Ledi Hebibasi erzählt: „Wir haben den Prostituierten MP3 Player mit dem speziell für sie gestalteten Audioprogramm angeboten. Später habe ich mit den Sozialarbeiterinnen, die sich um diese Frauen kümmern, gesprochen. Ich wollte wissen, ob sie sich das Audiomaterial anhören. Die Antwort lautete: ‚Ja, fast den ganzen Tag hören sie eure Programme.‘ Das hat mich sehr berührt.“

Mit einem Team zusammen besucht Ledi Hebibasi auch Schutzhäuser. Dort leben Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Mit den Bewohnern darf sich das WoH Team regelmäßig treffen. Auch mit einem Mutter-Kind-Krankenhaus besteht eine gute Zusammenarbeit.

Hoffnung für Frauen rund um den Globus

Das Herzensanliegen von Ledi Hebibasi und ihren Radio-Kollegen ist, dass Menschen neu aufblühen. Engagierte Mitarbeiter produzieren ermutigende Sendungen in rund 70 Sprachen. Durch Women of Hope können Menschen in Albanien und rund um den Globus von Gott erfahren!

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